Das schädelhirnverletzte Kind: Prävention ... - Hannelore Kohl Stiftung
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<strong>Das</strong> <strong>schädelhirnverletzte</strong> <strong>Kind</strong> – neurochirurgische Versorgung<br />
Bei persistierender Bewußtlosigkeit ist trotz initial fehlender Raumforderungszeichen<br />
eine Hirndruckmessung sinnvoll, da jederzeit fokale Blutungen<br />
oder ein generalisiertes Hirnödem entstehen können, die eine entsprechende<br />
Therapie benötigen.<br />
Fallbeispiel 3:<br />
J. B.-K., 10 Jahre<br />
Als Fußgänger von PKW erfaßt worden, primär bewußtlos, rasches Aufwachen, schwere<br />
Pyramidenbahnläsionen und schwerstes Durchgangssyndrom, MRT 1 Woche nach Trauma mit<br />
erheblicher Hirnatrophie und typischen Läsionen in Marklager, hinterem Balken und Hirnstamm<br />
Battered Child Syndrom<br />
In den USA ist das Battered Child Syndrom eine der häufigsten Todesursachen<br />
im Kleinkindesalter. Aufgrund der komplexen Problematik hinsichtlich der<br />
Diagnosestellung wird von einer nicht unerheblichen Dunkelziffer auch hierzulande<br />
ausgegangen.<br />
<strong>Das</strong> Battered Child Syndrom hat zudem eine hohe Morbiditätsrate. Typische<br />
Aufnahmegründe sind neben dem plötzlichen Atemstillstand Krampfanfälle<br />
und Bewußtseinsstörungen. <strong>Das</strong> Schädel-CT zeigt häufig eine fehlende Differenzierung<br />
von grauer und weißer Substanz („black brain“). Eine US-amerikanische<br />
Studie fand heraus, daß ein solcher Befund in 67% zum Tode führt.<br />
<strong>Das</strong> insgesamt sehr schlechte Outcome wird durch ein zusätzlich vorhandenes<br />
akutes SDH noch weiter verschlechtert. Frakturen finden sich in 50% aller<br />
Fälle, häufig auch beidseits.<br />
In der Regel werden keine oder nur Bagatelltraumen als Ursache für den Zustand<br />
des <strong>Kind</strong>es von den Eltern genannt. In über 50% können assoziierte<br />
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