Das schädelhirnverletzte Kind: Prävention ... - Hannelore Kohl Stiftung

70 ZNS Symposium • Das schädelhirnverletzte Kind
• moderate Hyperventilation (pC0 2 nicht unter 35mm Hg)
• Hypothermie (32–34°C)
• Barbituratnarkose
• intermittierende Relaxierung bei besonderen Belastungen (z.B. Absaugmanöver,
Bronchoskopie etc.)
• Dekompressive Kraniektomie (s. u.)
Die obengenannten therapeutischen Maßnahmen werden von einem umfangreichen
Monitoring begleitet. Neben der üblichen Überwachung der Vitalparameter
ist ein konsequentes Neuromonitoring wesentlich für den Behandlungserfolg:
• Hirndruck (ICP)-Messung bei komatösen Patienten (GCS 3–8)
als Standard gilt die ICP-Messung über einen Ventrikelkatheter, die technisch
sicher ist und die Möglichkeit zur Hirndrucksenkung durch Ablassen von Liquor
bietet
• cerebraler Perfusionsdruck (CPP = MAP-ICP)
Minimalwerte: Erwachsene 70 mm Hg
Säuglinge/Kleinkinder 40–50 mm Hg*
Schulkinder 50–60 mm Hg*
(*noch nicht gesichert, aber z. Zt. als Konsenswert angesehen)
• EEG (bei Barbituratnarkose als Dauerableitung, sonst mindestens 1/Tag als
Verlaufskontrolle)
• SEP (Verlaufskontrolle, Prognosebeurteilung)
Die Aussagekraft weiterer Untersuchungen, wie der Messung des cerebralen
Blutflusses (z.B. mittels transcranieller Dopplersonographie TCD oder Xenon-
CCT) oder der cerebralen Oxigenierung ( z. B. durch Gewebe-p02-Messungen
oder Bulbusoximetrie SJv0 2) ist derzeit umstritten, kann aber zur Trendbestimmung
im Einzelfall sinnvoll sein.
Nach überstandener Phase akuter Hirndruckbelastung des Patienten ist ein
zeitiger Beginn mit der Frührehabilitation bereits auf der Intensivstation ideal.
Verletzungsmechanismen
Direkte Krafteinwirkung entsteht entweder durch Aufprall des Schädels auf
ein Objekt oder umgekehrt. Es kommt zu umschriebenen Läsionen:
• Fraktur
• Contusion