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Das schädelhirnverletzte Kind: Prävention ... - Hannelore Kohl Stiftung

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<strong>Das</strong> kindliche SHT: Schädigungsursachen, Risikogruppen, Schweregrad...<br />

nen. Teilleistungsstörungen können sich selbst nach initial unauffälligem<br />

Befund als Folge im Verlauf der weiteren Entwicklung herausbilden. So fanden<br />

Gronwall (Gronwall et al. 1997) bei <strong>Kind</strong>ern nach leichtem SHT im<br />

Vorschulalter ungünstige Effekte auf die Leistungsfähigkeit nach einem Zeitintervall<br />

von 6 Monaten im Vergleich zu einer Kontrollgruppe. Benz und Ritz<br />

berichten in einer noch nicht abgeschlossenen katamnestischen Studie ebenfalls<br />

von einer Heterogenität im Rückbildungsverlauf hinsichtlich der langfristigen<br />

kognitiven, sozialen und schulisch-beruflichen Entwicklung von Menschen<br />

nach kindlichen Schädel-Hirntraumen (Benz 1999). Dabei zeichnen sich<br />

bei einigen Patienten persistierende neuropsychologische Funktionsstörungen<br />

ab, weitere zeigen trotz initialer Befundstabilisierung im Verlauf posttraumatisch<br />

erworbene Defizite. Eine besonders ungünstige Gruppe zeigt ein<br />

globales Absinken der kognitiven und neuropsychologischen Leistungsfähigkeit.<br />

Bei einer vierten Gruppe kommt es zu einer fortschreitenden Stabilisierung<br />

der neuropsychologischen Parameter.<br />

Zusammenfassung und Ausblick<br />

Bei den SHT im <strong>Kind</strong>esalter sind die Stürze am häufigsten und die Unfälle im<br />

Straßenverkehr am schwersten. <strong>Kind</strong>er sind überproportional schwer betroffen,<br />

Jungen mehr als Mädchen. <strong>Kind</strong>er mit hyperkinetischem Syndrom und<br />

z.T. auch <strong>Kind</strong>er mit Entwicklungsstörungen machen hierbei eine große und<br />

wichtige Risikogruppe aus. Andererseits stellen hyperaktive Verhaltensweisen<br />

bzw. organische Wesensveränderungen und neuropsychologische Probleme<br />

auch häufige Sekundärfolgen nach SHT im <strong>Kind</strong>esalter dar. Hinsichtlich der<br />

neurologischen Störungsrückbildung bleibt zu vermerken, daß sich handmotorische<br />

Störungen schlechter rückbilden bzw. eher bestehen bleiben als<br />

Störungen der Grobmotorik.<br />

Präventive wie rehabilitative Konzepte müssen daher stärker als bisher <strong>Kind</strong>er<br />

mit psychosozialen Risikofaktoren und hier insbesondere mit hyperkinetischem<br />

Syndrom umfassen. Dabei sollte nicht nur die frühzeitige Diagnostik<br />

und Therapie des hyperkinetischen Syndroms, sondern auch die entsprechende<br />

Aufklärung von Eltern und pädagogischen Institutionen zu den<br />

Risiken dieser <strong>Kind</strong>er in höherem Maße stattfinden. Im Hinblick auf die schlechtere<br />

Rückbildung feinmotorischer Funktionen, welche im Alltag gerade bei<br />

der Selbstversorgung und schulischen bzw. beruflichen Wiedereingliederung<br />

eine erhebliche Rolle spielen, sind nicht nur spezifische und intensivere<br />

Behandlungsbemühungen, sondern auch genauere verlaufsdiagnostische<br />

Monitoringverfahren zur Differentialdiagnostik solcher Störungen und<br />

Verlaufsevaluation der Rehabilitationserfolge angezeigt.<br />

Hinsichtlich der zu erwartenden Rehabilitationsergebnisse sind epidemiologische<br />

Zahlen bei <strong>Kind</strong>ern von begrenzter Aussagefähigkeit, denn bei ähnlich<br />

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