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RNE_Visionen_2050_Band_2_texte_Nr_38_Juni_2011

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FEDERICA MAIER<br />

Studentin Kunstgeschichte<br />

und Jura<br />

Es sichert den Frieden und das Zusammenwachsen in Europa. Wir<br />

müssen aber die Europäische Union demokratisieren, indem wir<br />

das Parlament stärken.<br />

Wir brauchen eine friedliche und gerechte Weltordnung. Die Entwicklung<br />

in den Schwellen- und Entwicklungsländern erfordert<br />

Beziehungen auf Augenhöhe.<br />

Fortschritt und Entschleunigung<br />

Ein Sprung ins Jahr <strong>2050</strong>...<br />

...eine Vision, wenigstens für ein paar Minuten.<br />

Ich sitze zu Hause und denke über die letzten 39 Jahre nach.<br />

Was ist passiert?<br />

Was hat sich, seit ich jung war, verändert?<br />

Wie habe ich diese Veränderungen wahr genommen?<br />

Ich habe eigentlich 39 positive Jahre hinter mir, muss ich gestehen.<br />

Aufgrund des medizinischen Fortschritts geht es mir und meiner<br />

Familie unglaublich gut. Selbst meine Eltern, die auf die 90 zugehen<br />

sind noch sehr fit, geistig wie körperlich. Es ist schon erstaunlich,<br />

<strong>2011</strong> dachten wir noch, diese Menschen sind unglaublich alt,<br />

90 wurde ja auch fast keiner. Heute haben diese Menschen noch<br />

gut 20 Jahre vor sich. Auch vor Krankheiten fürchten wir uns heute<br />

kaum noch. Es gibt für alles medizinische Lösungen, wir können<br />

gesund sein, wenn wir uns ein wenig anstrengen und es stirbt fast<br />

keiner mehr an Krankheiten. Was hörte man noch vor 39 Jahren<br />

ständig von Krebsrisiken oder auch von HIV, besonders in Afrika.<br />

Es ist schon unglaublich, wie groß die Fortschritte auf diesem Gebiet<br />

sind.<br />

Am Wochenende war mein Sohn mit Mann und Kindern zu<br />

Besuch. Die beiden Kleinen, drei und fünf Jahre alt, sprechen jeder<br />

schon zwei Sprachen, im Moment lernen sie im Kindergarten,<br />

welchen sie ganztägig besuchen, die dritte Fremdsprache. Es war<br />

schon noch schön, vor noch 20 Jahren, als man seine Kinder mittags<br />

auch mal zu Hause hatte und auch Freizeitaktivitäten möglich<br />

waren. Doch heute ist Bildung ebenso schnell und fortgeschritten,<br />

dass dafür leider nur noch wenig Zeit bleibt. Natürlich ist es durchaus<br />

positiv, dass Kinder heute schon sehr früh sehr viel lernen und<br />

schneller fertig sind mit ihrer Berufsausbildung. Dennoch wünsche<br />

ich mir in dieser Hinsicht manchmal schon, dass meine Enkel auch<br />

die Möglichkeit hätten, so wie wir damals draußen zu spielen, ein<br />

Instrument zu lernen oder mittags zum Fußball zu gehen.<br />

Gut ist es aber schon auch, dass heutzutage einfach jeder einen<br />

Zugang zu Bildung hat und es keine ungebildeten Menschen mehr<br />

gibt. Dort ist viel passiert und ich sehe es ja an meinen Enkeln, dass<br />

das Wissen des Einzelnen viel größer und umfangreicher ist, als<br />

noch vor 40 Jahren.<br />

Unser Leben ist insgesamt sehr viel schneller und fortschrittlicher<br />

geworden. Das hat auf vielen Gebieten durchaus seine Vorteile,<br />

dennoch wünsche ich mir manchmal, dass wir uns wieder mehr<br />

Zeit für Dinge nehmen, die uns wirklich wichtig sind. Wir haben<br />

uns so rasant entwickelt und vergessen oft die wirklichen Werte,<br />

die wir noch vor 40 Jahren so hochgehalten haben. Manchmal<br />

wäre mir eben eine Rückbesinnung auf einen etwas traditionellen<br />

Lebensstil lieber, aber vielleicht bin ich auch schon etwas zu alt, um<br />

das zu beurteilen.<br />

Ich hatte gute 39 Jahre, ich bin glücklich, habe noch 5 Jahre zu arbeiten<br />

und es geht mir außerordentlich gut. Was will man mehr?!?<br />

All das ist nur eine Vision, manche Dinge in dieser Vision gefallen<br />

mir, manche nicht. Wir werden sehen, was passiert.<br />

Meine Vision, heute Realität<br />

Meine Vision für <strong>2050</strong> könnte bereits heute Realität sein. Ich stelle<br />

mir eine Welt vor, die sich ohne fossile und atomare Energieträger<br />

zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien versorgen kann.<br />

Dezentral, ohne radioaktiven Müll, ohne CO₂-Emissionen, ohne<br />

Verteilungskriege. Gerecht über den Globus verteilt - für alle. Die<br />

Technologien und das Kow-How sind da. Unabhängige Studien<br />

IRJA MARTENS<br />

Producerin und Autorin<br />

bei einer Dokumentarfilm-<br />

Produktionsfirma<br />

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