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RNE_Visionen_2050_Band_2_texte_Nr_38_Juni_2011

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GABRIEL HEISSENBERG<br />

Zentrale Personalbetreuung<br />

bei einem<br />

Hausgerätehersteller<br />

Nur durch diese Verpflichtung, einhergehend mit der breiten<br />

Kommunikation, konnte der nachhaltige Ansatz platziert und<br />

aufgebaut werden. Dadurch konnten z.B. die trägen markwirtschaftlichen<br />

Anpassungsgeschwindigkeiten beschleunigt werden.<br />

Die Mechanismen zur nachhaltigen Entwicklung z.B. diese über<br />

die der ökonomische Entwicklung zu stellen (CO₂-Handel), haben<br />

sich durchgesetzt und zum Umdenken geführt und sind aus ökonomischer<br />

Sicht kein Wettbewerbsnachteil mehr, da alle an dieser<br />

Entwicklung teilgenommen haben.<br />

In <strong>2050</strong> wird gelungen sein, nachhaltiges Handeln nicht nur kostengünstig<br />

, sondern auch attraktiv und für jeden umgänglich und<br />

verständlich zu gestalten.<br />

Der Weg ist das Ziel<br />

40 Jahre Zukunft in 40 Zeilen widerzuspiegeln – eine fast schon<br />

unmöglich anmutende Aufgabenstellung. Wie soll ein so komplexer<br />

Zustand in irgendeiner Form auf so begrenzte Weise auch nur<br />

hinreichend beschrieben werden? Und lassen unsere Denkschemata<br />

eigentlich zu, etwas dessen Vergleichbarkeit mit dem Heute völlig<br />

ins Leere läuft überhaupt in Worte zu fassen?<br />

überholtes Ziel. Konkrete Maßnahmen oder Strategien auf globaler<br />

oder lokaler Ebene ergeben sich so automatisch. Und auch hier<br />

halte ich das Verfolgen von kleinen Schritten jedes Einzelnen für<br />

essentiell. Nur ein Ziel, das auf Basis einer breiten Masse an Visionären<br />

gründet, hat in meinen Augen Bestand (auch über kurzfristige<br />

Strukturen in Politik (Wahlkampf) und Industrie (Bilanzen)<br />

hinweg).<br />

Oft höre ich als Grundvoraussetzung für <strong>Visionen</strong> den Ruf nach einem<br />

dringend nötigen „Wertewandel“ – beispielsweise in der Wirtschaft<br />

durch Aufgeben des Gewinnstrebens. Das sehe ich anders:<br />

Sicherlich verhindert der nachhaltige Umgang mit Ressourcen den<br />

einen oder anderen Rekordumsatz – aber mit hochenergieeffizienten<br />

Geräten lässt sich (heute schon!) gutes Geld verdienen. Außerdem<br />

müssen Unternehmen mehr und mehr dem hohen Anspruch<br />

diverser Stakeholder-Gruppen gerecht werden. Und dies schließt<br />

rücksichtsloses Wirtschaften einfach aus.<br />

So mag die Kapitulation vor der großen Aufgabe, 40 Jahre in die<br />

Zukunft zu blicken sehr verlockend sein. Aber ich bin froh, der<br />

Versuchung nicht nachgegeben zu haben und freue mich in den<br />

nächsten Jahren mit kleinen und großen Schritten an der Gestaltung<br />

einer erstrebenswerten Zukunft teilzuhaben.<br />

Eine konkrete Darstellung der Zukunft macht in meinen Augen<br />

wenig Sinn. Ob point-predictions am Ende eintreffen oder nicht<br />

– das ist mehr Sache des Zufalls als weiser Voraussagung. Und ähnlich<br />

der Überzeugung der Europäer bis ins 17. Jahrhundert, dass<br />

alle Schwäne weiß sind, wie lassen sich heute Faktoren in Prognosen<br />

mit einbeziehen, die man überhaupt noch nicht kennt? Oft<br />

schon hat die Geschichte bewiesen, dass mit dem Eintreten des als<br />

unmöglich Erachteten stets gerechnet werden muss (Mauerfall, 11.<br />

September 2001).<br />

Für mich liegt der Schlüssel nicht in der möglichst genauen<br />

Vorhersage eines Endzustandes X, sondern im Prozess selber, dem<br />

Visionieren. Das stetige Reflektieren aktueller Veränderungen, seien<br />

sie politischer oder sozialer Natur, halte ich für wesentlich wichtiger<br />

als das sture Hinarbeiten auf ein irgendwann (zwangsweise?)<br />

Vision <strong>2050</strong><br />

Am ersten Januar <strong>2050</strong> wache ich ein wenig matt in einem Hotel<br />

in Rom auf. Von meinem Bett aus sieht der Strand des Mittelmeers<br />

im morgendlichen Sonnenschein herrlich einladend aus.<br />

Leichte Kopfschmerzen erinnern mich an den wunderbaren Barolo<br />

aus Südschweden, den ich am Vorabend genossen habe. Auf dem<br />

Weg zum Bad tauchen die Bilder eines unglaublich bildhaften, eindrücklichen<br />

Traumes in mir auf.<br />

Es sind die dramatischen Szenen einer vollständigen Evakuierung<br />

von Paris. Der Meeresspiegel war über vierzig Jahre um etwa sechzig<br />

Meter gestiegen und Paris somit Küstenstadt geworden. Nun<br />

DAVID HISS<br />

Student<br />

International Affairs<br />

80 | KOMPENDIUM KOMPENDIUM | 81

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