RNE_Visionen_2050_Band_2_texte_Nr_38_Juni_2011
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Der Konsum, vor allem im Lebensmittelbereich hat sich zu einer<br />
lokaleren Versorgung hin entwickelt. Somit entfallen kosten- und<br />
energieaufwendige Transport- und Lagerkosten und die CO₂ Bilanz<br />
des Endprodukts wird deutlich verbessert. Der technische Fortschritt<br />
hat uns effizientere Produktionsprozesse beschert, durch die<br />
ein geringerer Energie- und Rohstoffverbrauch erzielt wird. Auch<br />
mit der Müll- und Abfallverwertung haben wir gelernt, effizienter<br />
zu arbeiten. Recyclingprozesse haben eine enorme Wirtschaftlichkeit<br />
erreicht und versorgen uns vor allem im Kunststoffbereich mit<br />
beinahe rohstoffneutralen Produkten.<br />
Im Bereich der Mobilität wird sich viel in Richtung ÖPNV<br />
verändert haben. Die öffentlichen Verkehrsmittel gewinnen an<br />
Wichtigkeit und tragen zur Einsparung fossiler Brennstoffe bei.<br />
Fossile Rohstoffe sind durch die Elektrotechnologie auch aus dem<br />
motorisierten Privatverkehr beinahe vollständig verdrängt. Dies ist<br />
nur möglich durch verbesserte Technik und Forschung, vor allem<br />
im Bereich der Speichermöglichkeiten von elektrischem Strom. In<br />
der Stadt der Zukunft beschränkt sich die Entwicklung auf Verbannung<br />
des motorisierten Privatverkehrs aus den Innenstädten,<br />
auf die Beschleunigung des Fahrradverkehrs und den Ausbau des<br />
öffentlichen Personennahverkehrs.<br />
Natürlich ist dies ein „best-case Szenario“. Ich gehe nicht davon aus,<br />
dass jeder der genannten Punkte genau so eintritt, doch wie schon<br />
unser alter Bundeskanzler Willy Brandt (1913-92) sagte: „Der beste<br />
Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten.“ Deshalb<br />
treffen wir uns am 23.03.11 und dafür müssen wir kämpfen. Unser<br />
aller Leben und das unserer Kinder hängt davon ab, welchen Weg<br />
wir jetzt einschlagen.<br />
deln einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung zu leisten.<br />
Im Jahr <strong>2050</strong> sind wir uns darüber bewusst und treffen unsere Entscheidungen<br />
gezielter und bewusster.<br />
Wirtschaftliche, soziale und ökologische Gesichtspunkte werden<br />
dabei gleichwertig betrachtet und in idealer Weise verknüpft. Ein<br />
entsprechender gesellschaftlicher Wandel, der ein Nachhaltigkeitsbewusstsein<br />
mit entsprechenden Werten und Einstellungen hervorgebracht<br />
hat, wäre der Idealfall.<br />
Wir hinterfragen unsere Art der Fortbewegung. Wie viel Auto<br />
fahre ich? Wie hoch ist der CO₂-Ausstoß? Welche Strecken gehe<br />
ich zu Fuß, fahre mit dem Fahrrad oder nutze die öffentlichen Verkehrsmittel?<br />
Wir hinterfragen unser Konsumverhalten. Bevorzuge ich langlebige<br />
energieeffiziente Produkte? Gehe ich kritisch mit der Beurteilung<br />
der Herstellung des Produktes um? Verzichte ich auf überflüssige<br />
Produkte?<br />
Wir hinterfragen unsere Wohnform. Nutze ich Strom und<br />
Wärme aus regenerativen Energiequellen? Ist eine Wärmedämmung<br />
vorhanden? Welche Heizungsform wird verwendet?<br />
Ein möglicher Weg:<br />
Im Jahr <strong>2050</strong> wird der eigene Lebensstil überprüft und kann<br />
transparent dargestellt werden. Es wäre z.B. möglich, alle Daten<br />
einer Person zu deren Fortbewegung, zum Wohnen, zu Konsum<br />
und Ernährung, zum Reisen u.v.m. auszuwerten. Wird beim Wohnen<br />
auf den Energiebedarf, bei der Wahl der Fortbewegung auf<br />
den CO₂-Ausstoß und beim Konsum auf nachhaltige Produkte etc.<br />
geachtet, macht sich dies im Ergebnis bemerkbar. Jeder kennt seine<br />
eigene „Nachhaltigkeitsbilanz“ und ist bemüht, diese stets ausgewogen<br />
zu halten.<br />
JONAS EICHER<br />
Kundenberater<br />
Nachhaltiger Lebensstil <strong>2050</strong><br />
Die Möglichkeiten, aus diesem quantitativen Ergebnis Anreizsysteme<br />
zu konstruieren, sind vielfältig. Es ergibt sich außerdem Potenzial<br />
für die Aufklärungs- und Bildungsarbeit, sowie die gezielte<br />
Stärkung des Bewusstseins der Menschen.<br />
Wohnungsbaugesellschaft<br />
Meine Vision: Der Begriff der Nachhaltigkeit wird <strong>2050</strong> nicht<br />
mehr diskutiert. Er steht nicht mehr im Mittelpunkt der Medien,<br />
der Wissenschaft oder Institutionen. Nachhaltigkeit ist längst<br />
angekommen! Wo? Im Mittelpunkt menschlichen Handels. Jeder<br />
Mensch hat Entscheidungsspielräume, mit seinem eigenen Han-<br />
Nachhaltige Lebensstile werden gefördert und jeder bekommt die<br />
Möglichkeit, zu erfahren, wie er persönlich dazu beitragen kann,<br />
Zukunft nachhaltig zu gestalten! Betrachtet man alle Lebensbereiche<br />
wird daraus ein ganzheitlicher Ansatz, der alle gesellschaftlichen,<br />
wirtschaftlichen und ökologischen Aspekte einbezieht.<br />
Ziel<br />
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