RNE_Visionen_2050_Band_2_texte_Nr_38_Juni_2011
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en einfallen lassen, die selbst die damals mächtigsten Wirtschaftsmächte<br />
zu einer einheitlichen CO₂-Steuer, sowie der Errichtung<br />
eines Klimafonds bewegt haben. Mit diesem Fond versucht die<br />
europäische Regierung momentan die Wasserproblematik in den<br />
Griff zu bekommen. Nachdem in den drei „burning years“ nach<br />
2020 die Süßwasserreserven auf der Welt deutlich zurückgegangen<br />
sind, bezahlen wir einen so hohen Preis für Wasser, dass es schon<br />
fast als Luxusgut gesehen wird, sich im Haus eine Badewanne einbauen<br />
zu lassen. Immerhin wird die Umsetzung der so genannten<br />
„Smart Houses“ mittlerweile staatlich begünstigt. Mit meinen<br />
privatinvestorischen Anteilen an den Technologieherstellern sowie<br />
den Einbauern freut mich das natürlich besonders.<br />
Heimat. Sternzeit <strong>2050</strong>03251120, Wohnzimmer. Ein Blick<br />
aus meinem Fenster sagt mir, dass ich das Wasser nachfüllen muss.<br />
Es ist fast wie damals bei meinen Großeltern zu Hause. Wir fangen<br />
Regenwasser auf, um es anschließend durch die hauseigene<br />
Reinigungsanlage von allen möglichen Keimen und Bakterien zu<br />
befreien. Wenn nicht ständig ein wenig Wasser in den Wassertanks<br />
vorhanden ist, kann es mitunter passieren, dass man über einen<br />
längeren Zeitraum kein eigenes Trinkwasser mehr produzieren<br />
kann, was zu erheblichen Kosten führt. Doch genug davon. Ich<br />
will lieber noch ein wenig von meiner Vision erzählen. Ich denke,<br />
dass wir viele der damaligen Probleme heute durch Kommunikation<br />
gelöst haben. Natürlich haben wir auch heute noch Probleme,<br />
sind zum Teil nicht mit den Entscheidungen unserer Regierungen<br />
einverstanden, usw. Dennoch hat es zu einem großen Verständnis<br />
beigetragen, in der Politik wie in der Wirtschaft eine Quote in den<br />
Aufsichtsgremien einzuführen. Eine Quote die besagt, dass aus allen<br />
Bevölkerungsschichten und Altersklassen jeweils Vertreter eingebunden<br />
werden müssen, um die Stimme des Volkes einzufangen.<br />
Das, was wir damals in Berlin vorgelebt haben, würde ich heute fast<br />
schon als Referenzmodell bezeichnen. Die Öffnung der Wirtschaft<br />
sowie der Politik der Gesellschaft gegenüber, hat viele Einsichten<br />
verbessert. Homo oeconomicus steht heute in Geschichtsbüchern.<br />
Nicht dass die Wirtschaft nicht nach Gewinn streben würde, denn<br />
wenn sie das nicht tun würde, wo sollte sie dann hinwachsen, allein<br />
dass dieser Gewinn heutzutage anders definiert wird, das macht den<br />
Unterschied. Schade allerdings, dass die Menschheit erst durch verschiedene<br />
Naturkatastrophen wieder auf ihre ursprünglichen Sinne<br />
des Mit- und Füreinander aufmerksam gemacht werden musste.<br />
Hoffentlich werden wir in der Zukunft das niemals vergessen!<br />
40 Jahre Zeit für eine bessere Welt!<br />
Meine Vision für das Jahr <strong>2050</strong> muss etwas Realistisches haben,<br />
aber auch etwas nicht so Realistisches, gar etwas Utopisches. Denn<br />
nur große, fast schon übermütig wirkende <strong>Visionen</strong> haben das<br />
Zeug dazu, real zu werden. Nur wer anders denkt als andere, höher<br />
und weiter, der wird es schaffen.<br />
Denn in Zeiten von Atomkraftwerken, Naturkatastrophen<br />
und Hungersnöten muss auch uns klar sein, dass wir keine Zeit<br />
mehr haben, tief zu stapeln. Wir müssen anfangen einzusehen, dass<br />
nicht wir die Welt regieren, sondern die Welt bzw. Natur uns. Es<br />
ist die Zeit etwas Größeres zu wollen, etwas Besseres für die nachfolgenden<br />
Generationen unserer Erde. Deswegen setze ich mich<br />
besonders ein für:<br />
(1.) Nachhaltige Politik – Nachhaltige Politik muss sich vor allem<br />
gegen Ungleichheiten von Arm und Reich, extreme Armut, Chancenlosigkeit,<br />
Chancenungleichheit, mangelndes Bildungsangebot,<br />
Ungerechtigkeiten jeglicher Art, Rechtsextremismus auflehnen und<br />
nicht die Kluft zwischen Arm und Reich noch größer werden lassen.<br />
Denn diese Probleme unserer Gesellschaft führen zu Resignation<br />
und Frustration, zu Wut und Hass und somit zu einer Gefahr<br />
für die Demokratie.<br />
(2.) Nachhaltige Studienbedingungen - Nachhaltige Studienbedingungen<br />
sollten in Zukunft Mindeststandards in der Arbeitsgesetzgebung<br />
und geänderte Arbeitszeitgesetze leisten können. Eine optimale<br />
Förderung der Studenten muss gewährleistet werden, denn<br />
diese jungen Menschen sind unsere Zukunft.<br />
(3.) Nachhaltige Energien – Wir sollten, um uns und unsere Erde<br />
zu schützen, endlich beginnen, all unsere Überzeugungen in regenerative<br />
Energien zu setzen, wie Solarenergieerzeugung, Windenergieerzeugung<br />
und Wasserenergieerzeugung. Was Atomkraftwerke<br />
mit unserer Erde und uns Menschen anrichten kann, muss<br />
ich wahrscheinlich in Anbetracht des schrecklichen Ereignisses in<br />
Japan nicht mehr erklären. Ein Restrisiko ist nun mal auch ein Risiko,<br />
was uns alle vernichten kann. Also gilt für meine Vision: Atomkraftwerke<br />
abschalten und Konzentration der Atomforschung auf<br />
eine sichere Verwahrung des vorhandenen Atommülls.<br />
MAREIKE GRAF<br />
Studentin Anglistik und<br />
Politikwissenschaften<br />
auf Lehramt<br />
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