RNE_Visionen_2050_Band_2_texte_Nr_38_Juni_2011
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„Ich bin mir absolut sicher,<br />
der Zeitpunkt wird kommen,<br />
zu dem auf dieser Erde nur<br />
noch die Energien der Sonne<br />
genutzt werden und keine<br />
andere“ (Zitat Dr. Hermann<br />
Scheer).<br />
ANNA GERLACH<br />
Studentin<br />
Betriebswirtschaftslehre<br />
Atomare und fossile Energie wird es irgendwann nicht mehr geben.<br />
Ich hoffe, dass das schon im Jahr <strong>2050</strong> so ist und möchte<br />
meinen Anteil dazu beitragen. Daher ist Partizipation, Information<br />
und Kommunikation unabdingbar. Jede/r von uns kann sich<br />
engagieren, eine Wartehaltung an die Politik ist inakzeptabel und<br />
führt nicht zu Veränderung. Wie wir gestern gehört haben, muss<br />
die Partizipation von unten kommen. Wir können uns nicht nur<br />
beschweren und erwarten, dass die Bundespolitik das durchsetzt,<br />
wofür wir stehen. Eigeninitiative ist gefragt und je mehr Leute diese<br />
zeigen, desto besser. Das kann auf ganz einfachem Wege geschehen:<br />
das Unterschreiben von Petitionen, die Teilnahme an einer Demo<br />
oder die Kommunikation im Freundeskreis.<br />
Meine Vision ist eine bessere Welt mit sauberer Energie ohne<br />
Kriege um Öl oder andere endliche Ressourcen. Das sollte bis <strong>2050</strong><br />
realisiert sein!<br />
Verständnis für Nachhaltigkeit aller<br />
Wirtschaftssubjekte<br />
<strong>2050</strong> wird eine nachhaltige Denkweise und das damit verbundene<br />
Handeln aller Wirtschaftssubjekte fest in deren Denkmuster verankert<br />
sein. Dies ist das Ergebnis einer klaren und kontinuierlichen<br />
Vermittlung und Integration des Themengebietes der Nachhaltigkeit<br />
in den Bildungssystemen, denn die Kinder sind die Entscheider<br />
von Morgen. Deshalb müssen sie in ihrer Lern- und Prägungsphase<br />
mit dem Nachhaltigkeitsgedanken vertraut gemacht werden.<br />
Es muss also das langfristige Denken bzw. eine Weitsicht und die<br />
damit verbundene Erkenntnis, dass zur Sicherung der eigenen Lebenssubstanz<br />
die Beziehung zur Umwelt kontinuierlich geprüft<br />
und hinterfragt werden muss, gefördert werden.<br />
Wobei Themen der Nachhaltigkeit nicht nur Umweltbelange<br />
einschließen, sondern auch soziale und ökonomische Gesichtspunkte<br />
aufgreifen und diese gleichbedeutend und nicht-substituierbar<br />
nebeneinander stellen sollten.<br />
Im ökonomischen Bereich werden Unternehmen Strategien<br />
entwickeln, die auf der Erkenntnis und dem Bewusstsein beruhen,<br />
dass neben der Zweckverfolgung auch der Erhalt der über-<br />
betrieblichen Ressourcensubstanz und damit die langfristige Bestandssicherung<br />
des Unternehmens von entscheidender Rolle ist.<br />
Zielsetzungen der Unternehmen werden sowohl den effizienten<br />
Ressourcenverbrauch, als auch den Einsatz für den Ressourcennachschub<br />
umfassen. Hierzu wurden Themen wie Recycling,<br />
Stoffwirtschaft, umweltfreundliche Produkte und erneuerbare Energien<br />
weiterentwickelt. In diesem Zusammenhang wird <strong>2050</strong> der<br />
Großteil von Unternehmen in sogenannten Eco-Industrial Parks<br />
(ökologische Gewerbegebiete) angesiedelt sein. In solchen ökologischen<br />
Gewerbegebieten kooperieren die dort angesiedelten Unternehmen<br />
eng zusammen. Sie erhalten ihre benötigten Energien<br />
aus gemeinschaftlichen, aus erneuerbaren Energien bestehenden,<br />
Energiezentren. Zudem haben die Unternehmen ein gemeinsames<br />
Abfallmanagement. Der Abfall eines Unternehmens ist der Input<br />
eines anderen Unternehmens, sodass ein Stoffkreislauf entsteht.<br />
Die Erkenntnisse und das Know-How der Industriestaaten auf<br />
diesen Gebieten wurden an die Entwicklungsländer weitergeben,<br />
sodass diese Länder in ihrer Entwicklung und ihrem Wachstum<br />
Prinzipien der Nachhaltigkeit verfolgen.<br />
<strong>2050</strong> wird nachhaltiges Handeln nicht mehr nur Nebenprodukt<br />
und Alibimaßnahme sein, sondern gleichberechtigt neben<br />
anderen Rationalitäten von Unternehmen und anderen Wirtschaftssubjekten<br />
stehen.<br />
Nachhaltigkeit als Lebenseinstellung<br />
Ausgangspunkt für meine Vision ist das Umdenken der Gesellschaft:<br />
Nachhaltiges Handeln als Lebenseinstellung aller Menschen.<br />
Das ist meines Erachtens der zentrale Faktor auf dem Weg<br />
in eine nachhaltige Welt.<br />
Denn erst wenn sich jeder Einzelne für seine Mitmenschen und<br />
das Zerstören unserer Welt verantwortlich fühlt und sich unmittelbar<br />
bewusst ist, wie sein/ihr Verhalten die Umwelt positiv oder<br />
negativ beeinflusst und sein/ihr Verhalten danach ausrichtet, kann<br />
sich wirklich etwas ausschlaggebend ändern. Von klein auf müssen<br />
wir mit dieser Wahrheit konfrontiert werden. Sie darf nicht mehr<br />
Nebensache sein, die uns selbst nichts angeht. Nachhaltig darf aber<br />
KATHARINA GOETZELER<br />
Schülerin<br />
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