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RNE_Visionen_2050_Band_2_texte_Nr_38_Juni_2011

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OLGA AMELT<br />

Referat für Grundsatzange-<br />

KOMPENDIUM<br />

DIE VISIONEN<br />

Sicher ist, dass nichts sicher ist<br />

Meine Vision für <strong>2050</strong> lautet: Egoismus vs. Globale Gemeinschaft.<br />

Und schreiben wollte ich darüber, dass die Menschheit sich auf ihre<br />

Werte besinnen sollte, die Frage, ob das Wohl des Einzelnen oder<br />

das gesamtgesellschaftliche Wohl im Vordergrund stehen soll...<br />

Oder auf eine andere Ebene übertragen, denke ich in Zukunft<br />

deutsch (national-egoistisch) oder global (ganzheitlich)? Geht es<br />

mir im Falle eines Konfliktes auf nationaler Ebene um das Generieren<br />

meines eigenen (deutschen) Wohlstandes oder sehe ich die Welt<br />

als ein Ganzes und verstehe mich in diesem Kontext als Gemeinschaft?<br />

Sicherlich ist die Vision einer Weltregierung phantastisch<br />

und unrealistisch, aber was spricht denn dagegen, wenn sich jeder/<br />

jede als Weltbürger versteht. Ich zumindest bin ein „Welti“ und<br />

fühle mich betroffen von Krisen auf der ganzen Welt und sie betreffen<br />

mich auch tatsächlich, mittelbar. Und ein wichtiger Gedanke<br />

zu diesem Thema ist indiskutabel: Nachhaltigkeit funktioniert nur<br />

über Staatsgrenzen hinaus...<br />

legenheiten im Büro eines<br />

Oberbürgermeisters<br />

Denke ich an das Jahr <strong>2050</strong>, muss ich mir zunächst vor Augen halten,<br />

wie viel Zeit sich tatsächlich dahinter verbirgt...<br />

Dann wird mir schnell klar, dass ich nur wage Vermutungen<br />

darüber äußern kann, was bleibt, was sich ändert und was neu hinzukommt.<br />

Mein Leben in <strong>2050</strong><br />

MICHAELA AURENZ<br />

Geschäftsführerin<br />

Sicher ist eigentlich, dass nichts sicher ist.<br />

Die Krisen der jüngsten Vergangenheit haben mich dazu bewegt<br />

anders zu denken, ein vermeintlich sicheres Atomkraftwerk ist explodiert<br />

und ein Bürgerkrieg in Libyen zeigt die tagelange Hilflosigkeit<br />

einer Welt, die für alles einen Plan parat hat. Für alles? Wohl<br />

kaum... Nicht für alles.<br />

Denn sicher, man kann Wahrscheinlichkeiten berechnen und<br />

politische Linien und Parteiprogramme erarbeiten, aber wenn eine<br />

Unwägbarkeit dazwischen kommt, dann zwingt sie die Gesellschaft<br />

zum Umdenken. Dinge, die vor einer halben Stunde für jede/n sicher<br />

waren, sind es dann nicht mehr. Aber was soll dann die Lösung<br />

sein? Nicht weiterzudenken? Keine Zukunftsvisionen zu überlegen?<br />

Bloß nicht! Ich brauche Ziele und <strong>Visionen</strong>, jeder Mensch braucht<br />

Ziele und <strong>Visionen</strong> und vor allem einen nachhaltigen Plan, der sich<br />

mit eventuellen Unwägbarkeiten auseinandersetzt. Mehr noch, wir<br />

brauchen Handlungsansätze, die Weiterdenken und Krisen nicht<br />

zulassen.<br />

Mit 66 Jahren bin ich ein aktives und gestaltendes Mitglied der<br />

Weltgemeinschaft. Es ist selbstverständlich, dass jeder sich so lange<br />

aktiv einbringt wie er einen Beitrag zur Gesellschaft leisten kann<br />

– ohne irgendwelche Altersbegrenzungen – das gilt für das Wirtschaftsleben,<br />

aber auch bei der Bildung und sozialen Projekten.<br />

Ich spreche mit meiner Familie in meiner Muttersprache und mit<br />

anderen Menschen, die ich noch nicht kenne in der Weltsprache.<br />

Meine Kinder sind selbstverständlich inzwischen von zu Hause ausgezogen<br />

und haben auf anderen Kontinenten ihre eigenen Familien<br />

gegründet, aber wir sind durch unser Kommunikationsmedium<br />

täglich in Kontakt. So wie sie, besitze ich kein Auto. Zu meiner<br />

Arbeitsstätte laufe ich, denn jede Wohnsiedlung hat in ihrer Mitte<br />

einen Büro- und Industriepark der in einem geschlossenen Ressourcenkreislauf<br />

mit der Wohnsiedlung verbunden ist. Auch zum<br />

Einkaufen brauche ich kein Fahrzeug mehr, denn ein Dienstleister<br />

bringt mir meine Produkte, die ich einmal pro Woche im lokalen<br />

Warenverzeichnis auswähle, direkt nach Hause, nachdem er sie in<br />

den lokalen Erzeugungsstätten abgeholt hat. Wenn ich Freunde<br />

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