RNE_Visionen_2050_Band_2_texte_Nr_38_Juni_2011
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Mobilität<br />
waren (WTO, Weltbank), hat leider nicht stattgefunden. Nach<br />
einer schweren Krise in den 30er-Jahren hat es einzig die UNO<br />
geschafft, bis ins Jahr <strong>2050</strong> zu überleben. International bindende<br />
Vereinbarungen werden in Ermangelung einer unabhängigen<br />
Durchsetzungsmacht immer noch nicht geschlossen. Zahnlos wie<br />
eh und je, können policy-entrepreneurs in der UNO nur darauf<br />
hoffen, dass ihr Vorhaben in den anderen beiden Blöcken der Welt,<br />
China/Indien und den USA auf Gegeninteresse stoßen. Die Frage<br />
über die Zusammensetzung des Weltsicherheitsrates, die 2030 zu<br />
den starken Spannungen geführt hatte, die die UNO in eine schwere<br />
Identitäts- und Akzeptanzkrise stürzten, ist inzwischen geklärt.<br />
Ein neuer Weltsicherheitsrat, der immer noch nach dem Einstimmigkeitsprinzip<br />
agiert und nun mit 20 demokratisch gewählten<br />
Sitzen alle Länder der Welt vertritt, ist zwar an die Stelle des alten<br />
Rates getreten. Seine Beschlüsse haben jedoch nur auf kleine<br />
Länder einen Einfluss. Bei Problemen zwischen den drei führenden<br />
Weltmächten ergeht es dem Weltsicherheitsrat wie der UNO – er<br />
ist ein zahnloser Tiger. Die Stabilität zwischen den großen drei ist<br />
jedoch kaum gefährdet, da durch die gestiegene globale Vernetzung<br />
von Wirtschaft und Bildung die Abhängigkeit der einzelnen Systeme<br />
voneinander zu groß ist, als dass sich eine Seite unilateral von<br />
der anderen entfernen könnte. Jeder regionale Hegemon wird daher<br />
in seiner „pareto-optimalen“ Position verharren.<br />
Mobilität ist heute eine der Hauptanforderungen, sowohl des privaten<br />
Alltags als auch des Berufslebens. Es ist praktisch nicht mehr<br />
nötig, für ein Meeting, eine Präsentation oder einen Vertragsabschluss<br />
für einen Tag oder wenig mehr in eine entfernte Stadt oder<br />
sogar ins Ausland zu fahren oder zu fliegen. Was <strong>2011</strong> seinen Anfang<br />
nahm mit dreidimensionalem Kino hat heute viele Bereiche<br />
der Kommunikation erobert: für ein Meeting setzen sich die Teilnehmer<br />
eine Brille auf. Spezielle Räume in allen Unternehmen, die<br />
dieses standardisierte System verwenden, ermöglichen dann den<br />
Teilnehmern der Konferenz, mit den anderen Teilnehmern zu interagieren,<br />
als befänden sie sich in einem gemeinsamen Raum.<br />
Das ist ein Grund, warum der nationale und internationale<br />
Fernverkehr abgenommen hat. Ein anderer ist, dass sich Fliegen<br />
zuerst durch staatliche Preisregulierung und später aufgrund des<br />
Treibstoffmangels enorm verteuert hat. Die großen Fluggesellschaften<br />
haben es verpasst, sich rechtzeitig auf alternative Antriebsmechanismen<br />
einzustellen und in der Übergangsphase hat sich die<br />
Wahrnehmung der Menschen hinsichtlich des Fliegens geändert:<br />
Geflogen wird nur noch, wenn es unbedingt notwendig ist. Der<br />
Fernverkehr hat sich vor allem auf die Schiene verlegt. Da die Ökobilanz<br />
hier schon immer die beste aller Verkehrsmittel war, trifft<br />
dieses Verkehrsmittel auch die Wertevorstellungen der Verbraucher.<br />
In deren Bewusstsein hat nach den großen humanitären Katastrophen<br />
und Klimakatastrophen der 20er Jahre, klimaneutrales Handeln<br />
als zentraler Wert Einzug gefunden.<br />
Wettbewerbsstärkende Maßnahmen haben dazu geführt, dass die<br />
Anbieter von Mobilität auf der Schiene sich neuen, starken Konkurrenten<br />
(vor allem auf der Straße: Busunternehmen) gegenübersehen.<br />
Zukunft — Die ganz große Chance<br />
Heute die Schritte für morgen machen.<br />
Wir müssen präventiv handeln!<br />
Meine Vision ist, dass wir in einem Land leben werden, in dem<br />
die Chancengleichheit einen größeren Stellenwert hat. Frauen wie<br />
Männer werden <strong>2050</strong> nicht gleich, jedoch gleichberechtigt und<br />
gleichwertig sein. Genauso wird es <strong>2050</strong> in Deutschland kein Leben<br />
mehr nebeneinander geben, sondern viel mehr miteinander. Der<br />
Mensch erkennt die Wichtigkeit des Miteinanders und wird nicht<br />
mehr wie ein „Homo Oeconomicus“ handeln. Durch die Vielfalt<br />
der Menschen wird Deutschland bereichert werden. Jeder soll die<br />
Möglichkeit haben, sich bestmöglich zu integrieren. Deshalb wird<br />
es <strong>2050</strong> ein Netzwerk geben, das auf lokaler Ebene die Hilfe untereinander<br />
vernetzt. Meine Vorstellung von Integration ist, dass alle<br />
gleich behandelt und vor allem gleich akzeptiert werden.<br />
Bis <strong>2050</strong> wird man dem demographischen Wandel der stetig sinkenden<br />
Kinderzahl entgegen gewirkt haben – durch optimale<br />
Staatsförderung derjenigen, die Kinder haben. Es wird die Möglichkeit<br />
für jeden geben, die Kinder kostenlos in Kindertagesstätten<br />
unterzubringen. Dort ist für sie optimal gesorgt. Der Staat und die<br />
CHARLOTTE ERASMUS<br />
Schülerin<br />
Wirtschaftsgymnasium<br />
Unsere Zukunft<br />
Unsere Gesellschaft<br />
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