RNE_Visionen_2050_Band_2_texte_Nr_38_Juni_2011
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LARS HEINEN<br />
Innovationsingenieur im<br />
Bereich Forschung und<br />
Entwicklung bei einem<br />
Unternehmen der Heiz-,<br />
Klima- und Lüftungstechnik<br />
der Öffentlichkeit gerückt wurde. Vorbei sind die Zeiten, in denen<br />
Werbung nur mit jungen, schönen, gesunden, weißen, heterosexuellen<br />
Menschen gemacht wurde und alles andere als „unnormal“<br />
oder wenigstens „untypisch“ vernachlässigt und diskriminiert wurde.<br />
Auch dass Frauen in Vorstandsetagen sitzen, ist nichts Ungewöhnliches<br />
mehr und keiner bezeichnet diese Frauen als Rabenmütter<br />
oder unweiblich.<br />
Die Anfang der 2010er Jahre eingeführte Frauenquote in Vorständen<br />
und Aufsichtsräten konnte bereits Ende der 20er Jahre wieder<br />
abgeschafft werden. Eine umfassende Sensibilisierung in Genderfragen<br />
führte auch dazu, dass Sexismus passé ist.<br />
Vision <strong>2050</strong><br />
Aus meiner beruflichen und persönlichen Sicht denke ich in meiner<br />
Vision zunächst an die zünftige Energieerzeugung und den Energiebedarf.<br />
Ich bin überzeugt, dass im Jahr <strong>2050</strong> die fossilen Brennstoffe<br />
als Energiequelle für Wärme bzw. Strom und Antrieb nicht<br />
mehr in ausreichendem Maß zur Verfügung stehen. Abgesehen von<br />
der Verknappung wird die notwendige CO₂-Ausstoßminimierung<br />
zur Treibhauseffekt-Reduzierung, die wesentliche Ursache für ein<br />
Umdenken gewesen sein.<br />
Aus diesem Grund wird es Entwicklungen geben, die in der Lage<br />
sind, nahezu 100% der Energie aus den restlichen fossilen Brennstoffen<br />
umzusetzen (Wirkungsgrade ca. 100%). Zum anderen wird<br />
die regenerative Energieernte optimiert sein. Sowohl Solarthermische-,<br />
als auch Wind- und Erdwärmeenergien werden nahezu 90-<br />
100% der benötigten Energie bereitstellen.<br />
Auf der anderen Seite werden benötigte Energien, der Bedarf<br />
für Industrieprozesse, den Automobilverkehr und die Haushalte,<br />
auf ein Minimum reduziert sein. Prozesse werden dabei derart geführt,<br />
dass eine Vernetzung zwischen den Verbrauchern und Erzeugern<br />
zu einer optimalen Bedarfs- zu Verbrauchsdeckung gelangt.<br />
Die notwendige Energie z.B. zur Gebäudeheizung wird durch<br />
Dämm- und Wärmerückgewinnungsmaßnahmen minimiert.<br />
Im Automobilbereich wird Forttriebstechnologie derart ausgereift<br />
sein, dass der regenerative Anteil nahezu bei 100% liegt (Elektround/oder<br />
Brennstoffzellenautos).<br />
Die notwendige Entwicklung von Speichertechnologien für<br />
elektrische und thermische Speicherungen, zur Harmonisierung<br />
der erzeugenden, nicht stetig vorhandenen, regenerativen Quellen<br />
(Sonne, Außenluft, Wind), werden entwickelt sein.<br />
Energieeinsparung und Bedarfssenkung sind nur zwei der<br />
Punkte, die in dem gesamtheitlichen Ansatz des Nachhaltigkeitsgedankens<br />
enthalten sind. Ein weiterer wesentlicher Punkt ist die<br />
Kommunikation. Hier wird <strong>2050</strong> eine Kommunikationsebene gefunden<br />
sein, die es ermöglicht, jeden nachhaltig zu erreichen, die<br />
Eigenverantwortlichkeit gegenüber Umwelt und Gesellschaft klar<br />
zu machen und zum Handeln zu bewegen. Das Bewusstsein zum<br />
nachhaltigen Denken, im ökonomischen, ökologischen und sozialen<br />
Sinne in der gesamten Bevölkerung und durchweg durch alle<br />
sozialen Schichten, wird dadurch derart verinnerlicht sein, dass es<br />
möglich geworden ist, die unterschiedlichsten, nachhaltigen Ansätze<br />
aus allen Bereichen zu platzieren und entsprechend erfolgreich<br />
umzusetzen.<br />
In meiner Vision ist es gelungen, so rechtzeitig der demographischen<br />
Entwicklung, der Alterung der Gesellschaft, entgegenzuwirken,<br />
indem Anreize gesetzt wurden, dass geburtenstarke Jahrgänge<br />
diese bereits kompensieren. Vorrausschauende Strategien,<br />
wie tolerante und bewusst „kinderfreundliche“ Arbeitgeber, Kinderbetreuung<br />
etc. sind etabliert.<br />
Akteur ist und wird die Politik sein, welche durch die entsprechenden<br />
Fachgremien (Experten aus Wissenschaft, Industrie) beraten,<br />
die Spielregeln im sozialen, ökologischen und ökonomischen<br />
Bereich festlegen wird.<br />
Durch diese Fachgremien wird die Politik im Idealfall in der Lage<br />
sein, möglichst objektiv die unterschiedlichen Fragestellungen einzuschätzen,<br />
ohne dass die latente Gefahr besteht, Blickrichtungen<br />
durch vorgeprägte inhaltliche und interessengesteuerte Meinungen<br />
und Interessen zu übersehen.<br />
Die Politik ist dadurch in der Lage die Ziele zu formulieren<br />
und entsprechende Strategien auf den Weg zu bringen, gesetzlich<br />
vorzuschreiben und zu verankern und diese auch durchzusetzen.<br />
Als legislative, judikative und exekutive Gewalt konnte die Politik<br />
einen gewissen Druck aufbauen, der in allen Bereichen nachhaltiges<br />
Handeln zur Pflicht machte.<br />
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