RNE_Visionen_2050_Band_2_texte_Nr_38_Juni_2011
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letzten Jahrzehnten sehr wichtig geworden. Insbesondere die Aufarbeitung<br />
von Restbiomassen zu Synthesegas war der entscheidende<br />
Schritt, um Grundchemikalien unabhängig vom Erdöl produzieren<br />
zu können. Auch hat sich das Recyclingsystem deutlich verbessert.<br />
Durch den konsequenten Einsatz von effektiven Trennsystemen ist<br />
eine 99,9-prozentige Rückgewinnung von Metallen aus Altgeräten<br />
usw. möglich. Kunststoffreste werden vollständig wiederverwertet,<br />
oder wenn es keine weitere Verwendung mehr gibt, zu Synthesegas<br />
konvertiert, so dass ein neues Produkt entstehen kann.<br />
Wir haben in den letzten Jahrzehnten aber auch strukturelle<br />
Veränderungen erlebt. So bewirkten zum Beispiel die ab 2015 stark<br />
steigenden Transportkosten, dass die Wirtschaft wieder ein Stück<br />
regionaler wurde und es sich nicht mehr lohnte „Billigwaren“ in<br />
China zu produzieren und einmal quer über den Globus zu transportieren.<br />
Neben den Veränderungen im technischen Bereich veränderte sich<br />
auch unsere Gesellschaft. Jetzt, <strong>2050</strong>, haben wir eine intensive Zusammenarbeit<br />
zwischen Politik, Wirtschaft und dem Volk, wobei<br />
alle Seiten ehrlich miteinander umgehen. Und so können wir nur<br />
noch darüber lächeln, wie wir uns damals, um das Jahr <strong>2011</strong> herum,<br />
bei Themen wie der EEG-Umlage oder der Einführung von<br />
E10 gegenseitig den „Schwarzen Peter“ zugeschoben haben.<br />
für eine höhere Motivation. Es wird wesentlich offenere pädagogische<br />
Modelle geben, um auf die Schüler/innen und ihre Talente<br />
besser einzugehen.<br />
Das gesamte Schulsystem wird für die Schüler/innen kostenfrei<br />
sein, wie auch das Hochschulsystem. Die Hochschulen werden<br />
keine Zugangsbeschränkungen mehr kennen, sondern jedem der<br />
studieren möchte auch die Möglichkeit geben. Dabei wird der Veranstaltungsplan<br />
wieder freier strukturierbar und interessengeleitet.<br />
Die Aufnahme des Studiums wird auch für Personen, die schon<br />
länger im Berufsleben sind und sich weiter- oder neu bilden wollen,<br />
selbstverständlich sein.<br />
Die Hochschulen werden auch der Ort der Wissenschaft sein.<br />
Die Professoren, ihre Mitarbeiter und die Studierenden werden<br />
nicht mehr unter Drittmitteldruck, sondern im Interesse der Gesellschaft<br />
forschen und die Erkenntnisse allen zur Verfügung stellen.<br />
Das Bildungs- und Wissenschaftsmodell <strong>2050</strong> wird ein gerechtes<br />
und soziales System sein. Dabei soll das System nicht nur in<br />
Deutschland etabliert werden, Bildung soll international zum Aufstiegsmotor<br />
werden.<br />
<strong>2050</strong> wird es hoffentlich auch kein Militär mehr geben. Ist dies<br />
doch noch der Fall, wird es keinen Einfluss auf Bildung und Wissenschaft<br />
haben. Das Militär wird keinen Einfluss auf Bildungseinrichtungen<br />
(vor allem keine Rekrutierung) nehmen dürfen.<br />
Ausbildungsplätze wird es<br />
durch eine Ausbildungsumlage<br />
genügend geben.<br />
OLIVER SCHMOLINSKI<br />
Bildung und Wissenschaft — DIE Aufstiegschance!<br />
Student Wirtschaft und<br />
Politik auf Lehramt<br />
<strong>Visionen</strong> sind laut Wikipedia Befürchtungen und Erwartungen an<br />
die Zukunft. Es gibt vielfältige Erwartungen an unsere Zukunft.<br />
Meine Vision betrifft vor allem Bildung, Kultur und Wissenschaft.<br />
Bildung wird immer wieder als Motor für sozialen Aufstieg genannt.<br />
<strong>2050</strong> ist dies tatsächlich der Fall. Kinder müssen ab spätestens<br />
dem dritten Lebensjahr den Kindergarten besuchen. Hier<br />
lernen sie sich in größeren Gruppen zurechtzufinden. Mit 7 Jahren<br />
erfolgt der Wechsel auf die Schule. Die Schule ist ganztägig. Dabei<br />
erhalten die Schüler/innen eine gezielte Förderung und Unterstützung.<br />
Alle Schüler/innen besuchen bis zur 10. Klasse gemeinsam<br />
eine Schule, es wird keine Abschiebeschulen mehr geben. Das sorgt<br />
Vision <strong>2050</strong><br />
Beeindruckend war in den letzten Jahren vor allem eines: Die meisten<br />
Herausforderungen im Bereich der Nachhaltigkeit konnten<br />
angegangen werden, weil eine echte Beteiligung vieler Menschen<br />
möglich gemacht wurde. Viele Verantwortliche hatten sich nicht<br />
getraut mehr Beteiligung zu wagen, weil sie den Menschen keine<br />
Verantwortung zutrauten. Erst durch das Vertrauen in die Verantwortung<br />
des Einzelnen und durch die weitergehende Bildungsexpansion<br />
in den letzten Jahren konnte es gelingen, ein Gemeinwesen<br />
aufzubauen, in dem die Verantwortung gegenüber anderen und der<br />
NICOLAS<br />
SCHWENDEMANN<br />
PR-Berater<br />
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