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RNE_Visionen_2050_Band_2_texte_Nr_38_Juni_2011

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ANNA PECCHINENDA<br />

Ausbildung zur<br />

Fachangestellten für<br />

Bürokommunikation<br />

einer extremen Lebensmittelknappheit geführt. Im Jahr 2004 fehlten<br />

dort Nahrungsmittel im Wert von 29 Milliarden Dollar.<br />

Es muss der WTO sowie der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation<br />

der UNO der Einfluss auf die Landwirtschaft<br />

in diesen Ländern entzogen werden und ein Handel innerhalb der<br />

südlichen Länder entstehen. Wichtig für diese Vision ist auch eine<br />

Einschränkung des Konsums von Fleisch und Milchprodukten.<br />

Auch die Produktion von so genannten Biotreibstoffen muss aufgeben<br />

werden, wenn wir nicht verhungern wollen.<br />

Wundervolle Artenvielfalten im Meer<br />

Für mich scheint das Jahr <strong>2050</strong> sehr weit weg zu sein. Wenn wir<br />

überlegen was wir bis dahin alles erreichen wollen, dann scheint die<br />

Zeit doch geradeso zu reichen.<br />

<strong>2050</strong> werde ich 58 Jahre alt sein und vielleicht ja sogar schon<br />

eine glückliche Omi :-). Wenn wir unseren Kinder vom ersten<br />

Tag an beigebracht haben, den Müll zu trennen und zu entsorgen<br />

(was eigentlich heutzutage schon Alltag sein sollte, zumindest in<br />

Deutschland), dann werden das meine Enkel schon automatisch<br />

und mit Selbstverständlichkeit machen. Sie sind es dann einfach<br />

nicht anders von ihren Eltern gewohnt. Mülltrennung ist ein kleines,<br />

einfaches und trotzdem wichtiges Thema. Sogar wenn wir in<br />

den Urlaub an den Strand gehen, sollte uns das Thema beschäftigen.<br />

In meiner Vision wird es <strong>2050</strong> fast keine Strände mehr geben<br />

an denen Plastiktüten erlaubt sind (vielleicht gibt es ja sogar bis<br />

<strong>2050</strong> einfach gar keine Plastiktüten mehr) und es gibt auch dort<br />

strenge Regeln zur Mülltrennung und Müllentsorgung. Zusätzlich<br />

gibt es an jedem Strand Personal, das am Ende jedes Sonnentages<br />

den Müll, der von den Urlaubern und Touristen übersehen wurde,<br />

aufräumt. Also können sich die Meerestiere später nicht mehr im<br />

Müll von Urlaubsstränden verheddern und tödlich verletzen. Außerdem<br />

liegen auf den Meeresböden keine scharfen Scherben von<br />

irgendwelchen Glasflaschen oder sonstige Abfälle herum. Zudem<br />

wird es wundervolle Artenvielfalten von Pflanzen und Tieren geben,<br />

weil es strenge Angelverbotszonen in vielen Meeresgebieten<br />

geben wird, dadurch auch weniger Fangflotten. Urlauber dürfen<br />

nur noch mit geschulten Lehrern und mit „Sicherheitsabstand“ in<br />

Riffen tauchen, damit keine Pflanzen durch Trampelei (um möglichst<br />

nah ranzukommen und fantastische Bilder zu schießen) zertrampelt<br />

und somit zerstört werden. Auch die Industrien tragen<br />

dazu bei, es den Meereslebewesen angenehmer zu machen. Sie haben<br />

bis <strong>2050</strong> alle auf erneuerbare Energien umgelenkt, was eine der<br />

größten Herausforderungen für die gesamte Umstellung auf erneuerbare<br />

Energie sein wird. Es wird mit Sicherheit seine Zeit dauern<br />

bis vollständig auf erneuerbare Energie umgestellt ist, aber in meiner<br />

Vorstellung kann man es bis <strong>2050</strong> geschafft haben. Es wird also<br />

mehr auf Solar- und Sonnenenergie sowie Wind- und Wasserkraft<br />

gesetzt. Für unsere Enkel wird es dann normal sein, dass auf allen<br />

Hausdächern Solaranlagen installiert sind und auf vielen freien<br />

Feldern eine Menge Windräder stehen (viel mehr als heute). Bis<br />

zur Erreichung des Zieles wird aber der CO₂-Verbrauch eindeutig<br />

zurückgegangen sein. Wir könnten das in zwei Schritten tun: Zum<br />

einen könnten wir die Kraftwerke selbst erst mal effizienter machen<br />

(bis wir sie endgültig abstellen), indem wir die gleichen Strommengen<br />

erzeugen, jedoch weniger aus Kohle und Gas produzieren. Und<br />

zum Zweiten könnten wir verhindern, dass die entstehenden Kohlendioxide<br />

überhaupt in die Atmosphäre kommen.<br />

Wenn meine Vision Wirklichkeit wird und dies alles so klappt, wie<br />

ich es mir vorstellen könnte, dann werden unsere Enkel hoffentlich<br />

keine Überschwemmungen und völlige Zusammenbrüche der<br />

Meeresströmung durch die Schmelzung der Polarkappen erleben<br />

müssen. Und eine wundervolle Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren<br />

genießen können.<br />

Für unsere Zukunft müssen wir unseren Blick<br />

nach Osten richten<br />

Im Jahr <strong>2050</strong> werden Westeuropa und die USA nicht mehr der<br />

Nabel der Welt sein. Kulturelle und politische Impulse gehen von<br />

verschiedenen Ländern aus, kommen insbesondere aber aus Südund<br />

Ostasien. Die großen Kassenschlager im Kino kommen inzwi-<br />

NIELS PETERSEN<br />

Jurist, Wissenschaftlicher<br />

Referent am<br />

Forschungsinstitut<br />

120 | KOMPENDIUM KOMPENDIUM | 121

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