Erziehung zur Gleichstellung - Bundesministerium für Unterricht ...
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Geschlechtssensible Pädagogik – Theorie und Praxis<br />
"Nicht ein in der geschlechtshomogenen Gruppe ermöglichter spezifisch weiblicher Zugang zu den Neuen<br />
Technologien lässt diese Mädchen ihre Studienwahl treffen, sondern die Exterritorialisierung des<br />
Geschlechterverhältnisses in der reinen Mädchenschule setzt die Potentiale frei, die vorhanden sind" (Schründer-<br />
Lenzen 2001, S. 386). Problematisch an der Diskussion um geschlechtshomogene versus geschlechtsheterogene<br />
Gruppen, Klassen oder Schulen ist die Verengung des Blicks. Unter Umständen wird "eine fatale<br />
Tendenz verstärkt: Der Strukturfrage (monoedukative versus koedukative <strong>Erziehung</strong>) wird das zentrale Moment<br />
zugesprochen, inhaltliche, didaktische, soziale u.a. Aspekte dagegen werden vernachlässigt" (Faulstich-Wieland,<br />
Horstkemper 1996, S. ). Das bedeutet, geschlechtshomogene Gruppen allein sind noch kein "Programm", keine<br />
Garantinnen <strong>für</strong> geschlechterdemokratische Veränderungsprozesse – sonst wären ja die herkömmlichen<br />
Fußballklubs, Männerstammtische, männerbündische Strukturen wie der CV usw. angewandte geschlechtssensible<br />
didaktische Settings. Was es braucht ist die Haltung der Pädagoginnen und Pädagogen, diese<br />
Organisationsform als Unterstützung <strong>für</strong> neue Erfahrungs- und Lernprozesse zu nützen, um zu einer Erweiterung<br />
von geschlechtsspezifischen Beschränkungen beizutragen.<br />
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