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Erziehung zur Gleichstellung - Bundesministerium für Unterricht ...

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Schulbuchanalysen<br />

- Wie viele Jungen und Männer, wie viele Mädchen und Frauen werden in einem Schulbuch abgebildet?<br />

- Bei welchen Tätigkeiten werden sie jeweils gezeigt? Wie viel Raum nehmen sie ein?<br />

- Unterscheidet sich die Größe der Bilder, die Größe der abgebildeten Personen?<br />

- Werden Mädchen bei gemeinsamen Aktionen, Frauen in Interaktionen mit Frauen abgebildet? In<br />

welchem Umfeld finden diese jeweils statt?<br />

- Werden Jungen bei gemeinsamen Aktionen, Männer in Interaktionen mit Männern abgebildet? In<br />

welchem Umfeld finden diese jeweils statt?<br />

� Collage "Wer macht was?" (Hartmann 1994, S. 18 f.):<br />

Ein Sprachenbuch wird auf Aussagen bzgl. Eigenschaften/ Verhaltensweisen/ Tätigkeiten von Mädchen/<br />

Frauen und Buben/ Männern hin durchgearbeitet und diese Aussagen werden in zwei Listen (getrennt nach<br />

Geschlecht) untereinander geschrieben. Bei der Auswertung kann geschaut werden, wie lang beide Listen<br />

sind, was Mädchen/ Frauen, was Buben/ Männern machen (überwiegen in einer Liste z.B. aktive,<br />

raumeinnehmende Aktivitäten?). Falls sich zwischen den beiden Listen große Unterschiede finden, könnten<br />

die Schülerinnen und Schüler darüber diskutieren, ob sie die beiden Geschlechter auch so unterschiedlich<br />

wahrnehmen und welche Ursachen sie da<strong>für</strong> verantwortlich machen würden.<br />

� "Wer findet ...?":<br />

Selten wird in einem Mathematikschulbuch eine Mathematikerin erwähnt, bei Naturwissenschafterinnen fällt<br />

gerade noch Marie Curie ein, ja und bei den Komponistinnen, da gab's doch ... Warum nicht einmal Referate<br />

oder Projektarbeiten vergeben, bei denen die Schüler/innen nach berühmten Frauen im jeweiligen Fach<br />

recherchieren und diese anschließend vorstellen. Dass hier gezielt nach Frauen gesucht werden soll, liegt<br />

daran, dass "berühmte" Männer ohnehin in den Schulbüchern vorkommen und den Schülerinnen und<br />

Schülern daher stärker präsent sind. Alternativ dazu könnte auch der Arbeitsauftrag vergeben werden, dass<br />

jede Schülerin und jeder Schüler eine Frau und einen Mann suchen, deren Lebensgeschichten sie<br />

beeindrucken. Ein sehr schönes Beispiel beschreibt Peggy Orenstein, die in einer Klasse 12jährige erlebt,<br />

die am Höhepunkt ihres Kurses zu afroamerikanischer Geschichte, dramatische Monologe über je eine<br />

afroamerikanische Frau und einen afroamerikanische Mann aufführen (Orenstein 1996, S. 255 f.). Die<br />

Lehrerin der Klasse erzählt, warum eine Frau und ein Mann vorgestellt werden müssen: Als die<br />

Schüler/innen noch wählen konnten, hatten sich die Mädchen entweder eine Frau oder einen Mann<br />

ausgesucht, die Buben hatten jedoch immer einen Mann gewählt. Durch die zusätzliche Vorgabe war es<br />

auch den Buben möglich, sich mit dem Leben von Frauen zu beschäftigen und es wurden nicht mehr<br />

Männer als Frauen präsentiert.<br />

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