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Erziehung zur Gleichstellung - Bundesministerium für Unterricht ...

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Sprache<br />

Z.B. bei der (in dieser oder ähnlicher Form im <strong>Unterricht</strong> oft verwendeten)<br />

Bevölkerungs"pyramide" des Alten Ägypten<br />

Pharao<br />

Priester<br />

Beamte<br />

Krieger<br />

Handwerker, Händler<br />

Bauern<br />

Sklaven<br />

An dieser Stelle wäre nun zu klären, ob es auch Pharaoninnen, Bäuerinnen,<br />

Handwerkerinnen, Beamtinnen, Händlerinnen, Kriegerinnen, Sklavinnen gab und welche<br />

Position diese dann jeweils in dieser "Pyramide" einnehmen würden. Letztendlich führt dies<br />

<strong>zur</strong> Frage, was mit der Pyramide veranschaulicht werden soll (Macht, Beitrag zum Lebensunterhalt,<br />

etc.) und, ob Frauen und Männer, selbst wenn sie den gleichen Beruf ausübten,<br />

auch die gleichen Rechte hatten.<br />

Geschlechterbewusster Sprachgebrauch<br />

Sprache stellt einen zentralen Bereich im Leben eines Menschen dar und ist untrennbar mit Identität verbunden.<br />

Mädchen und Frauen erscheint es oft selbstverständlich, von sich in der männlichen Form zu sprechen ("Ich bin<br />

Lehrer, Schüler,...") 74 oder sich mitgemeint zu fühlen, wenn männliche Bezeichnungen verwendet werden<br />

("Welcher Schüler möchte an die Tafel kommen?"). Im Unterschied dazu ist es nahezu unvorstellbar,<br />

ausschließlich weibliche Endungen zu verwenden (selbst wenn betont wird, dass Männer mitgemeint sind) ohne<br />

dadurch mit der Empörung von Burschen oder Männern rechnen zu müssen.<br />

74<br />

Hilde Schramm bringt als Beispiel den Satz "Man erlebt seine Schwangerschaft jedes Mal anders" (S. 73). Es ist zu<br />

vermuten, dass nur wenigen Frauen und Männern die Absurdität des Satzes sofort bewusst ist. Und wie sehr sind<br />

Frauen daran gewöhnt, im Gynäkologie-Wartezimmer selbstverständlich "Wer ist der Letzte, bitte?" zu fragen.<br />

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