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Erziehung zur Gleichstellung - Bundesministerium für Unterricht ...

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Neue Medien<br />

COMPED (= Computers-in-Education Study) ist eine internationale Studie über computerbezogene Bildung, an<br />

der Österreich Anfang der 90-er-Jahre gemeinsam mit 21 anderen Ländern teilgenommen hat. Befragt wurden<br />

Schüler/innen der 4. Klasse AHS bzw. Hauptschule sowie Schüler/innen der vorletzten Klassen der AHS und<br />

BHS. Neben der Leistungsfeststellung 86 wurden auch die Einstellungen der Schüler/innen zum Computer, ihre<br />

außerschulische Beschäftigung damit und die Einschätzung ihrer Leistungen erhoben.<br />

Helga Jungwirth nahm eine geschlechtsspezifische Auswertung der COMPED <strong>für</strong> Österreich vor. Auf eine<br />

mögliche Gefahr dabei verweist die Autorin: "Auch wenn es also sehr sinnvoll ist, in Studien wie COMPED die<br />

Daten getrennt nach Geschlecht auszuwerten und die Ergebnisse der Geschlechter zu vergleichen, sei doch<br />

darauf hingewiesen, dass durch solch ein Tun die Spezifität der Geschlechter gewissermaßen auch erst<br />

hergestellt wird. Denn die Suche gilt möglichen Unterschieden und die Darstellung rückt (daher) diese in den<br />

Vordergrund. So werden etwa in Tabellen Mittelwerte angegeben, (...) es wird in diesen Tabellen aber nicht<br />

gleichzeitig angeführt, wie sehr die Werte der Mädchen und Buben um die Mittelwerte streuen und in welchem<br />

Ausmaß sich die von den Mädchen erreichten Werte mit denen der Buben überlappen" (Jungwirth 1998, S. 8).<br />

Unter diesen Gesichtpunkten sind die folgenden Ergebnisse zu lesen.<br />

- Bei der informationstechnischen Grundausbildung in der Pflichtschule erzielten die Mädchen 65% der<br />

möglichen Punkte, die Buben 71% 87 . Bei den praktischen Fertigkeiten waren die Unterschiede geringer<br />

(die Buben erreichten um 3,3 Prozentpunkte mehr als die Mädchen) als bei den Kenntnissen (hier<br />

erreichten die Buben um 9 Prozentpunkte mehr als die Mädchen). Unterschiede zeigten sich bereits im<br />

Besitz eines Computers: Bei den Buben gaben 49%, bei den Mädchen 25% an, einen eigenen<br />

Computer zu besitzen. Mädchen und Buben, die nur schulische Computeranwender/innen waren, lösten<br />

weniger Aufgaben richtig als jene Schüler/innen, die einen Computer besaßen.<br />

- Bei der informationstechnischen Grundausbildung in der Oberstufe zeigte sich im Schnitt eine Differenz<br />

von 9,3 Prozentpunkten zwischen Mädchen und Buben zugunsten der Buben.<br />

86<br />

Diese beinhaltete einen Test <strong>zur</strong> informationstechnischen Grundbildung (an dem mehrere tausend Schüler/innen<br />

teilnahmen) sowie bei den 13jährigen zusätzlich einen Praxistest <strong>zur</strong> Textverarbeitung, ein Programmiertest und eine<br />

praktische Programmieraufgabe (hier beschränkte sich die Stichprobe auf mehrere hundert Schüler/innen). Vgl.<br />

Jungwirth 1998, S. 11<br />

87<br />

Wobei die Autorin der Studie darauf hinweist, dass Unterschiede im Antwortverhalten von Mädchen und Buben bei<br />

Mulitple-Choice-Tests <strong>für</strong> das schlechtere Abschneiden der Mädchen mitverantwortlich sein könnten (ebd., S. 16).<br />

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