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BIFIE-Report 6/2010 - Leadership Academy

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<strong>BIFIE</strong>-<strong>Report</strong> 6/<strong>2010</strong> 57Abbildung 41 stellt die Einschätzungen der Befragten im Hinblick auf mögliche problematischeAspekte in Zusammenhang mit der Einführung von Bildungsstandardsdar, wobei auch hier die Anordnung der Items auf dem Grad der Zustimmung zuden einzelnen Aussagen basiert. Daraus geht hervor, dass für mehr als zwei Drittelder Lehrer/innen und Schulleiter/innen (70 %) am Konzept zur Umsetzung derBildungsstandards noch zu vieles ungeklärt ist, um es zum momentanen Zeitpunktwirklich beurteilen zu können. Vorbehalte gegenüber Bildungsstandards bestehenzum einen darin, dass diese zur Erstellung von Schulrankings führen und primär alsInstrument der Kontrolle von Schule und Lehrer/innen dienen könnten (65 % bzw.43 % Zustimmung). Zum anderen beziehen sich Einwände vor allem auf möglicheBeeinträchtigungen wichtiger Funktionen und Ziele von Unterricht. Jeweilsmehr als die Hälfte der Befragten äußert diesbezüglich Besorgnis darüber, dassBildungsstandards zu einer Vernachlässigung der Prozessdimension des Unterrichtsführen (59 %) und eine einseitige Betonung der Fachleistungen und damit eineUnterschätzung der erzieherischen Leistungen der Schule nach sich ziehen könnten(58 %). Zudem geben rund 55 % der Befragten zu bedenken, dass Schulen zu verschiedensind, um ihre Leistungen an gleichen Maßstäben zu messen und rund 44 %sehen die Gefahr einer inhaltlichen Verarmung des Unterrichts. Jeweils etwas mehrals ein Drittel der Befragten stimmt den Aussagen «Die professionelle HandlungsundEntscheidungsfreiheit wird durch Standards deutlich eingeschränkt» (40 %),«Bildungsstandards verstärken den Leistungs- und Selektionsdruck in der Schule»(39 %) und «Standards und Schulautonomie – das geht einfach nicht zusammen»(34 %) zu. Vergleichsweise wenig Zustimmung erhalten die Aussagen «AußerMehrarbeit für die Lehrkräfte werden die Bildungsstandards vermutlich nicht vielbringen» (29 %) und «Bildungsstandards bewirken eine Nivellierung nach untenund vermindern Schulqualität eher, als dass sie sie verbessern» (24 %). Auch beidieser Fragestellung liegt der Prozentsatz jener Personen, der die Mittelkategorie«unentschieden» gewählt hat, zwischen 21 % und 38 %, wobei am meistenUnentschlossenheit darüber besteht, welchen Mehrwert Bildungsstandards für dietägliche Unterrichtspraxis bringen werden bzw. mit welchem Arbeitsaufwand diesfür die Lehrkräfte verbunden sein wird.Insgesamt lässt sich feststellen, dass vor allem noch ein hohes Maß an Unklarheitüber das Konzept der Bildungsstandards selbst besteht und damit einhergehenddoch bei vielen Lehrerinnen und Lehrern sowie Schulleiterinnen und Schulleiternauch Befürchtungen im Hinblick auf negative Konsequenzen in Zusammenhangmit der Einführung von Bildungsstandards bestehen (z. B. Erstellung vonSchulrankings, Vernachlässigung der Prozessdimension bzw. inhaltliche Verarmungdes Unterrichts).AntwortverteilungenLehrkräfte undSchulleiter/innen gesamtFazit

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