94<strong>BIFIE</strong>-<strong>Report</strong> 6/<strong>2010</strong>Englisch Deutsch MathematikHS AHS HS AHS HS AHSVerwendung vonBildungsstandardsja, regelmäßig 9,2 17,2 6,1 4,3 3,3 7,2hin und wieder 57,9 62,1 67,9 62,3 61,8 54,2nein 32,9 20,7 25,9 33,3 35,0 38,6Sign. χ 2 = 7,51, p = 0,02;n = 391χ 2 = 1,69, p = 0,43;n = 362χ 2 = 3,34, p = 0,19;n = 389Tabelle 32: Verwenden Sie die Bildungsstandards für Ihre Unterrichtsplanung und -gestaltung? –Antwortverteilungen der Lehrer/innen, bezogen auf das Unterrichtsfach und die Schulform (inProzent) und Ergebnisse der SignifikanzprüfungAbschließend soll nun noch näher analysiert werden, ob in Bezug auf die Verwendungder Bildungsstandards auch die Informiertheit, die erlebte Unterstützung sowie dieFortbildung und die Fortbildungsintensität eine bedeutsame Rolle spielen.Informiertheiterlebte Unterstützunggut mittelmäßig wenig sehr gut gut wenig gar nichtVerwendung vonBildungsstandardsja, regelmäßig 15,5 6,4 2,3 48,5 13,1 3,9 1,9hin und wieder 68,9 69,7 47,5 39,4 76,3 64,3 26,3nein 15,5 23,9 50,2 12,1 10,6 31,8 71,8Sign. χ 2 = 151,41, p < 0,001; n = 1205 χ 2 = 285,60, p < 0,001; n = 1201Tabelle 33: Verwenden Sie die Bildungsstandards für Ihre Unterrichtsplanung und -gestaltung? –Einfluss der Faktoren «Informiertheit» und «erlebte Unterstützung»; Verteilung der Personen aufdie einzelnen Gruppen (Angaben in Prozent) und Ergebnisse der SignifikanzprüfungUnterschiede nachInformiertheitUnterschiede nacherlebter UnterstützungBezogen auf die Informiertheit und die Unterstützung lässt sich Folgendes feststellen:Je weniger sich Lehrerinnen und Lehrer informiert bzw. unterstützt fühlen,umso seltener verwenden sie die Bildungsstandards auch für die Unterrichtsplanungund -gestaltung. So zeigt sich, dass innerhalb jener Personengruppe, die sich gutinformiert fühlt, rund 16 % der Befragten angeben, die Bildungsstandards regelmäßigzu verwenden, innerhalb jener Gruppe, die sich wenig informiert fühlt,sind dies vergleichsweise nur 2 % der Befragten. Zudem geben rund die Hälfte derLehrkräfte, die sich wenig informiert fühlen an, die Bildungsstandards überhauptnicht für Maßnahmen der Unterrichtsplanung und -gestaltung heranzuziehen, innerhalbder Gruppe der «gut Informierten» trifft dies auf rund 16 % der Lehrer/innen zu (Tabelle 33).Für die Unterstützung zeigt sich ebenfalls, dass innerhalb jener Befragtengruppen,die sich sehr gut oder gut unterstützt fühlen, deutlich mehr Personen angeben, dieBildungsstandards zu verwenden als innerhalb jener Personengruppen, die sichwenig oder gar nicht unterstützt fühlen. So sind es rund 49 % bzw. 13 % jenerBefragten, die sich sehr gut oder gut unterstützt fühlen, die auch angeben, dieBildungsstandards regelmäßig zu nutzen, bei jenen, die sich wenig oder gar nichtunterstützt fühlen, sind dies vergleichsweise rund 4 % bzw. 2 %. Rund 32 % bzw.72 % der Lehrkräfte, die sich wenig bis gar nicht unterstützt fühlen, verwendendie Bildungsstandards auch nicht für die Unterrichtsplanung und -gestaltung(Tabelle 33).
<strong>BIFIE</strong>-<strong>Report</strong> 6/<strong>2010</strong> 95FortbildungFortbildungsintensitätja nein hoch mittel geringVerwendung vonBildungsstandardsja, regelmäßig 11,0 2,4 26,8 13,9 6,4hin und wieder 68,0 54,0 63,4 71,2 65,3nein 21,0 43,6 9,8 14,9 28,3Sign. χ 2 = 89,60, p < 0,001; n = 1216 χ 2 = 34,69, p < 0,001; n = 665Tabelle 34: Verwenden Sie die Bildungsstandards für Ihre Unterrichtsplanung und -gestaltung? –Einfluss der Faktoren «Fortbildung» und «Fortbildungsintensität» – Verteilung der Personen aufdie einzelnen Gruppen (Angaben in Prozent) und Ergebnisse der SignifikanzprüfungÄhnliches wie für die Informiertheit und die Unterstützung gilt auch für dieFortbildung – hier lassen sich ebenfalls signifikante Gruppenunterschiede feststellen.Befragte, die an einer Fortbildung zum Thema «Bildungsstandards» teilgenommenhaben, sind häufiger in jener Personengruppe zu finden, die die Bildungsstandardsregelmäßig verwenden als Befragte, die keine Fortbildung absolviert haben. Letzterezählen gleichzeitig auch häufiger zu jenen Befragten, die die Bildungsstandardsüberhaupt nicht zur Unterrichtsplanung und -gestaltung heranziehen. Zudem erweistsich auch die Fortbildungsintensität als bedeutsamer Einflussfaktor. Innerhalbjener Befragtengruppe, die sich bereits intensiv zum Thema «Bildungsstandards»fortgebildet hat, geben deutlich mehr Personen an, die Bildungsstandards regelmäßig,und deutlich weniger Personen an, diese überhaupt nicht zu nutzen als innerhalbjener Befragtengruppen, die sich bisher weniger intensiv fortgebildet haben(Tabelle 34).Unterschiede nachFortbildung undFortbildungsintensitätAus den Ergebnissen lässt sich insgesamt schließen, dass eine entsprechendeWissensbasis über die Bildungsstandards und deren praktische Anwendung einewesentliche Voraussetzung dafür bildet, dass diese für die Unterrichtsplanung und-gestaltung auch verwendet werden.3.6.3 Zusammenfassung und SchlussfolgerungenIm Hinblick auf die praktische Verwendung der Bildungsstandards lässt sich feststellen,dass eine regelmäßige Nutzung der Bildungsstandards für die Unterrichtsplanungund -gestaltung aktuell nur vereinzelt stattfindet. Der Großteil der befragten Lehrer/innen verwendet die Bildungsstandards hin und wieder und rund ein Drittel gibtan, die Bildungsstandards gar nicht für die Unterrichtsplanung und -gestaltung heranzuziehen.Daraus lässt sich schließen, dass die Bildungsstandards aktuell in derUnterrichtpraxis noch nicht wirklich Einzug gehalten haben. Bedenkt man zusätzlich,dass es sich bei den Befragten um Lehrer/innen der Baselineschulen handelt –von denen doch angenommen werden kann, dass sie sich vermutlich etwas stärker alsLehrer/innen anderer Schulen 38 mit den Bildungsstandards auseinandergesetzt habenund diese etwas häufiger zum Gegenstand von Unterrichtsplanung und -gestaltungmachen, so ist davon auszugehen, dass insgesamt betrachtet, die Verwendungder Bildungsstandards für den praktischen Unterricht (zum Befragungszeitpunkt)sogar noch etwas geringer einzuschätzen ist. Andererseits ist aber auch hinzuzufügen,dass mittlerweile immer mehr Maßnahmen und Materialien (wie z. B.Praxishandbücher, Diagnoseinstrumente, Aufgabenbeispiele) zur Verfügung stehenbzw. entwickelt werden, die Lehrerinnen und Lehrern konkrete Anregungenund Hilfen bei der praktischen Umsetzung der Bildungsstandards geben und dieVerwendung der Bildungsstandards im Unterricht deutlich erleichtern. InsofernRegelmäßige Verwendungfindet aktuell eher seltenstattBegleitmaßnahmen bietenUnterstützung38 die nicht an der Baselinetestung teilgenommen haben