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BIFIE-Report 6/2010 - Leadership Academy

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<strong>BIFIE</strong>-<strong>Report</strong> 6/<strong>2010</strong> 73Insgesamt lässt sich auf Basis der vorliegenden Ergebnisse eine noch weitgehend undifferenzierteund teilweise kritische Haltung der befragten Lehrer/innen und Schulleiter/innen im Hinblick darauf feststellen, wie die Einführung von Bildungsstandardsund ihre Implikationen für die Praxis einzuschätzen sind. Dies zeigt sich sowohl beider Auswertung der Einzelitems als auch bei der durchgeführten Gruppenbildung,bei der die Befragten auf Basis ihrer Gesamtbewertung der positiven und problematischenAspekte untergliedert wurden. Die Befunde zeigen, dass mehr als zweiDrittel der Befragten (67 %) insgesamt eine noch unpointierte Haltung aufweisen– für sie also weder positive noch problematische Aspekte im Hinblick auf dieImplementierung der Bildungsstandards eindeutig überwiegen. Für rund 11 % derBefragten überwiegen die positiven Aspekte und für rund 22 % die problematischenAspekte.Die Analyse von Gruppenunterschieden lieferte weiters Aufschluss darüber, welchePersonengruppen sich im Hinblick auf ihre Einstellungen zu den Bildungsstandardsvoneinander unterscheiden. Statistisch relevante Unterschiede zeigen sich dabei in ersterLinie zwischen Lehrerinnen/Lehrern und Schulleiterinnen/Schulleitern, wobei dieSchulleiter/innen den Bildungsstandards deutlich positiver gegenüberstehen als dieLehrer/innen.Als sehr bedeutsame Einflussfaktoren erweisen sich zudem die Informiertheit sowiedie erlebte Unterstützung bei der Umsetzung der Bildungsstandards. Es zeigt sichin diesem Zusammenhang, dass Personen, die sich gut informiert bzw. gut unterstütztfühlen, in der Regel auch eine deutlich positivere Einstellung gegenüber denBildungsstandards aufweisen. Damit bestätigt sich die von Freudenthaler & Specht(2005) postulierte Annahme, dass Informations- und Unterstützungsmaßnahmenzu einer Verbesserung der Einstellungen gegenüber Bildungsstandards führen können.Diese Ergebnisse liefern gleichzeitig auch eine Erklärung für die doch deutlichenUnterschiede im Hinblick auf die Einschätzung der positiven und problematischenAspekte der Bildungsstandards zwischen Lehrkräften und Schulleiterinnen/Schulleitern. Denn werden die Einstellungsergebnisse zusammen mit jenen zurInformiertheit (Kapitel 3.1) und der erlebten Unterstützung (Kapitel 3.3) betrachtet,so zeigt sich deutlich, dass sich Schulleiter/innen insgesamt deutlich besserinformiert und unterstützt fühlen als die Lehrkräfte und legt im Hinblick aufdie Gestaltung zukünftiger Implementierungsmaßnahmen – wie bereits in Kapitel3.1.4 ausgeführt – nahe, nicht nur Schulleiter/innen, sondern auch Lehrer/innenmöglichst umfassend mit Informationen zu versorgen, da in der Folge auch positiveWirkungen im Hinblick auf die Entwicklung der Einstellungen gegenüber denBildungsstandards zu erwarten sind.Neben den bereits genannten Einflussfaktoren, ergeben sich aus den Befundennoch weitere Faktoren, denen Einfluss auf die Einstellung gegenüber denBildungsstandards zugeschrieben werden kann. So zeigt sich bei den Lehrkräften,dass HS-Lehrer/innen den Bildungsstandards insgesamt etwas positiver gegenüberstehenals AHS-Lehrer/innen. Freudenthaler & Specht sind im Rahmen ihrerUntersuchung zur Evaluation der Pilotphase II zu dem Schluss gekommen,dass Lehrer/innen die Bildungsstandards umso positiver bewerten, je mehr dieVermittlung und Sicherung von Grundkompetenzen im Zentrum ihrer beruflichenTätigkeit steht (vgl. Freudenthaler & Specht 2006, S. 40). Dieser Befund,der sich aus einem Vergleich der Einstellungen von Volks-, Hauptschul- und AHS-Lehrkräften ergeben hat, könnte auch eine Erklärungsgrundlage für dieses Ergebnisliefern. Die Erhebung zur Rezeption der Bildungsstandards von Lehrerinnen/Lehrern und Schulleiterinnen/Schulleitern in der Volksschule, die im Herbst <strong>2010</strong>stattfindet, wird zeigen, ob sich dieser Befund bestätigt.Es zeigt sich eine nochweitgehend undifferenzierteHaltungSchulleiter/innen sindpositiver eingestelltInformiertheit und erlebteUnterstützung sind wichtigeEinflussfaktorenHS-Lehrkräfte sehen mehrpositive Aspekte als AHS-Lehrkräfte

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