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BIFIE-Report 6/2010 - Leadership Academy

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<strong>BIFIE</strong>-<strong>Report</strong> 6/<strong>2010</strong> 71ist, dass die Befragten aus dem Jahr 2009 beim letztgenannten Item etwas höhereMittelwerte aufweisen als die Befragten aus dem Jahr 2007, d. h. sogar etwas stärkerals die Befragten der Pilotphase befinden, dass das Konzept zur Umsetzung derBildungsstandards noch stärkerer Klärung bedarf. Im Hinblick auf die Sorge, dassBildungsstandards unmittelbar mit der Erstellung von Schulrankings verbundensein könnten, verhält es sich genau umgekehrt. Hier liegt der Mittelwert aus demJahr 2009 etwas unter dem Mittelwert aus dem Jahr 2007 (Abbildung 48).Am wenigsten Zustimmung zeigt sich im Hinblick darauf, dass Bildungsstandardseine «Nivellierung nach unten» implizieren könnten (E_f) sowie dass dieHandlungs- und Entscheidungsfreiheit durch Bildungsstandards beträchtlich eingeschränktwerden könnte (E_d). Auch dass Bildungsstandards den Leistungs- undSelektionsdruck in der Schule verstärken (E_g) bzw. Standards und Schulautonomieeinander widersprechen (E_i) und außer Mehrarbeit für die Lehrkräfte nicht vielbringen werden (E_q), findet vergleichsmäßig eher wenig Zustimmung. Bei denerstgenannten vier Items zeigt sich jedoch, dass die Zustimmung bei den Befragtenaus dem Jahr 2009 im Vergleich zu jenen aus dem Jahr 2007 etwas höher liegt, d. h.die Sorge, dass Bildungsstandards im Hinblick auf diese angesprochenen Aspektenegative Implikationen mit sich bringen könnten, tendenziell etwas ausgeprägter ist.Unterschiede in den Mittelwerten zeigen sich darüber hinaus beim Item «Schulensind zu verschieden, um ihre Leistungen an gleichen Maßstäben zu messen» (E_r).Auch hier lässt sich bei den im Jahr 2009 befragten Lehrerinnen und Lehrern bzw.Schulleiterinnen und Schulleitern eine höhere Zustimmung – d. h. etwas größereSorge diesbezüglich – feststellen (Abbildung 48).Items mit der geringstenZustimmungInsgesamt betrachtet stimmen die Befragten den positiven Aspekten derBildungsstandards tendenziell etwas weniger zu (Mittelwerte zwischen 2,5 und 3,5)als den problematischen Aspekten (Mittelwerte zwischen 2,5 und 4).3.4.6 Zusammenfassung und SchlussfolgerungenZur Erfassung der Einstellungen von Lehrer/innen und Schulleiter/innen gegenüberden Bildungsstandards wurden insgesamt 23 Aussagen vorgegeben, die zum einenzentrale Argumente für die Einführung von Bildungsstandards («positive Aspekte»)und zum anderen mögliche Einwände, Befürchtungen und Ängste («problematischeAspekte») thematisieren.Im Rahmen der Datenanalyse wurden zunächst die Antwortverteilungen imHinblick auf die einzelnen vorgegebenen Items näher beleuchtet, wobei sich zeigt,dass Lehrer/innen und Schulleiter/innen positive Aspekte der Bildungsstandards vorallem darin sehen, dass diese zu einer stärkeren Objektivierung und zur Förderungvon Chancengleichheit sowie zur Schaffung von mehr Transparenz im Schulwesenbeitragen können. Die Befragten sehen in den Bildungsstandards insgesamt stärkerein Instrument der allgemeinen Qualitätssicherung. Positive Implikationender Bildungsstandards auf das unmittelbare, eigene praktische Handeln z. B. imHinblick auf die Diagnose des Lernstandes von Schülerinnen und Schülern sowiedie Gestaltung von individuellen Fördermaßnahmen werden hingegen in eher geringeremMaße wahrgenommen bzw. erwartet. Ein möglicher Grund dafür liegt darin,dass zum momentanen Zeitpunkt – am Beginn des Implementationsprozessesbzw. in der Phase der Durchführung der Baselinetestungen – der Fokus dochsehr stark auf den Testungen selbst liegt und Maßnahmen, die die Akteurinnenund Akteure in den Schulen darauf vorbereiten, wie die konkrete Umsetzungder Bildungsstandards im Unterricht erfolgen sollte, zwar intensiv angelaufen,zum Teil aber noch nicht «tief genug gesickert» sind, um bereits erkennbareFörderung vonObjektivierung,Chancengleichheit undTransparenz werden alspositiv eingeschätzt

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