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Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg 50 Jahre ... - Lzk Bw

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ordnenden Aufgaben sogar wachsen werden. Veränderte Anschauungen<br />

und Grundhaltungen in der Gesellschaft, ferner<br />

die zahnmedizinische Wissenschaft und der technische Fortschritt<br />

erfordern neue Positionsbestimmungen dessen, was<br />

standesüblich ist. Was früher noch als berufswidrig galt, ist<br />

heute auf Grund der geänderten rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

und der Fortentwicklung der Rechtsprechung zulässig.<br />

Die stetige Zunahme der Zahl an Zahnärzten führt zu einer<br />

Abnahme persönlicher Kontakte. Darunter leiden Kollegialität<br />

und Solidarität im Berufsstand. Achtungsvolles kollegiales Zusammenwirken<br />

wird durch die berufliche Konkurrenz bedroht.<br />

Derartigen Verhaltensweisen im Einzelfall entgegenzuwirken,<br />

ist seit Bestehen der Kammer eine Pflicht der Selbstverwaltung.<br />

Diese Verpflichtung liegt nicht nur im Interesse der Kammermitglieder,<br />

die ihren Beruf korrekt, verantwortungsbewusst und<br />

auf die Belange ihrer Patienten gerichtet ausüben und erwarten,<br />

dass die Kammer das Fehlverhalten einzelner mit den ihr<br />

gegebenen gesetzlichen Instrumenten verfolgt, dies gehört<br />

auch zu ihren Pflichten gegenüber der Allgemeinheit, die einen<br />

Anspruch auf ein ordnungsgemäß funktionierendes Gesundheitswesen<br />

hat. Politik und Öffentlichkeit reagieren sehr<br />

sensibel auf tatsächliche oder behauptete Verletzungen des<br />

Berufsrechts und der Ethik und erwarten ein tatkräftiges und<br />

gegebenenfalls auch vorbeugendes Handeln der Kammer.<br />

Das Heilberufe-Kammergesetz und die als autonomes Satzungsrecht<br />

erlassene Berufsordnung sind dafür die rechtliche<br />

Grundlage. Dass diese trotz des föderalistischen Staatsaufbaus<br />

der Bundesrepublik Deutschland im Wesentlichen<br />

bundeseinheitlich gestaltet und erhalten werden konnten,<br />

spricht für die Einsicht und Selbstdisziplin der in der Vergangenheit<br />

an der Normgebung Beteiligten.<br />

Angesichts von Diskussionen unter Aspekten der europäischen<br />

Rechtsauffassung ist die Durchsetzung des Berufsrechts, im<br />

Hinblick auf die Belange der Patienten als ein Stück gesundheitlicher<br />

Verbraucherschutz bzw. Patientenschutz, originäre<br />

Aufgabe der Kammer. Einer Bürgerorientierung werden im<br />

Übrigen in Zukunft mehr denn je Gesundheitsinformationen<br />

und individuelle Beratungen des einzelnen Patienten zu dienen<br />

haben. Somit kommt der Kammer auch hier eine wichtige und<br />

verantwortungsvolle Organisations- und Integrationsaufgabe zu.<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />

Die zahnärztliche Berufsorganisation schaltete sich in der<br />

Vergangenheit auch immer wieder in die Diskussionen um die<br />

Hochschulausbildung der Zahnärzte ein. Hintergrund war, dass<br />

die Kammer praktische Berufserfahrungen ihrer Mitglieder mit<br />

der Ausbildung sowie die sich wandelnden gesellschaftlichen,<br />

rechtlichen, ökonomischen und organisatorischen Anforderungen<br />

an den Zahnarzt mit einbringen konnte. Die der Ausbildung<br />

zugrunde liegenden Rechtsnormen wirken seit jeher stark<br />

auf das Berufsbild der Zahnärzte ein. Daher war und ist die<br />

regelmäßige Anpassung der Ausbildungsvorschriften an die<br />

wissenschaftliche Entwicklung sowie an die Versorgungsbedürfnisse<br />

der Bevölkerung ein wesentliches Anliegen der<br />

verfassten Zahnärzteschaft.<br />

Seit die Pflicht zur Fortbildung im Heilberufe-Kammergesetz<br />

und in den berufsrechtlichen Regelungen verankert ist, ist die<br />

Kammer bemüht, den Zahnärzten die Fortbildung inhaltlich und<br />

finanziell zu erleichtern. Der Kammer kommt hier eine hohe<br />

Verantwortung zu, vornehmlich auch, um die fachliche Qualität<br />

der zahnärztlichen Versorgung der Bevölkerung auf Dauer zu<br />

gewährleisten. Angesichts der schnellen wissenschaftlichen<br />

Entwicklung in der Zahnmedizin und der Zahnmedizintechnik<br />

wird schließlich die „lebenslange“ zahnärztliche Fortbildung<br />

immer wichtiger. Dies ist auch künftig eine Herausforderung an<br />

die Kammer, ihre Anstrengungen noch zu verstärken.<br />

Qualitätsmanagement, Optimierung der Behandlung<br />

Einer der Themenbereiche, der sich in den vergangenen <strong>Jahre</strong>n<br />

besonders hervorgetan hat, ist das Thema „Qualität“. Die <strong>Landeszahnärztekammer</strong><br />

beschäftigt sich bereits seit <strong>Jahre</strong>n mit<br />

diesem Thema, nicht nur, weil die Patienten schon aus humanitären<br />

Gründen einen Anspruch darauf haben, dass Diagnostik<br />

und Therapie dem jeweiligen Kenntnis- und Erfahrungsstand<br />

entsprechen und sorgfältig angewendet werden, sondern vielmehr<br />

auch, um die begrenzten finanziellen Ressourcen im Gesundheitswesen<br />

und in der Praxis so sinnvoll und verantwortungsbewusst<br />

wie möglich einzusetzen.<br />

Als Stichworte seien in diesem Zusammenhang die von der<br />

<strong>Landeszahnärztekammer</strong> aufgelegten Praxishandbücher

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