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Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg 50 Jahre ... - Lzk Bw

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Dr. Dieter Schatz, der nunmehr Leiter beider Einrichtungen<br />

(des „ZFZ-ZMF-Institutes“) wurde.<br />

In der Ära Schatz konzentrierten sich die Fortbildungsaktivitäten<br />

im Wesentlichen auf den Bereich der Mitarbeiterfortbildung.<br />

Schnell hatte man nämlich erkannt, dass das Konzept der Fortbildung<br />

zur Zahnmedizinischen Fachhelferin (ZMF) nicht geeignet<br />

war, den niedergelassenen Zahnärzten flächendeckend das benötigte<br />

Prophylaxepersonal in ausreichender Zahl zur Verfügung<br />

zu stellen (ca. 40 ZMF pro Jahr bei 5.00 Zahnärzten in <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong>!). Ganz abgesehen davon, erwies sich die ZMF<br />

für die Belange der „Durchschnittspraxis“ meist als überqualifiziert.<br />

Aus diesem Grund wurde das Konzept der Aufstiegsfortbildung<br />

zur „Prophylaxehelferin“ entwickelt und – ebenfalls<br />

erstmals für die Bundesrepublik Deutschland – von der Vertreterversammlung<br />

der <strong>Landeszahnärztekammer</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

im Jahr 1983 eine „Fortbildungsregelung für die Zahnarzthelferin<br />

zur Erlangung des fachkundlichen Nachweises in<br />

„Gruppen- und Individualprophylaxe“ und „Herstellung von<br />

Situationsabdrücken und Provisorien“ verabschiedet. Auf<br />

diese Weise konnte die Ausbildungskapazität auf immerhin<br />

etwa 200 Personen pro Jahr (40 ZMF plus 160 Prophylaxehelferinnen)<br />

aufgestockt werden.<br />

Ende 1991 ging Dr. Schatz in den Ruhestand. Zu seinem Nachfolger<br />

ab dem <strong>Jahre</strong> 1992 berief die Vertreterversammlung<br />

der <strong>Landeszahnärztekammer</strong> Prof. Dr. Johannes Einwag.<br />

Angesichts der veränderten sozialpolitischen Rahmenbedingungen<br />

(zunehmende Bedeutung der Prophylaxe, Ausweitung der<br />

delegationsfähigen Leistungen), der nur noch geringfügigen<br />

Aktivitäten auf dem Gebiet der zahnärztlichen Fortbildung<br />

wie auch der prekären finanziellen Situation des Institutes, sah<br />

Einwag die Notwendigkeit einer radikalen Umorientierung des<br />

bisherigen Konzeptes.<br />

Unterstützt vom Verwaltungsrat unter seinem Vorsitzenden Dr.<br />

Ulrich Seeger und seinem Stellvertreter Dr. Klaus-Peter Rieger,<br />

wurde für die Praxismitarbeiter mit der „modularen Aufstiegsfortbildung“<br />

ein umfassendes Fortbildungssystem konzipiert,<br />

für das - zusätzlich zu den (bis dahin bestehenden) Modulen<br />

„ZMF“, „Gruppen- und Individualprophylaxe“ sowie „Situationsabdrücke<br />

und Provisorien“ – die Entwicklung weiterer Bausteine<br />

(„Module“) erforderlich wurde: 1993 wurden erstmals die<br />

Prof. Dr. Johannes Einwag<br />

Module „Kieferorthopädische Prophylaxe“, „Fissurenversiegelung<br />

von kariesfreien Zähnen“ und „Praxisverwaltung“ angeboten;<br />

1994 als Pilotprojekt für die ganze Bundesrepublik eine<br />

Fortbildung zur Dentalhygienikerin (DH) durchgeführt und 1999,<br />

als bislang letztes Modul, die Fortbildung zur Zahnmedizinischen<br />

Verwaltungshelferin (ZMV) in das System integriert.<br />

Vollständig neu konzipiert und bis heute kontinuierlich weiterentwickelt<br />

wurde auch die Fortbildung für Zahnärzte. Mit<br />

einem breiten Mix aus Intensivkursen, Großveranstaltungen<br />

(Winter- und Sommer-Akademie), Updates und strukturierter<br />

Fortbildung (Allgemeine Zahnheilkunde, Angewandte Individualprophylaxe,<br />

Implantologie, Kinder- und Jugendzahnheilkunde,<br />

Parodontologie), existiert zwischenzeitlich am ZFZ auch für die<br />

Kollegenschaft ein umfassendes Fortbildungsangebot.<br />

Die Anstrengungen haben sich gelohnt. Die neuen Konzepte<br />

wurden von Zahnärzten und Mitarbeitern hervorragend angenommen.<br />

Innerhalb kurzer Zeit waren die dem ZFZ zur Verfügung<br />

stehenden Räumlichkeiten im Herdweg <strong>50</strong> zu klein, um die Fortbildungswilligen<br />

zeitnah „versorgen“ zu können. Zusätzliche<br />

räumliche Kapazitäten waren dringend erforderlich!<br />

Diese Entwicklung sowie die Übertragung neuer Aufgaben auf<br />

die <strong>Landeszahnärztekammer</strong> führten Ende 1997 zum Auszug<br />

der LZK-Verwaltung aus dem Herdweg <strong>50</strong>.<br />

Seit Anfang 1998 können somit, nach umfangreichen Umbaumaßnahmen<br />

in mehreren Etappen, sämtliche Räume im<br />

Herdweg vom ZFZ genutzt werden – der bislang letzte große<br />

Meilenstein in der Geschichte des Fortbildungszentrums. Allein<br />

für die Fortbildung am ZFZ (das 1996 in „Zahnmedizinisches<br />

Fortbildungszentrum Stuttgart“ umbenannt worden war, um<br />

den Charakter der umfassenden Fortbildung zu dokumentieren)<br />

stehen nun zwei Hörsäle, ein Seminarraum, ein Phantomraum<br />

mit 17 Arbeitsplätzen sowie ein Kursraum mit sechs Behandlungseinheiten<br />

zur Verfügung, eine Kapazität, die am Wochenende<br />

durch die sechs Behandlungsplätze in der Praxis noch<br />

erweitert werden kann.<br />

Die Nachfrage nach Fortbildung am ZFZ erhielt durch diese<br />

Entwicklung einen erneuten Schub: In den <strong>Jahre</strong>n 2003/2004<br />

wurden jeweils nahezu 120.000 Fortbildungsstunden durch das<br />

ZFZ organisiert – das sechsfache der Zahl aus dem <strong>Jahre</strong> 1992!<br />

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