Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg 50 Jahre ... - Lzk Bw
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1969-1970<br />
Dr. Günther Schäfer<br />
30 |<br />
Mit der konstituierenden Vertreterversammlung (VV) am<br />
31. Oktober 1968 in Stuttgart war die Amtszeit meines Vorgängers,<br />
Kollege Richard Merz, Stuttgart, abgelaufen. Er wurde<br />
bei dieser Versammlung durch die Ernennung zum Ehrenpräsidenten<br />
der <strong>Landeszahnärztekammer</strong> ausgezeichnet.<br />
Die Amtszeit war gekennzeichnet durch Diskussionen über die<br />
Vorarbeit zur Gründung eines neuen Zentrums für Zahn-, Mundund<br />
Kieferheilkunde an der Universität Ulm, die besonders<br />
durch den damaligen Direktor der Tübinger Universitäts-<br />
Zahnklinik, Prof. Dr. Dr. Eugen Fröhlich, durch eine Denkschrift<br />
nachhaltige Unterstützung gefunden hat, und durch die Schaffung<br />
eines weiteren zahnärztlichen Heilhilfsberufs, der Zahnmedizinischen<br />
Fachhelferin, als Aufstiegsberuf im Sinne vom<br />
§ 46 Abs. 1 des Berufsbildungsgesetzes. Beide Vorhaben<br />
sind zwischenzeitlich Wirklichkeit geworden, und man kann<br />
heute mit einem gewissen Stolz feststellen, dass die damalige<br />
Grundlagenarbeit des Vorstandes zum Erfolg geführt hat.<br />
Vor allem das Berufsbild der Zahnmedizinischen Fachhelferin –<br />
das ebenfalls auf einen Vorschlag von Prof. Fröhlich, Tübingen,<br />
und dem damaligen Präsidenten des BDZ, Kollegen Herbert<br />
Veigel, Freudenstadt, zurückging – hat nicht nur den Beruf<br />
der Zahnarzthelferin attraktiver werden lassen, sondern auch<br />
verhindert, dass ein neuer zahnärztlicher Assistenzberuf<br />
geschaffen wurde, der die Gefahr eines Berufes mit dualistischen<br />
Zügen beinhaltet hätte.<br />
Der Vorstand hat überdies in dieser Zeit ein Konzept für das<br />
Wiederbestellsystem ausgearbeitet – dazu gehörten ein Rundschreiben<br />
an die niedergelassene Kollegenschaft mit Anleitungen,<br />
ein Wartezimmeraushang und die Bestellkarte für den<br />
Patienten – das System wird heute von den Kollegen mit Erfolg<br />
angewendet.<br />
Dr. Günther Schäfer<br />
(† verstorben)<br />
Unter dem Eindruck eines sich immer stärker abzeichnenden<br />
Mangels an Zahnärzten wurde der Vorschlag diskutiert, das<br />
Zahnärztliche Fortbildungsinstitut Karlsruhe zu einer anerkannten<br />
Hochschule für Zahnmedizin auszubauen – wenn auch<br />
der Vorgang heute als historisch betrachtet werden muss,<br />
weil er aus politischen Gründen nicht weiter verfolgt wurde,<br />
so gebietet seine Besonderheit, dass er in diesem Bericht<br />
erwähnt wird.<br />
Breiten Raum der Vorstandsarbeit nahm die Tätigkeit ausländischer<br />
Zahnärzte in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> ein, es zeichnete<br />
sich eine großzügige Handhabung ab; allerdings war sich der<br />
Vorstand schon damals über die Problematik der 5-<strong>Jahre</strong>s-Frist<br />
für eine Arbeitsgenehmigung und ihre Bedeutung hinsichtlich<br />
der beruflichen und familiären Konsequenzen für die Betroffenen<br />
im klaren.<br />
Viele Aktionen, die heute eine Selbstverständlichkeit sind, rühren<br />
aus dieser Zeit her, so die Einführung von Helferinnenbroschen<br />
bei 10- bzw. 25jähriger Berufstätigkeit, der Abschluss eines<br />
Rahmenvertrags über die zahnärztliche Versorgung von heilfürsorgeberechtigten<br />
Polizeibeamten und anderer Personenkreise,<br />
die außerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung liegen, sowie<br />
zahlreiche berufsständische Rechtsfragen und Mitgliederangelegenheiten.<br />
Aus persönlichen Gründen habe ich mein Amt am 30. Januar<br />
1970 dem stellvertretenden Präsidenten, Herrn Kollegen<br />
Kurt Matheis, Karlsruhe, übergeben, der bis zur Nachwahl<br />
von Herrn Kollegen Ulrich Rheinwald, das Präsidentenamt<br />
weiterführte.