SCHWARZBUCH

2.3 Die Erfolgsgeschichte des Wasser-Effizienz-Regierungs-Programms der
NIEDERLANDE
In den Niederlanden gab es im Jahr 1952 insgesamt 198 Wasserversorger, 1975 waren es
„noch 111 Kommunale und gemeinnützige Trinkwassergesellschaften“, laut der
Untersuchung „Zur Diskussion um einen neuen Ordnungsrahmen in der
niederländischen Wasserwirtschaft“ von Dr. Ulrich Scheele (Oldenburg, Juli 2001).
Seitdem habe ein staatlich geförderter Konzentrationsprozess stattgefunden. Die
überwiegend Gemeindeunternehmen wurden fusioniert und sukzessive in nur noch 10
Aktiengesellschaften (N.V.) mit Gemeinden oder Provinzen als Gesellschaftern umgewandelt
(Es existiert sogar ein Privatisierungs-Verbots-Gesetz). Im Rahmen des staatlichen
Langzeitplans erstellt der Unternehmensverband VEWIN einen einzuhaltenden 10-Jahres-
Plan: Mindestbetriebsgröße für Wasserlieferungen von 10-20 (oder mehr) Millionen m³ p.a.,
fachkundiges Management und Labor, mindestens 100.000 Anschlüsse sowie
Wassergewinnung und -Verteilung durch dasselbe Unternehmen.
In der vorerwähnten VEWA-Studie *) wird der Erfolg sowohl in der Wasserver- als auch in
der -entsorgung erkennbar (in Prozent):
Wasserversorgung
Deutschland - Niederlande
Abwasserentsorgung
Deutschland - Niederlande
Betriebs- u. Personalkosten 60,2 48,5 45,0 33,2
*) Seite 67 (Tabelle 1: Aufteilung der Kosten der Wasserversorgung nach Kostenarten 2007
– Deutschland: Statistisches Bundesamt, 2006, Fachserie 4, Reihe6.1, Tabelle 3;
Niederlande: VEWIN (Hrsg.), Reflections on performance 2006)
Der „Drinking water fact sheet 2012“ der VEWIN, des Verbandes der niederländischen
Trinkwasser-Versorger, definiert für 2010 den durchschnittlichen jährlichen Trinkwasser-
Verbrauch einer niederländischen „Standard-Familie“ von 2,22 Personen mit 43,8 m³
Verbrauch pro Person pro Jahr (43,8 x 2,22 Personen) = 97,25 m³, was zu
Gesamttrinkwasser-Kosten zu € 1,68 pro m³ (inkl. Grundgebühr, d.h. der „standing charge“,
„Tap water tax“ und „VAT“ und Steuern) von Euro 163,38 p.a. führt.
Das Statistische Bundesamt hat für 2010 bei einem Zwei-Personen-Haushalt in Deutschland
(mit Hauseigentum) mit einem jährlichen Trinkwasser-Verbrauch von 80 m³ jährliche
durchschnittliche Kosten von € 196,60 ermittelt.
Wenn man aus Vergleichsgründen die für den definierten niederländischen
Durchschnittshaushalt jährlichen Trinkwasser-Kosten von € 163,38 für 97,25 m³ einmal für
80 m³ (d.h. den definierten Verbrauch eines deutschen Haushaltes mit 2 Personen und
Hauseigentum) beziffert, so käme man auf Kosten von € 134,40, was € 62,20 weniger
jährliche Trinkwasserkosten für einen deutschen Haushalt bedeuten würde.
Würde man diese Differenz von € 62,20 auf 40,4 Millionen deutsche Haushalte
umlegen, käme man auf € 2,5 Milliarden Mehr-Kosten in Deutschland für den
Trinkwasser-Verbrauch; da sich jedoch die beträchtlichen deutschen Grundgebühren
von durchschnittlich € 65,60 p.a. teilweise in Mehrfamilienhäusern verteilen teilweise
jedem einzelnen Haushalt belastet werden, scheint eine Schätzung von ungefähr Euro
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