29.11.2012 Aufrufe

SCHWARZBUCH

SCHWARZBUCH

SCHWARZBUCH

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Anscheinend soll jetzt Transparenz für die Verbraucher durch freiwilliges Benchmarking<br />

ersetzt werden. Dabei ist festzuhalten, dass bereits das 4. Benchmarking in NRW über vier<br />

Jahre noch zu keiner einzigen Absenkung der dortigen Wasser-Entgelte bis zum Dezember<br />

2011 geführt hat (nach Auskunft des Leiters der NRW-Kartellbehörde gegenüber dem<br />

Verfasser dieses Schwarzbuches am 2.12.2011). – Wie in PKF Themen Öffentlicher<br />

Sektor/Februar 2010 berichtet wurde, hatten sich an dem ersten NRW-Benchmarking-<br />

Verfahren „nur 58 der ca. 450 Wasserversorgungsunternehmen“ beteiligt.<br />

3.5 Erleichtert Intransparenz den kommunalen „Zugriff“ auf Einnahmen aus<br />

der Wasserversorgung?<br />

WELTONLINE schrieb am 3.2.2010 im „Kommentar – Die Wassergebühren gehören<br />

unter Kontrolle“:<br />

„Viele, auch teilprivatisierte Wasserversorger sind eng mit der Kommunalpolitik verbandelt.<br />

Und nicht jeder Bürgermeister oder Stadtrat widersteht der Versuchung, Haushaltslöcher mit<br />

Hilfe der Wassergebühren zu stopfen. Die Tatsache, dass die Zusammensetzung des<br />

Wasserpreises für den Verbraucher schon immer intransparent war, erleichtert den Zugriff.“<br />

3.6 Jahrelanger Kampf für die Offenlegung von Geheimverträgen und die<br />

Rekommunalisierung der Berliner Wasserwirtschaft und<br />

Rekommunalisierungsforderungen des Stuttgarter Wasserforums<br />

Im Jahr 2007 beschlossen Berliner Initiativen das Volksbegehren<br />

„Schluss mit Geheimverträgen – Wir Berliner wollen unser Wasser zurück“,<br />

womit eine Offenlegung der Verträge gefordert wurde, zwischen Berliner Senat und RWE<br />

und Veolia, die sich 1999 für € 1,7 Milliarden mit jeweils 24,95 Prozent an den Berliner<br />

Wasserbetrieben beteiligten, wofür der Berliner Senat gegenüber den Investoren eine<br />

Dividenden-Garantie abgeben und sie letztlich aus seinem Gewinnanteil erfüllen musste.<br />

Die Initiativen sammelten bis Oktober 2010 rund 280.000 Unterschriften, um einen<br />

Volksentscheid herbei zu führen, der am 13.2.2011 stattfand und mit mehr als 660.000<br />

Stimmen angenommen wurde.<br />

Thomas Rudek, Verfasser und Urheber des Volksentscheides zur Offenlegung der<br />

Wasserverträge, stellte am 6.6.2012 fest:<br />

„In den letzten 3 Jahren sind 756 Mio. € an Gewinnen ausgeschüttet worden.“<br />

Die Rekommunalisierungs-Forderungen in Berlin haben eine andere Qualität als die<br />

„Rekommunalisierungs-Flucht“ mehrerer hessischer Wasserversorger vor dem BGH-<br />

Urteil und kartellrechtlicher Missbrauchs-Aufsicht. Wie in Frankreich (wo der – im<br />

Internet aufrufbare – Film „Water makes money“ die den dortigen Wassermarkt<br />

beherrschenden Konzerne Suez und Veolia anprangerte) will man sich in Berlin von<br />

den Privatinvestoren befreien: Mit RWE wurde eine Rückkaufvereinbarung für 24,95 %<br />

zu € 654 Millionen getroffen, über die (zum bis zum Zeitpunkt der Fertigstellung des<br />

Schwarzbuches) allerdings noch nicht von den Berliner Abgeordneten abgestimmt wurde.<br />

26

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!