SCHWARZBUCH
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In einer „Wasserverlustanalyse als Beitrag zur Kostensenkung und Energieeinsparung“<br />
von Henning Wagner, Leiter Technische Dienstleistungen RWW (RWE-Gruppe) vom 3./4.<br />
Februar 2010 heißt es: „Die Wasserverluste verursachen Kosten.<br />
Die Wasserverluste in Nordrhein-Westfalen liegen bei ca. 100 Millionen m³/a und in<br />
Rheinland-Pfalz bei ca. 32 Millionen m³/a (Quelle: Benchmarking-Projekt NRW<br />
Ergebnisbericht 2008, Rheinland-Pfalz 2006). Dies verursacht Kosten in Höhe von 66<br />
Millionen Euro jährlich (bei Produktionskosten bzw. Bezugskosten von 50 Ct/m³).<br />
Die Kosten der Wasserverluste trägt der Endkunde.<br />
Energiekosten der Wasserverluste in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz: etwa<br />
2 Mio. jährlich.“<br />
Eine Graphik zeigte Wasserverluste von 6,8 % für Deutschland mit dem Vermerk, dass<br />
Entnahmen für betriebliche Zwecke und Brandschutz als Verlust gewertet werden. Für die<br />
übrigen 15 europäischen Länder wurden Wasserverluste im zweistelligen Prozentbereich<br />
angeführt, die höchsten von 50 % für Bulgarien. Die Niederlande wurden anscheinend<br />
bewusst ausgeklammert.<br />
4.12 „Kreative“ Gebührenkalkulation der Eigenbetriebe?<br />
Eigenbetriebe erheben zwar Gebühren nach dem Kommunalabgabengesetz KAG, sind<br />
aber durch das Eigenbetriebsrecht vom Kostenüberschreitungsverbot ausgenommen,<br />
weil für sie als wirtschaftlich zu betreibende Unternehmen das Ertragsprinzip gilt.<br />
Das Eigenbetriebsrecht eröffnet „kreativen“ Kommunalpolitikern über die Möglichkeit,<br />
„angemessene Rücklagen“ zu bilden und zusätzlich noch eine „marktübliche Verzinsung“<br />
des im Eigenbetrieb investierten Kapitals zu erzielen, eine gesetzlich abgesicherte<br />
Gewinnerzielung, von der andere privatwirtschaftlich organisierte Unternehmen nur träumen<br />
können.<br />
Besonders „clevere“ Kommunalpolitiker haben zudem versucht, mit dem<br />
gemeindeeigenen Eigenbetrieb Konzessionsverträge abzuschließen und diese<br />
„Ausgaben“ des Gemeinde-Wasserversorgers der Gemeinde als zusätzliche<br />
Einnahmen zu sichern.<br />
Wasserversorger erhalten hinsichtlich Quersubventionierung zu Lasten der Wasserkonsumenten<br />
sogar Unterstützung aus den Reihen von Umweltverbänden. Sebastian<br />
Schönauer, BUND, stellvertretender Bürgermeister der Kleingemeinde Rothenbuch (bei<br />
Aschaffenburg) – Landesvorsitzender der Interessensgemeinschaft Kommunale<br />
Trinkwasserversorgung in Bayern und Sprecher des BUND-Arbeitskreises Wasser – erklärte<br />
in seiner Rede „Privatisierung der Trinkwasserversorgung – NEIN DANKE!“ vor knapp 1000<br />
Zuhörern (die Hälfte amtierende bayerische Bürgermeister) am 21.12.2000 in Iphofen:<br />
>An dieser Stelle muss auch auf die immer wieder vorgebrachte Kritik „die Gewinne<br />
aus wirtschaftlicher Tätigkeit der Kommunen teilweise gesetzeswidrig<br />
(Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung – KAG) seien zur Deckung<br />
anderer, defizitärer Bereiche der Gemeindehaushalte verwendet worden“ eingegangen<br />
werden: Sofern überhaupt Gewinne gemacht worden sind, sind diese in der Kommune<br />
verblieben und als „Quersubventionen“ in voller Höhe in die Taschen der BürgerInnen<br />
(z.B. als Zuschüsse für den ÖPNV) zurückgeflossen.“<br />
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