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GEORG-AUGUST-UNIVERSIT AT G OTTINGEN II. Physikalisches ...

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neutrino um. Das Austauschteilchen wiederum zerfällt in ein Elektron und ein Elektron-<br />

Antineutrino. In Abbildung 2.5 ist der Feynman-Graph für den Myonzerfall zu sehen.<br />

Abbildung 2.5: Feynman-Diagramm des freien Myonzerfalls. Das Myon überträgt<br />

seine Ladung auf das W − -Boson und wandelt sich dabei in ein νµ<br />

um. Das W − -Boson wiederum zerfällt in ein e − und ein ¯νe [Gru 00].<br />

Myonen in Materie können mit den Atomkernen des Materials, in dem sie sich befinden,<br />

myonische Atome bilden. In Wasser kann das Myon zum Beispiel mit einem Wasserstoff-<br />

oder Sauerstoffkern wechselwirken. Dabei wird das Myon von dem Atom eingefangen und<br />

in der K-Schale gebunden. Da der Bohrsche Radius umgekehrt proportional zur Masse des<br />

Hüllenelektrons ist, nähert sich das Myon dem Atomkern etwa auf das 0, 005-fache des<br />

Abstandes der kernnächsten Hüllenelektronen. Das gebundene Myon kann wie ein freies<br />

Myon zerfallen oder aber mit einem Kernproton reagieren (µ − + p → n + ¯νµ). Da<br />

der Bohrsche Radius auch umgekehrt proportional zur Kernladungszahl, Z, ist, überwiegt<br />

diese Reaktion für große Z [Hän 95]. Die entstehenden Myonatome zerfallen wiederum.<br />

Durch den Einfang verkürzt sich die mittlere Lebensdauer der negativen Myonen zu<br />

1<br />

τ<br />

= 1<br />

τ0<br />

+ 1<br />

τc<br />

, (2.3)<br />

wobei τc die mittlere Lebensdauer durch den Einfang negativ geladener Myonen ist.<br />

2.4 Myonen in der kosmischen Höhenstrahlung<br />

Die kosmische Höhenstrahlung wurde bei der Untersuchung von radioaktiven Präparaten<br />

entdeckt. Ohne das Aufstellen einer radioaktiven Quelle konnte trotzdem Strahlung nachge-<br />

wiesen werden. Mit seinen Ballonversuchen widerlegte Victor Hess 1911/12 die Vorstellung,<br />

dass diese Strahlung von der Erde ausging: Mit zunehmender Höhe nahm die Intensität der<br />

Strahlung zu anstatt ab. Diese Strahlung wurde wegen ihrer ausserterrestrischen Herkunft<br />

kosmische Strahlung genannt. 1936 erhielt Victor Hess für seine Arbeit den Nobelpreis für<br />

Physik.<br />

Man unterscheidet zwischen primärer kosmischer und sekundärer kosmischer Strahlung,<br />

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