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GEORG-AUGUST-UNIVERSIT AT G OTTINGEN II. Physikalisches ...

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2.4 Der Myonzerfall<br />

Das Myon ist ebenfalls instabil. Mit einer Lebensdauer 1 von (τµ = 2, 19703 ± 0, 00004 µs)<br />

zerfällt das Myon in ein Elektron, ein Myon-Neutrino und ein Elektron-Antineutrino weiter<br />

(siehe Abb. 2). Das µ + zerfällt in die entsprechenden Antiteilchen:<br />

µ − → e − + νµ + ¯νe ,<br />

µ + → e + + ¯νµ + νe .<br />

Abbildung 2: Feynman-Diagramm des Myonzerfalls. Das Myon überträgt seine Ladung<br />

auf das Austauschteilchen, W − , und wandelt sich dabei in ein νµ um. Das W − -<br />

Boson wiederum zerfällt in ein e − und ein ¯νe.<br />

Wie aus Abb. 2 hervorgeht, ist das W − -Boson das Austauschteilchen für den µ − -Zerfall,<br />

d.h. es handelt sich um einen Zerfall durch die schwache Wechselwirkung.<br />

2.4.1 Das Zerfallsgesetz<br />

Der Zerfall von instabilen Teilchen (z.B. Atomkerne) ist ein statistischer Prozess, d.h. es<br />

ist nicht möglich vorherzusagen, wann ein bestimmtes Teilchen zerfallen wird. Es ist lediglich<br />

möglich eine Vorhersage über die erwartete Anzahl der zerfallenen Kerne/Teilchen pro<br />

Zeiteinheit zu machen.<br />

Zur Zeit t0 = 0 sei die Anzahl der nicht zerfallenen radioaktiven Elemente N0. Wie viele<br />

Kerne existieren nach einer Zeit t > t0?<br />

Sei dN die Anzahl der in der Zeit dt zerfallenen Kerne und N die Anzahl der nicht zerfallenen<br />

Kerne. Die Anzahl der zerfallenen Kerne ist proportional zu der verstrichenen Zeit,dt,<br />

und der Anzahl der existierenden Kerne, N. Außerdem ist sie von dem radioaktiven Element<br />

abhängig. Die Einführung der elementabhängigen Zerfallskonstante, λ, erlaubt die<br />

Aufstellung einer Differentialgleichung:<br />

Wir führen eine Trennung der Variablen durch<br />

und integrieren:<br />

dN = −λNdt . (1)<br />

dN<br />

N<br />

= −λdt (2)<br />

� �<br />

N<br />

ln = −λt . (3)<br />

N0<br />

1 Die Weltmittelwerte der Lebensdauern von Teilchen lassen sich auf http://pdg.lbl.gov/ einsehen.<br />

4

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