GEORG-AUGUST-UNIVERSIT AT G OTTINGEN II. Physikalisches ...
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2.5 Das Myon-Paradoxon<br />
Über die klassische Formel s = vt lässt sich die vom Myon zurückgelegte Strecke, s, berechnen.<br />
Dabei wird für v = 0, 998 · c eingesetzt (c ist die Lichtgeschwindigkeit):<br />
8 m<br />
s = 0, 998 · 3 · 10<br />
s · 2, 19703 · 10−6 s ≈ 658 m<br />
Die Myonen entstehen allerdings in ungefähr 9-15 km Höhe in der Atmosphäre. Trotzdem<br />
erreichen Myonen die Erdoberfläche und können in sie eindringen. Dieses Myon-Paradoxon<br />
kann mittels der speziellen Relativitätstheorie erklärt werden:<br />
Aus dem Bezugssystem der Erde gesehen verlängert sich, wegen der Zeitdilatation, die Lebensdauer<br />
des Myons, τMyon, um den Lorentzfaktor γ. Die Geschwindigkeit der Teilchen,<br />
v, wird wegen der relativistischen Effekte in Abhängigkeit der Lichtgeschwindigkeit angegeben.<br />
Sie ergibt sich zu v = β · c = 0, 998c. Somit lässt sich die zurückgelegte Strecke, s,<br />
des Myons berechnen:<br />
s = β · c · γ · τMyon mit β ≈ 1 (11)<br />
= γ · c · τMyon wobei γ =<br />
1<br />
≈ 16 (12)<br />
8 m<br />
= 16 · 3 · 10<br />
s<br />
�<br />
1 − v2<br />
c 2<br />
· 2, 19703 µs (13)<br />
= 10, 5 km (14)<br />
Die spezielle Relativitätstheorie löst das Myon-Paradoxon, das Myon erreicht die Erdoberfläche.<br />
Literatur: Moderne Physik von P.A. Tipler, S. 47f.<br />
2.6 Eigenschaften kosmischer Myonen<br />
2.6.1 Winkelabhängigkeit<br />
Der Myonfluss auf Meereshöhe beträgt etwa 1 Teilchen pro cm 2 und Minute. Dies ist<br />
nur ein Richtwert für die senkrecht einfallenden Myonen. Die Winkelabhängigkeit kann<br />
folgendermaßen ausgedrückt werden:<br />
Iµ(α) = I0 · cos n (α), (15)<br />
wobei I0 für die senkrecht einfallenden Myonen steht, α für den Zenitwinkel und n eine<br />
impulsabhängige Variable darstellt. Abb. 3 zeigt die Verifizierung des cos n Gesetzes.<br />
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