02.12.2012 Aufrufe

GEORG-AUGUST-UNIVERSIT AT G OTTINGEN II. Physikalisches ...

GEORG-AUGUST-UNIVERSIT AT G OTTINGEN II. Physikalisches ...

GEORG-AUGUST-UNIVERSIT AT G OTTINGEN II. Physikalisches ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die bestimmte mittlere Lebensdauer des Myons ist wegen des großen Fehlers nur bedingt<br />

zufriedenstellend. Zwar liegt der berechnete Wert in der Nähe des Literaturwerts, aber<br />

die Verfälschung der Lebensdauer durch den Kerneinfang (vgl. Abschnitt 2.3) wurde nicht<br />

berücksichtigt. Dementsprechend liegt der experimentell bestimmte Wert oberhalb des Li-<br />

teraturwerts. Wegen der geringen Anzahl an Doppelimpulsen, wurde die Lebensdauermes-<br />

sung mit einem Bleiklotz unter der Thermoskanne wiederholt. Die Gründe hierfür werden<br />

im Folgenden erläutert: Blei hat eine größere Dichte als Wasser, weshalb die Myonen beim<br />

Durchgang durch Blei mehr Energie verlieren. Der Energieverlust in 1 cm Blei beträgt ca.<br />

12 MeV. Durch den zusätzlichen Energieverlust werden einige Myonen in dem Blei stop-<br />

pen und zerfallen. Die Zerfallselektronen könnten wiederum durch die Kanne fliegen und<br />

einen zweiten Lichtblitz erzeugen. Die zusätzlichen Wegstrecken der Myonen und Elek-<br />

tronen sollten die Messdaten nur minimal beeinflussen. Wird eine zusätzliche Flugstrecke<br />

von 0, 1 m angenommen, benötigen die Teilchen bei annähernd Lichtgeschwindigkeit etwas<br />

mehr als 1 ns, um die Strecke zurückzulegen. Die Messzeiten der Doppelimpulse liegen<br />

im µs-Bereich. Somit wird eine Erhöhung der Anzahl an Doppelimpulse erwartet. Die<br />

Ergebnisse einer solchen Messung sind in Abbildung 4.6 dargestellt.<br />

Abbildung 4.6: Die Messergebnisse einer Lebensdauermessung mit einem<br />

Bleiklotz. Die Anzahl der Ereignisse, N, ist gestiegen, sie beträgt<br />

N = 3702. Die zweite Exponentialfunktion ist besser ausgeprägt als<br />

bei einer ohne Bleiklotz durchgeführten Messung. Die farblichen Linien<br />

entsprechen den Schnitten der Messung ohne Bleiklotz.<br />

Durch eine logarithmische Auftragung werden wiederum die beiden möglichen Zerfälle des<br />

Myons sichtbar (vgl. Abb. 4.7).<br />

51

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!