GEORG-AUGUST-UNIVERSIT AT G OTTINGEN II. Physikalisches ...
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Abbildung 3.5: Ein realer Versuchsaufbau. Um die kosmischen Myonen nachzuweisen,<br />
wird eine handelsübliche und mit Wasser gefüllte Thermoskanne<br />
mit einem Photomultiplier ausgerüstet (links). Dort werden die durch<br />
Cherenkov-Strahlung erzeugten optischen Signale in elektrische umgewandelt.<br />
Durch die Elektronik (rechts) werden diese digitalisiert und<br />
mit einem Computer weiterverarbeitet. Die Netzgeräte für die Versorgungsspannungen<br />
(Nieder- und Hochspannung) sind im Hintergrund zu<br />
sehen.<br />
Mit dem Mainzer Baukastensystem und geeigneten Netzgeräten können vier Versuche<br />
durchgeführt werden: Ein Versuch zur Ratenmessung, der Lebensdauer, der Winkelab-<br />
hängigkeit und der Absorption. Die Messzeiten sind wegen der geringen Anzahl der zu<br />
erwartenden Ereignisse lang. Im Folgenden werden die Versuche vorgestellt. Die in dem<br />
Bachelor-Praktikum durchzuführenden Versuche wurden exemplarisch durchgeführt. Die<br />
Ergebnisse dieser Messungen finden sich in Abschnitt 4.2.2.<br />
3.2.1 Die Ratenmessung<br />
In diesem Versuch soll der Fluss der kosmischen Myonen bestimmt werden. Dazu wird ein<br />
Photomultiplier auf eine Kanne geschraubt, die Verbindungen hergestellt und die Span-<br />
nungen angelegt.<br />
Zuerst wird eine Ratenmessung mit einer leeren Thermoskanne durchgeführt, um das Un-<br />
tergrundrauschen zu bestimmen (siehe Abschnitt 3.1.1). Anschließend wird die Messung<br />
mit einer wassergefüllten Thermoskanne wiederholt. Die Differenz von der Rate und dem<br />
Untergrundrauschen ergibt die Myonrate.<br />
Bei der Messung ohne Wasser wird kein Cherenkov-Licht ausgelöst. Die beobachteten Si-<br />
gnale sind Rauschsignale und entstehen durch thermische Anregung. Für den Versuch<br />
muss die Schwelle so gewählt werden, dass das Rauschen klein wird, schwache Signale vom<br />
Cherenkov-Licht der Myonen aber noch detektiert werden können. Die Schwelle stellt ei-<br />
ne Grenze für ankommende Signale dar. Liegt die Signalstärke oberhalb der eingestellten<br />
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