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05. Zeitschrift für Bauwesen LXII. 1912, H. VII-IX= Sp. 333-520

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379 V. Behr, Burgruine Landskron an der Ahr. 380Quellen: StaatsarchiT Coblenz, (und dahio übeiwieseri:)Landskronsches Archiv und handschr, Bericht von Perta überdas LandakrODSche Archiv, — Staatsarchiv Düsseldorf. —Beyer, Urkuodenbuch der mitteh-heioischen Territorien, Einleitung.— Sohannat-Bärscb, Eiflia lllustrata, Bd, III, Abi 1. —V. Stramberg, Eheinischer Antiquarius, Abt,III, Bd. 9. — Eltester,100 i-heinische BuTgen, Nr. XXXTII: Landskron (Hs. i. Staatsarch.Cohl.) —Gesohichtlicher Atlas der Rheinprovinz, ErläuterungenII und V. — Lehfeldt, Bau- und KuüStdenkmäler des RegierungsbezirksCoblenz, Kreis Ahrweiler. —Piper, Burgenkuüde, Burgenlexikop-— Zender, Die Eifel in Sage und Dichtung. — ("Weiteres. leJifeldt.)Erwähnung in: Annales Colonienses Maxinii A bei Pertz,Sciiptores 17. — Chronica praesulüm et aTchiepiseoporum Coloüiensisecclesie, od. Eckertz in den Annalen des bistor. Ver. f. d.KiedeiTheinIV. — ÄnnalesStadenses Ä bei Pertz, Scriptores 16. —Chronik der Stadt Sinzig, ed. Eckei-tz in den Aan. des bist. Ver.f, d. Nrh. <strong>VII</strong>I. — Buoh Weinsberg IIl. — Hontheim, HistoriaTrevireasis I. — Ficker, Engelbert. — Abel, König Philipp TonHobenstaufen. — Winkel mann, König Philipp von Schwaben undOtto IV. von Braunscliweig, I und II. — v. Mering, Geschichteder Bargen usw., IL — <strong>Zeitschrift</strong> des Aachener Geschichtsvereins,Jg. 12, S. 202 f. — Bonner Jahrbücher, Jg, 12, S. 115;16, S. 131; 44, S. 78. — Annalen des hist. Ver. f. d. tTiederrhein,in verschiedenen Jahrgängen. — Weistümer des KurfürstöntumsTrier. — Grimm, Weistümer I. — Urkunden enthalten in; Guden,Codei diplomatious II. — Laoomblet, Urkundenbuch iür die Geschichtedes Niederrbeins, II. —Böhmer, Regesteo. — Günther,Codex diplomaticus Eheno-MosellanuB IL — "Winkelmana, ActaTmperii inedita, L — Goertz, Mittelrheiniscbe Begesten, IL —Beyer, U. B. d. mittelrh. Terr. — Ficker, Rogesten.Die Originale der Abbildungen sind Eigentum des Provinzialarchivsfür Denkraälerstatistik.Die Burg Landskron an derÄhr ist wohl nie Zeuge glänzenderHofhaltungen und rauschenderFeste gewesen wie manch.anderes Schloß in rheinischenLanden, das heute in Ruinenliegt. Keine hochragenden Trümmereines stolzen Palasbaueserinnern mehr an alte Fürstenmachtund Reichesherriiehkeit.Und wer den Gipfel jenes Basaltkegeisüber der AhrmÖndungbesteigt, um sein Verlangennach Romanik zu befriedigen,kommt dabei schwerlich auf seine Kosten. — Und doch hatauch Landskron seinen Teil an einem Stückchen deutscherGeschichte des Mittelalters, und ihre Wirkung auf sie magZeit ihres Bestehens, ohne hervorzutreten, lebendig gebliebensein. Der Wert aber, der für uns in den Trümmern der BurgLandskron liegt, ist in erster Linie ein anderer: gerade derMangel an Romanik, wenn man ao sagen darf, macht sie bedeutsam,denn in erster Linie die Wirtschafts- und Wohnbaugegchiohteist es, für die die Feste eine nicht ganz gleichgtUtigeRolle spielt. Wir haben in ihr eine JraiBerliche Landesfestung,verwaltet und bewohnt jedoch ganz im Sinne einerGanerbenburg. Und diese Eigenart spiegelt sich aufedeutlichste in ihtet Bauanlage wieder: im weseDtlichen eineweitgespannte, einfache Ümwehrung, die ihrerseits wiederumin der zeitttblichen Weise geschützt ist, und mehrere Binzelhfifeund Hftuser als Anwesen der Burgmannen einschließt,an einer Seite aber, im Süden, von einer kleinen hochgelegenenBurgruine Laudsfcron an der Ahr.(Allö Rechte rorbehalteo.)und festesten Oberburg, dem kaiserlichen PaIatium undWohnung des Burggrafen und Vorstandes der BurggemeinschaftÜberschattet wird (Abb. 2). Schon bei der Gründung kurznach 1200 ist dieser Plan wirtschaftlich wie baulich vorhandenund hat sioh, ohne unter den sich ändernden Zeitverhftltnissenan Bestimmtheit viel zu verlieren, bis zur Zerstörungder Burg Anfang des 18. Jahrhunderts erhalten.Eine Ähnliche Anlage bietet die Salzburg in Franken, diePiper als Muster einer Ganerbenbiu-g bezeichnet und die ebenfalle,wenn auch in bedeutend frühei-er Zeit, als Königsburg,villa regia, gegründet wurde. Im Rhanland selbstwird sich kaum ein Gegenstück zu Landskron flndea lassen;von den Ganerbenburgen namentlich sind fast alle so engangelegt, daß im Laufe weniger Menschenalter jede Scheidungder Höfe und Häuser voneinander aufhören mußte und dieBurg schließlich nur mehr das Bild eines einsigen ring*förmigen Hauses darbot (wie u. a. Eltz).Von dem Bestehen einer Burg auf dem ehemals Gymnich *)genannten Berg der Landskron vor 1200 ist in Quellen nie dieRede. Doch fordert er, am Einfluß der Ahr in den Rhein gelegenund das untere Ahrtal und alles Land bis zum Rhein und hinab bisBonn beherrschend, zu kriegerischer Besetzung wie nur irgendeinerheraus. Er mag daher seit Römerzoiten, wo er als Wartefür Castell Remagen gedient haben dürfte, mit gewissenUnterbrechungen immer ein befestigter Platz gewesen sein.Eine Wahrscheinlichkeit für das Dasein einer Burg kurz vor1200 ist dadurch gegeben, daß bereits 1190 im Klosterbuchdes adeligen Augnstinerinnenklosters St. Thomaß bei Andernacheine Ida von Landskron unter den verstorbenen Äbtissinnen, die sämtlich niederrheinischen Adelsfamilien angehören,verzeichnet ist. Dagegen ist die Versicherung einerhandschriftlich im Landskroner Archiv liegenden Geschichteder Burg um 1700, daß Otto IL diese gebaut habe, offensichtlichein Irrtum. Denn die zum Beweis herangezogeneUrkunde ist ein Brief Friedrichs IL, der darauf hinweist,daß „Otto quondam dictus Imperator" Mittel zum Bau gegebenhabe, also ganz klar sein Gegenkönig Otto IV.*) — DieGründung der Burg, deren Trümmer auf uns gekommen sind,ist das Werk Philipps von Schwaben. Er legte sie imJahre 1206, ein Jahr also vor Abschluß des Kölner Krieges,yon Sinzig, seinem ersten Lager gegen Kdln, aus an, umden in Köln eingeschlossenen Otto IV. strenger einzukreisen;wie die Kölner Chroniken es auffassen „ad oppressionemColoniensis ecclesio", „ad detrimentum tochis provinziae*.Die Fertigstellung ffiUt zwischen die Jahre 1208, da Ottodurch Philippe Tod in den Besitz der Bürg gelangte, und12J2, da er auf der Burg weilte. Landskron ging als Burggrafschaftzu Lehen an Gerhard von Sinzig, einen Angehörigendes rheinischen Ministeradels, und blieb Jn decisenFamilie bis zu ihrem Aussterben 1370. Und gchon von1) Mit dem Familiennamen Oymnioh hat der Berg nioht» zutun, sondern diesdr leitet sich nac^ K r- OidtmaDn (Zs. d. AachenerGesoh.-Ver. 30, S. 155) nach Öymnioh bei Leohenich her. — Unterder Landskron liegt heute noch ein Dorf Giumigeii,2) Bie in Ansfelds Übersicht erwähnten Urkunden zu Land^croDvon U29 an sind zwei Bracke naoh Urkunden * die sifjli auf (Hespäter zar Herrschaft Landskron gehdrenden Güter zu Bodendorf bösiehen(Mitteilung des Direktors des Staittsaiwhivs in Koblenz).

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