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05. Zeitschrift für Bauwesen LXII. 1912, H. VII-IX= Sp. 333-520

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387 V. Bebr, Bargruine Landskron an der Ahr. 388(1397.) Wir Friderich Herre zu Tomburgh ind zu Landzcrone,Gerart min Son; Gerhart van Eynonberg Herre zuLandzcrone, ind Johan min Son, Bekennen ....... datwir gelient han unser Moynen Bontzette van Landzcrone{und Schönenburg, Tochter Gerhards IV".} ire Leve dage unseHuyas, genant dat Rodehuyss, binnen der Overburch, mitder Kuchen, ind dat Molenhuyss in (=und) den Aldeu Hoffmit dem Garden um den Berg ....(1419. Krafft von Saffenberg und Elysabeth von Tomburg). , . . wir , . . dun kunt, dat "wir umb aunderliche.dienst und fruntschaftj die uns Johann van Eynenburg Herrzu Lantzkron unse liebe swager ind Neve, Ind Lysa (seineFrau) in vergangenen zyden gedandie Camerenboven yre Cameren, so wie die gelegen ig unden an bisoven uss up der overster Burch zu Lantzkrone, die wilneHerrn Gerartz van Eynenburg syns Vater plag zu gyn , , .(ihnen gegeben haben). Ind is diese . . . Kamer gelegenbeneven dem Wyndelsteyne, also dat der Wyndelsteyn byder Kammeren up get . . . (Die von Friedrich v. Tomburggebrochenen Türen in die Kammer sollen Johann und Lysa•wieder zumauern lassen.) . . . Vort so bekennen wir Crafftund ELysabotha, dat Jöhan und Lysa . . . van nu vort zuewigen dagen han sullen in dem grosen nuwen Huse enbynnendem oversten vurburge beneven der Portzen gelegen,eynen Solre, zu yre Keren und genuichden, die lengendedurch dat Husa van einem gefeile au dem anderen, zu allyrme nutze ind urber. Ind vort dat ander deill desselvenHuss van unden an bis oven uss sal unser gemeyne bliven,so wie dat vur gedeilt ind geschieden is Vort sobekennen wir . , , also as der Ganck zu dem Putue ind zuunsem Kelre up der Burch zu Lantzkron zu ewigen dagenfry sin sali imbetrod ind unverbuwet . . . doch so han wirzu merer vestunge der Burch . . gegont . . ., dat sie unssementlichea ...» eine Doer vur den Ganck han dunmachen . . .1526 wird ein sorgfältiges Bestandsverzeichnis desEigentums Damiano von Quadt und seiner Frau Elisabethvon Bltz aufgenommen, das ein höchst anschauliches Bildeiner Hausausstattung der Henaissancezeit gibt. Zunächstist ohne Nennung der einzelnen Räume der Befund im„Newen Baw" aufgezeichnet, worunter „ein heidnischesteinene stuick, 2 eisene stuick", 10 und C Fuß lang,sowie eins von 5 Fuß, „alle geschmidt"; ferner 5 Eisen-^Stückeltgen" und 16 Geschützkammern. Auf diesen artilleristischenHausbestand besonders ist noch zurückzukommen.— Außer einem geheizten großen Wohnraum liegt imNeuen Bau auch eine Kapelle, scheinbar jedoch nur inForm einer Nische im Wohnraum. Weiterhin ist das„Oberhauiß" genannt, von dem jedoch nicht klar ist,ob es das Obergeschoß des Neuen Hauses oder die Oberbnrgbedeutet, und ob sämtliche von da an einzeln aufgeführtenBäume hier liegen. Handelt es sieh um das Obergeschoß,so kann dies nur die drei ersten Eäume umfassen. Die Räume, fastalle, auch die Schlafkammem, heizbar, und zwar zum größtenTeil mit Öfen, sind folgende: Wohngemach, daneben eineSchlafkammer, daneben ein kleines Stöbehen mit reichbesetztemGlasschrank und „vor dem Gewölb" ein großer vollerGeöchirrachrank, dessen Inhalt meist das Quadische undOvelackische Wappen trägt. Dann ein Gang vor dem Ge wölb,eine Schlafkammer über dem Gew51b, ein Gang, eine neueKammer mit zwei Betten (an der Waud u. a. ein Bild vomverlornen Sohn), ein unteres Gewölbej worin Bücher undBriefe, vor der neuen Kammer ein Gang mit drei Schränkenfür Wäsche und Kleider, dann eine Magdfcammer, die„oberste newe Kammer" als Schlafgemaoh sehr gut eingerichtet,ein kleines Käramerchen, eine Kistenkaramer, „desSchreibers Kammer", deren Einrichtung nur aus Bett, Bücherschrankund einer Fleischbütte besteht, eine „oberste Schlafkammernegat der Treppen", Nebenkammer (Einrichtung wiedie einer Gastkammer), Bibliothek, in welcher außer Büchernauch ein ganzes kleines Museum und Haritätenkabinett besteht,„Schoenbergen Kammergen", „Kuichkammer" wohnlich eingei'ichtet,dort auch eine Bettstatt und ein <strong>Sp</strong>annbett, „Kuichkeller",ferner der große Weinkeller, das Bindhaus mit 5 Fuderfässem.Neben der Bibliothek das Plunderkämmerchen. „Des KellersKeminate die Trepp hinauf negst Thombergen Kammeren."Leider ist die Schleifung von Landskron dermaßen gutgeraten, daß das Bild, welches die niedrigen, meist erst ausSchutthaufen wieder herausgegrabenen Trümmer von derBurg geben können, in Einzelheiten ziemlich unvollkommenist. Der Plan jedoch in seinen wesentlichen Zügen liegtklar, so wie er bei der Gründung Landskrons verfaßt wurde:Die große Abplattung des Berges, von etwa 40 zu 70 niFläche, die nach der westlich vorbei fließenden Ahr hinschwach geneigt ist, wird umwehrt von der durchweg 1,80 mstarken und stellenweise (einmal in einer Länge von 17 m)schnurgerade verlaufenden Umfassungsmauer von 1206, weichean der Nordwestecke einen Ausbau aufweist, sonst jedochnur eine Anzahl vorschießender {hölzerner) Erker(1366) trug. Sie umschließt die Einzelhöfe und -häuserder Burgmannen, von denen A und JK (Abb. 2) wahrscheinlichnoch dem Anfang des 13. Jahrhunderts angehören.Nach dem Rhein zu, im Süden, ragt etwa 8 m über ihr einbreites unregelmäßiges Felshaupt auf, das nach allen Seitenunersteigbar jäh abstürzt und der gegebene Ort zur Errichtungder Oberburg war. In seinem Brief von 1214 sprichtFriedrich]!, von dem „caatrum Landscron simulcumpalatio";dieses Palatium, worunter zufolge der Hervorhebung seinerOleichwertigkeit mit dem Castrura hier kein Palas, sondern einHaus noch im Sinne der alten Caaa regia verstanden werdenmuß, hat man an dieser Stelle zu suchen, vielleicht im Bau B.Der Aufstieg zur Oberbürg war (s. 1419) ein „Wyndelsteyn",wahrscheinlich dort, wo heute die Rampe a—a hinaufführtDenn die Wendeltreppe im Haus B diente nur diesem selbst, daes undeokbar erscheint, ein Hauptwohnhaus könne ein Durcbgangsbaugewesen sein. Wendelstein ist übrigens jede Treppe,welche Kehren hat. — Der als breiter Fahrweg angelegte Aufstiegzur Landskrou führt, bei Heimersheim beginnend, vonder Ostseite her in weiten Windungen hinan, knickt schließlichoberhalb der Kapelle scharf um, während er zugleichdas erste Tor durchläuft, und zieht sich nun unter der Ringmauerbis zur Oberburg und dem in ihrem Schutze angelegtenschönen romanischen Haupttor hin, indem er zwei ZwingerTind das Mitteltor passiert und den Ankommenden zwingt,auf eine Strecke von mehr als 150 m. Weges seine schildloseSeite den Geschossen der Burgleute preiszugeben. Die Anlegedes Burgweges ergibt sich mit Bestimmtheit aus derForm des Geländes, das hier im Osten sanfter, von der Ahr

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