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05. Zeitschrift für Bauwesen LXII. 1912, H. VII-IX= Sp. 333-520

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515 Leiner, Zur Erforschung der Geschiebe- und Sinkstoffbewegungen. 516die Praxis noch an Wert gewinnen, wenn erst Erfahrungawertean die Stelle der zur Zeit unvermeidlichen Annahmenwerden treten können. Laboratoriumsversuche würden mancheFrage bereits klären können.Yielleicht gelingt es aber auch durch mechanische Hilfsmitfeel,die Art der BeweguogsVorgänge an der Flußsohleunmittelbar zu ergründen. So könnte beispielsweise der ausder schematischen Abb, 13 ersichtliche Geschiebe-Wälzungsmesserversucht werden: Ein starkes Stahlrohr a istunten mit einer scharfen <strong>Sp</strong>itze versehen. Aus dem Rohrsteckt an einer Seite ein dickes Zahnrad b heraus, das obenund unten durch Nasen geschützt wird. Von diesem Radeführt eine senkrechte "Welle c zu einer Zähl- oder Schreibvorrichtungd. Das Rohr a kann durch ein hornmgelegtesSchlaggewicht e in den Flußgrund gerammt werden, undzwar erfolgt die Einsenkung so tief, bis das Rad b in diebewegliche Sohle taucht und sich infolge der "Wanderungder Geschiebe zu bewegen beginnt, was oben an der Eegistriervorrichtungangezeigt wird. Man rammt in kleinenStrecken, etwa von 5 zu 5 cm, unter jedesmaliger Registrierung, bis keine Bewegung des Rades b angezeigt wird.Auf diese Weise erhält man öin Bild der Geschwindigkeitsabgabevon Schicht zu Schicht und die Dicke der ganzenbeweglichen Masse. Ösen g dienen zur Befestigung vonKetten oder Seilen, um das Rohr a bequem herausziehenzu können.Durch umfangreiche Messungen innerhalb eines Querschnittesließe sieh im Verein mit den früher beschriebenenVerfahren ein Überblick über die Größe der Geschiebeabfuhrgewinnen. Zur Feststellung, ob auch gleichzeitig senkrechteBewegungen, also eigentliche Wälzungen des Geschiebes auftreten,könnten ähnliehe Vorrichtungen dienen, bei denenmehrere Räder b vorhanden sind, die senkrechte, wagereohteund schräge Achsen haben und ihre Bewegung mittels Kegelradesoder Schnecke an mehrere Wellen abgeben. DieSchwierigkeit liegt hauptsächlich in der Vermeidung vonFestklemmungen und Behinderungen der Triebräder b. Esist jedoch zu hoffen, daß die Beobachtungen der etwaigenMißerfolge gleichzeitig die konstruktiven Mittel zu ihrer Beseitigungwerden finden lassen, Radform sowie Größe undGestaltung der <strong>Sp</strong>ielräume dürften wesentlichen Einfluß haben.Wasserspülung wird wohl unvermeidlich sein. Vielleichtgenügt bereits die Kraft des fließenden Wassers, die mangegen einen trichterförmigen Ansatz f wirken läßt. Solltedieses nicht ausreichen, so käme statt dessen Druckwasserspülungin Betracht, die auch gleichzeitig zum Niederbringendes Rohres a als Unterstützung der Ramme und zur Schonungder Räder benutzt werden könnte. Für alle diöse Einzelheitenwäre die Praxis der beste Lehrmeister.d) Ermittlung der schwebend fortgeführten Geschiebe-und Sintstoffmengen,Nach Feststellung der auf der Sohle fortbewegten Geschiebemassenbleibt noch die Ermittlung der schwebendfortgeführten Geschiebe und Sinfcstoffe. Wenn auch ihreFortführung dicht über der Sohle am weseutliehsteix ist, sokönnen doch auch in höheren Schichten nennenswerte Geschiebemengenfortgeführt werden. Eine Verlandung vonAltwassern, die durch geschlossene <strong>Sp</strong>errdämme vom Flußlaufgetrennt sind, wäre sonst nicht gut denkbar, selbstwenn mau teilweise ein Herüberrollen der Geschiebe überden <strong>Sp</strong>eirdamm voraussetzt.Die Feststellung abgeführter Geschiebemengen darf sichdaher nicht allein auf die von der Schleppkraft fortgewälztenGeschiebemassen beschränken, sondern muß auch die durchTriebkräfte schwebend fortgeführten Geschiebe berücksichtigen.Besonders wichtig erscheint dieses in allen Fällen, wo dieGröße der Sandführung des Flusses festgestellt werden soll.Die Ermittlungen könnten in bekannter Weise durchEntnahme von Wasserproben bei verschiedenen Wasserständenaus verschiedenen Tiefen geschehen. Leider ist dieses Verfahrennur zur Ermittlung der feinsten Siukstoffe zweckentsprechend.Verfasser möchte daher für gröbere Sinkstoffeund treibendes Geschiebe folgende einfache Vorrichtungempfehlen, die „Geschiebe-Fänger" heißen möge. AusDrahtgaze, deren Maschen weite man entsprechend der Größeder noch aufzufangenden kleineren Schwebestoffe wählt, wirdein langer zylinderförmiger, besser prismatischer Körper miteinem offenen, etwa noch durch eine Klappe abschließbarenund einem geschlossenen Ende gefertigt. Die Größe deroffenen Fläche wäre etwa 0,5 x 0,5 m, die Länge des Apparates1 bis 2 m zu wählen. Dieser Geschiebefänger wird an einerEisenstange oder einem Drahtseil ähnlich wie ein VoltmannscherFlügel zu Wasser gebracht, wobei die offene Seite mittelsRollenführung an der Stange oder dem Seil gleitet und derKörper selber die stromgerechte Einstellung besorgt. Beistufenweiser Messung würde man einen Einblick in die Verteilungder Schwebestofführung erhalten, bei gleichmäßigemHerablassen dagegen sofort' die mittlere Stotfühmng in derSenkrechten feststellen. Es würde sich empfehlen, rechtlauge Beobachtungszeiten zu wählen und zwar um so länger,je geringer die Menge schwebender Körper ist. Durch Vergleichemit gleichzeitigen Geschwindigkeitsmessungen ließeeich die Sinkstofführung in Beziehung zur Wasserführungbringen. Durch Rohre oder Flügel, die in der Einfiußöffnunganzuordnen wären, hätte man außerdem die tatsächlicheGeschwindigkeit in dem Qeschiebefänger zu ermitteln undbei der Rechnung entsprechend zu berücksichtigen. Diegroße Länge des Apparates ist nötig, um dem Wasser einemöglichst große Durohfltißfläche zu bieten. Die Summe allerMaschenöffnungen müßte das ein- bis zweifache der Einflußöffnungbetragen.Genauere Angaben sowohl hierüber als auch über diefrüher besprochenen Apparate zu machen, wäre zurzeitzwecklos, denn bei allen Erstausführungen muß damit gerechnetwerden, daß bei Übertragung dea Grundgedankensin die Praxis mehr oder weniger große Mängel zutagetreten, die aber an- der Hand eben derselben praktischenVersuche sich meistens leicht beseitigen lassen.Im Februar <strong>1912</strong>.

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