447 Umgestaltung der ßahnhofsanlagen in Darrastadt 448eine Senkung der Bahn um 2,5G m — nach der Höhenlageder vorhandenen Straßenkanäle — und eine Straßenrampevon 3,44 m Höhe vorsah. Das Maß der Senkung der Gleisereichte gerade hin, um die Rheinstraße in ihrer jetzigenEichtung mit angemessenen ßampenentwioklungen schienenfreiüberführen zu können, den ersten Bahnsteig (Richtungnach Frankfurt) der Main-Neckarbahn neben dem Empfangsgebäudezu erhalten, die Bahnsteigtunnelanlage zweckmäßiganzuordnen und einen sicheren Übergang von Personenwagenzwischen der Main-Neckarbahn und den übrigen Linien fürden Eisenbahnbetrieb möglich zu machen.Die Empfangsgebäude beider Bahnhöfe sollten möglichstwenig verändert und durch einen Eckbau, der die Empfangshalle,die Fahrkartenschalter und die Gepäckabfertigung enthieltund eo den Zu- und Abgang der Reisenden in denDiagonalen nach beiden Richtungen auf kürzestem Wege ermöglichte,miteinander verbunden werden. Der Güterverkehrauf dem Main-Neckarbahnhof und in Darmstadt-Süd sollteeingehen und der gesamte Stückgut-, Eilgut- und Wagenladungsverkehran einer Stelle, im bisherigen Ludwigsbahnhof,zusammengelegt werden. Für den Massengüterverkehr— namenthch den Kohlenverkehr — sollte eine besondereLadeanlage mit zugehörigen Lagerplätzen, bei Heraniüokungdieser Anlagen an die Main-Neckarbahn, nördlich im Pallaswiesenfeldegeschaffen werden.Im März 1904 wurde der neue Entwurf HI der Stadtbekanntgegeben und erörtert, worauf die Stadt ilin ihrenSachverständigen zur Begutachtung überaandte. Auf Grunddes von diesen erstatteten und mit Plänen ergänzten ausführlichenGutachtens, Entwurf IV genannt, beschloß dieStadt, die Tieferlegung der Main-Neckarbahn ungeiähr indem von ihren Sachverständigen vorgeschlagenen Maße alsim Interesse der Stadt unerläßlich notwendig anzusehen, undteilte im Oktober desselben Jahres bei Übersendung des Gutachtensan die Eisenbahn Verwaltung mit, daß eine Ablehnungdieses Vorschlages alle weiteren Verhandlungen zur Herbeiführungeiner Verständigung als aussichtslos erscheinen lasse.Am 30. November 1904 fand dann nochmals eine Besprechungzwischen den Technikern der Eisenbahnverwaltung und derStadt und den von ihr erwählten Sachverständigen statt, inder die in dem Gutachten enthaltenen Vorschläge der Sachverständigeneingehend geprüft und erörtert wurden. Seitensder Stadt wurde dabei die Erklärung abgegeben, daß einerÜberführung der Rheinstraße über die Main-Neckarbahn inder im Entwurf III der Eisenbahn vorgesehenen Form nichtzugestimmt werden könnte, vielmehr daran festzuhalten wäre,daß eine Hebung der Eheinstraße am Kreuzungspunkt mitder Bahn über das von der Stadt angenommene Maß von0,73 m, d. h. bis zur Höhe der Straßenkrone der nächstenstadtseitig gelegenen Straße, der früheren Kaaernenstraße,jetzigen Landgraf-Philipp-Anlage, nicht eintreten würde.Bisenbahnseitig wurde geltend gemacht, daß der von derStadt gewünschten tiefen Senkung der Main-Neckarbahn erheblicheBedenken wegen der dadurch eintretenden Erschwerungendes Betriebes und Verkehrs entgegenständen. Da beider tiefen Senkung der Main-Neckarbahn-Gleise der Höhenunterschiedzwischen diesen und den Gleisen der HessischenLudwigsbahn am Empfangsgebäude etwa 5 m betragen würde,so wäre bei der Überführung von Zögen und Wagen voneiner Linie zur anderen nicht allein die Überwindung desbedeutenden Höhenunterschieds, sondern auch die Zurücklegunglanger Verschiebewege sehr hinderlich. Die Erschwerungder Benutzung der in verschiedenen Höhen liegendenGleise des Bahnhofes würde gegen die rasche und sichereDurchführung des Betriebes um so mehr ins Gewicht fallen,als der Personenübergangs verkehr im steten Steigen begriffenwäre. Bei Ausführung des städtischen Entwurfes würde eserforderlich sein, zur Ausgleichung des erheblichen Höhenunterschiedeszwischen den Gleisen der Main-Neckarbahnund der Hessischen Ludwigsbahn eine längere Rampe mitstärkerer Steigung einzulegen, die für den Betrieb besondersungünstig sich gestalten würde, da sie dicht hinter den Bahnsteigenbeginnen und von stark belasteten Zügen befahrenwerden müßte ^ die unmittelbar vor dem Fußpnnkt der Rampegehalten hätten. Durch die tiefe Senkung der Main-Neckarbahn-Gleisewürde daher nicht allein eine Verschlechterungin der Bedienung imd Benutzung der Bahnhofsgleise herbeigeführtwerden, sondern es entständen auch Nachteile fürden durchgehenden Verkehr der Schnell- und Personenzügeund der Güterzüge. Schließlich wurde festgestellt, daß beiTieferlegung der Main-Neckarbahn in dem geforderten Umfangeund bei Einlegung einer für einen geordneten Eisenbahnbetriebzulässigen Steigung der Zusammenschluß derbeiden Bahnlinien nur durch eine teilweise Senkung undeinen Umbau des Hessischen Ludwigsbahflhofes erzielt werdenkönnte. Da nun eisenbahnseitig der Ausführung des städtischenEntwurfes erhebliche betriebliche und geldwirtschaftlicheBedenken entgegenstanden, die Stadt aber wiederum an ihrerForderung festhielt, war auf eine andere Lösung der Erweiterungder Darmstädter Bahnhofsanlagen Bedacht zu nehmen,die den Interessen und Wünschen der Staatseisenbahnverwaltungund der Stadt Rechnung tragen konnte. Das warnur mit einer Verlegung der bisherigen Bahnhofsanlagen zuerreichen. Nach diesen Gesichtspunkten wurde daher derEntwurf V der Eisenbahn Verwaltung ausgearbeitet,-der danndie Zustimmung der Hessischen Regierung und der Stadterhielt und der Ausführung zugrunde gelegt wurde.Beschreibung der neuen Bahnhofsanlagön. Derneue Personenbahnhof ist auf der Nordseite der BreitenAllee, der Verlängerung der Rheinstraße, in der „Tanne"rund 800 m westlich des bisherigen Bahnhofes der Main-Neckarbahn angeordnet (Abb. 1 Bl. 51 u. 52). Auf seiner Oatseiteund neben den Ein * und Ausfahrtgleisen auf der Nordeeitedes Personenbahnhofes ist der OrtsgOterbahnhof (Versohiebebabnhoffür Darmstadt ist Kranichstein) und westlich vonden Hauptgleisen daselbst der Betriebsbahnhof für den Lokoraotivdienstund daneben wieder die Hauptwerkstätte für dieLokomotivreparatur errichtetDie durch die Verlegung des Bahnhofes bedingte Änderungder Linienführung der vorhandenen Bahnen beginnt aufder Nordaeite von Darmstadt für die Main-Neckarbahn amAusgange des Bahnhofes Arheilgen bei km 23,6, für dieLinie Mainz ^ Darmstadt halbwegs der Station Weiterstadt1,3 km unterhalb der bisherigen Bloc^telle HammelBtrifft,bei der neuen Blockstelle Stookschneise und für die LinieWorms ^ Darmstadt am Nordostende des Kavallerieexerzierplatzesan der Gt&fenhäuser Straße. Die verlegten Linien verlaufenauBerhalb der im Westen von Darmstadt geplanten
449 Umgestaltung der Bahnhofsanlagen in Darmstadt. 450Abb. 2. Überführuag der Gleise Darmstadt — Frankfurt und Darmstadt—Mainz über die Gleise Darmstadt — Asch.afFenhurgund Äschaffenburg — Darmstadt.Bebauung, kreuzen dabei, annähernd parallel zur früherenMain-Necliarbahn laufend, den Pfarrwiesenweg, die GräfenhäuserStraße, den Pallaswiesenweg, die Weiterstädter Straße,den Landwehrweg, den Dornheimer Weg und die BreiteAllee, auf deren Nordaeite der neue Hauptbahnhof errichtetist. Südlich des Hauptbahnhofes zieht sich dann die verlegteMain - Neckarbahn am Waldessaum hinter dem Infanterieoxorzierplatz,der Kavalleriekasorne, dem Hopfengarten unddem Großherzoglichen Akaziengarten entlang, durchschneidetdabei die Holzhofallee, die Stadtallee, sowie die EschollbrückerStraße an der Kreuzung mit dem Bessunger Weg,nimmt sodann eine südöstliche Richtung und erreicht rund1500 m südlich der ehemaligen Haitestelle Darmstadt-Südwieder den Anschluß an die alte Linie.Die vom Bahnhof Darmstadt nach Nordosten und Ostenabzweigenden Bahnlinien, die Aschaffenburger Linie und dieOdenwaldbahnj laufen, nachdem sie den Bahnhof verlassenhaben, in der Richtung der alten G-üterverbindungsbahn nachKranichstein und durchschneiden mit dieser zusammen dieFrankfm'tor Straße. Die Aschaffenburger Linie mündet dannan der Gemarkungsgrenze zwischen Darmstadt und Arheilgenwieder in die frühere Main-Kheinbahn, während die Odenwaldbahn,um sämtliche Ziegeleien in weitem Bogen zu umgehen,weiter nach Osten zu verläuft, an der nördlichenEcke der Tasanorie unweit der Kranichsteiner Straße eichnach Süden wendet und östlich der Dieburger Straße in diealte Odenwaldbahn einschwenkt.Die durch die Lage der einzelnen Bahnsteiggleise zueinanderbedingte Einführung der verschiedenen Bahnen vonNorden lier in den Hauptbahnhof ist außerhalb des Bahnhofesderart angeordnet, daß Balinkreuzungeu in Schieuenhöhevermieden sind. Weiter sind die vorhandenen, vonden verlegten Linien gokreuzteu Wege und Straßen bis aufeinige unbedeutende Feld- und Waldwege schienenfrei unteroderüberführt worden, und zwar unter Yermeidung vonÄnrampungen — wo dies mit Rücksicht auf die Höhen- undSteigungsverhältnisse der Bahnlinien möglich war —• undunter Anwendung mäßiger Steigungen bei den Straßen, woAbb. 3. Überführung des Doinheimer Weges,29^
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