507 Leiner, Zur Erforschung der Geschiebe- und Sinfcstoffbewegungeu. 508forschen und gegebenenfalls hieraus Schlüsse auf die Sohlengeachwindigkeitzu ziehen, als umgekehrt.Bei der Benutzung von Einzeltörpern als Versuchsträger•wird man leider stets auf Binzelschleppkräfte, unterumständen sogar auf Treibkräfte hinauskommen. Betrachtenwir daraufhin die zweiten Engelsschen i*) Versuche.Da die Versuchskugel ihre ganze Vertikalprojektion demStoßvermögen des Wassers aussetzte, so konnte die mittlereSchleppkraft der Sohle nicht gemessen werden. Es wurdevielmehr nur die Einzelschleppkraft bestimmt, die in diesemSonderfall sogar nahezu wesensgleich der Treibkraft war.Daß sich die Einzelschleppkraft, deren Wert den der mittlerenSchleppkraft um ein rielfaches (etwa 28) übersteigen mußte,als proportional dem Werte t • J ergab, ist wohl dadurch zuerklären, daß die Kugel klein genug gewählt war, um ziemlichim Bereiche derjenigen Sohlengeschwindigkeiten zu bleiben,deren Einwirkung auf die Gefäßwände die mittlere Sehleppkraftbedingte. Der theoretische Mehrbetrag bei Versuch III(Verbältniszahl 2,2 gegen 1,9) läßt sich durch den vernachlässigten,hier sehr großen Einfluß der Seiten wände verstehen.^^) Anderseits hätte sich jedoch auch nach den vorangegangenenEntwicklungen eine angenäherte Übereinstimmungder gemessenen Stoßkräfte mit den Werten ergeben müssen,welche die Anwendung der Stoßformel für die Sohlengeschwindigkeit liefert. Der Grund dafür, daß dieses nichtder Fall war, ist wahrscheinlich darin zu suchen, daß dieRechnung mit einem Mittelwerte der Sohlengeschwindigkeitin dem Sonderfall des Versuches ein unzutreffendes Ergebnislieferte.In Abb. 8 sind die wahrscheinlichen Geschwindigkeitslinienund die Kugel stark verzerrt dargestellt worden. BeiAbb. 8 a. Abb, 8 b.Versuch I bedingt geringe Tiefe UDd starkes Gefälle einekräftige Mischung aller Wasserteilchen. Die Öeschwindigkeitsliniewird hier die Soiile flach tangieren und dannfiHl^V)^ ^n. yf Hb ^K4.'- ^ / " •/ r/1lX^'^s%l111/nh,yAbb. 9a. Abb. 9b, Abb. 9o.plötzlich scharf ansteigen. Bei Versuch III bedingt dagegendie große Tiefe und das geringe Gefälle ein kurzes Tangierenund gleichmäßiges Ansteigen der Linie.14) Zentralbl. d. Baüterw. 1908, Seite 677 ü. fgd.15) Vgl. Zentralbl. d. Bauverw. 1908, Seite 318; Zentralbl. d.Bauverw. 1909, Seite 491 (Krey). Gleichung 27 mit n = o gibtebeöfalls einen Einblick, wenn auoh die Annahme S=f{t) hier sicherlichnichts zutrifft.Es möge das Stoßmoment fließenden Wassers mit dreieckigerGeschwindigkeitaverteilung für den Drehpunkt m einerKugel ermittelt werden.Mit Bezug auf die bekannten Gesetze des Wasserstoßesund die Bezeichnungen der Abb. 9 wird das Stoßmomentfür die Vertikalprojektion63) M^=Ja-'y'2^\r-^~y'''dy^^-(r + y)Darin bezeichnet; a einen Stoß wert, y das Einheitsgewichtdes Wassers, v bzw. v' Geschwindigkeiten in Entfernungeny bzw. X vom Mittelpunkt.Nimmt man näherungsweise einen Ausgleich der verschiedenenWerte a an und rechnet daher a konstant, dannwird unter Einsetzung von64) V == ^^—-— und V =2r66) Es heiße "^^"- = C, dann wirdr67) M^= C-Jyr''~y'^-{:r+yf-dy-\-C-Nr^Z:7^-{r-£)^-d%.0 0Setzt man ^ = /'-sing), dann wird68) V/-^-?/^ — r.yi —8in-> = r-co8.^,69) r + y = r-{\ -|-ein y),70) r — y = r-{l — sin*^),71) dy ^ r ' cos (p • d(p.Entsprechende Werte ergeben sich, wenn * = r*sini/'gesetzt wird. Demnach wirdMm= C-fr-cos (f-r^ • (1 -}-9iny)3 -r- cosgp -dg)•j- C-fr' cos iff-r^-{i — sin ifj)^ • r • cos ip-dip,Mm=C'r^fcos'^fil^smq)y'dp.Es istcos^g). (1 -I- sin g?)» = cos^qp - {1 -f- 3 • sin 97 + 3 • sin^* g>-\- sin^ y),cos^i^- (1 — 8inr^)3«= cos^t/^- (1 — 3 • Bini^-j- 3 -sinSi/; — sin'i^),cos^y • (1 -4- sin g))3 =^ coe^g)-]- 3 • ^intp • 003^93 + 3 • sin^*p • cos ^+ sin^ tp • coB^ g),cos^i//. (1 — sin tp)^ = cos^ i/^—3 -ein tp- cos^ i^-f 3 • ^in^ip • coH'^ijj— sin^ tp • cos'^ ip.Es war «/ = r-sin gp und x = r-&mip.Femer sind die Grenzen:y = r sin^ ^ = l l _2ff iy) dy - ff (y) d
509 Leiner, Zur Erforschung der Geschiebe- und Sinkstoffbewegungen. 5]0Entsprechende Integrale von /"(qo) und f{ip) können alsoals ff{^)dQ vereinigt Tirerden. Daher •wird0Es ist fHiR^g -dQ^ — -J • sin 2§ -1-1 ^.t/sin^e-l-^^j-Also wirdVerfahren nicht genau genug sein, um darauf eine einwandfreieTheorie zu gründen. Zweckmäßiger wäre vielleichtfolgende Anordnung;Das Versuchsgerinne wird mit Kugeln, oder billigermit grobem, äußerst gleichmäßig gesiebtem Kies in vollerLänge ausgekleidet, wobei der Kies beispielsweise auf einendicken AsphaltaDstrich gelegt und mit heißer Walze gleichmäßigfestgedrückt wird. Soll nur die Gleichung S=ytJnachgewiesen werden, so liegt eine grobe Auskleidung ander Sohle, während die tunlichst weit voneinander entfernten-^m= C-r«• /[^ sin 2$ + iJ;e + f sinSg - cosg],0oder mit Einsetzung des Wertes C aus Gleichung 6672) ifm-=232gWollte man dagegen das Stojßmoment unter Benutzungeiner^in Mittelpunkthöhe angreifenden mittleren (reschwindigkeitVffi herechneu, so würde sich ergehen:73)oder, da t>^=:-^,74) j / ;TgMan erhält also auf diese Weise rechnerisch nur etwa57 vH. des tatsächlich -wirksam gewesenen Stoßwertes. Ähnlichwie bei dieser dreieckigen Geschwindjgkeitslinie, dieaus örönden der Einfachheit gewählt wurde, kdnnen dieVerhältnisse bei Versuch III gelegen haben, und es ist inAnbetracht des obigen Bechnungsergebnisses und der großenSchwierigkeit derartiger Messungen sehr gut denkbar, daßim Falle III die Stoßformel in der Form der dort gewähltenAnwendung einen zu geringen Wert ergeben konnte, währenddie gleichmäßiger verteilte Geschwindigkeit des Falles I einrichtigeres Ergebnis ermöglichte.Mußte auch aus den unmittelbaren Rechnungswertender Engelsschen Versuche gefolgert werden, daß die Stoßformelfür die Sohlengeschwindigkeit nicht anwendbar sei(Zentralblatt der Bauverwaltung 1908, S. 680, Satz 3), so dürftemau diese Folgerung nach der obigen Betrachtung wohl dahinergänzen:Die Stoßformel ist auch für die Sohlengoschwindigkeitanwendbar, doch tann infolge starken öesdiwindigkeitsweobselsdie Rechnung mit einer mittleren Sohlengeaohwindigkeitin einzelnen Sonderfällen falsche Ergebnisse liefern.Wo ein solcher Fall zu verüiuten ist^ müßte man integrieren,falls sich die Grundlagen dazu ermitteln lassen, andernfallsbliebe nur Schätzung übrig.Wollte man bei Versuchen mit einer Einzelkugel ©inemittlere Sohleppkraft feststellen, so müSte man bdspielsweisedas ganze Versuchsgerinne mit gleichen Kugeln wiedie allein frei bewegliehe Versuchskugel fest auskledden.Abgesehen von den großen Kosten würde aber auch diesesZtitaebrin t. ButveBW. Jahtg. <strong>LXII</strong>."••^9Abb. 10.Seitenwände mit GlaBBcbeiben belegt sind; bei Querschnittversuchensind dagegen auch die Böschungen rauh gemacht.Als Versuchsträger dienen einzelne Teile der Sohle oderBöschungen, und zwar werden sie zur Verringerung vonVersuchsfehlern möglichst groß gewählt. Abb, 10 zeigtschematisch und verzerrt Längs- und Querschnitt eines Versuchsgerinnesfür den Nachweis der Beziehung S=ytXAus der Mitte der Sohle ist ein langes, schnmles Stück a(z. B. 1 m lang und 10 bis 20 cm breit) herausgeschnittenund mit 0,3 bis 0,5 cm <strong>Sp</strong>ielraum wieder eingefügt, nachdemsämtliche Kanten mit hochgebörteltem Blech b eingefaßtwurden und der bewegliche, wasserdichte Abschluß durchzwischengeschraubte Streifen e aus bestem Patentgummi vonetwa ^/lo bis y^ ^^ Stärke (je nach Wasserdruck) hergestelltist. Das lose eingehängte Sohlenstück schwimmt in einemQueeksilberbad d und wird durch kleine Bollen oder Kugeln egeführt. Gegen eine Nase f des Sohlenstückes wirkt derHebelarm L^ einer Wage. Zuerat werden für verschiedeneFlillhöhen des Gerinnes diejenigen Gewichte g ermittelt,die nötig sind) um bei ruhigem Wasser die Keibungswiderständeder ganzen Vorrichtung zu überwinden und das Sohlenstückin Bewegung zu setzen. Alsdann wird bei bewegtemWasser nach Eintritt des Beharrungszustandes Gefälle, Fülltiefeund Schleppkraft für verschiedene Änderungen vonFalltiefe und Gefälle unter Auflegen von Gewichten G gemeesen.Die entsprechende, auf das Sohlenstück von derFläche F entfallende, Schleppkraft ist dannhund die Schleppkraft auf die FlächeneinheitS' G~gÄhnliche Vorrichtungen könnte man anwenden, um dasGesetz der Veränderlichkeit der Schleppkraft innerhalb einesQuerschnittes zu finden. Auch hier würde man Streifen vonetwa 5 bis 10 cm Breite und 0,5 bis 1 m liänge aus derBöschung des Versuchsgerinneg herausschneiden und zwarin verschiedenen Höhen mit und ohne Bestehenbssen festerZwiachenstfleke der Wand. Das Gewicht der losö einge-33h
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