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05. Zeitschrift für Bauwesen LXII. 1912, H. VII-IX= Sp. 333-520

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467 Schaper, Zweigleisige Eiserbalinbrücke über den Rhein unterhalb Duisburg-Ruhrort usw. 468An demselben Tage begannen auch die Arbeiten für dasAbsenken der Brücke. Die dazu erforderlichen Anlagen warenin den vorhergehenden Tagen errichtet worden. Wie schonbei der Beschreibung der Ausbildung der eisernen Überbautenerwähnt wurde, waren unter jedem der beiden Endquerträgerje zwei Stellen und unter jeder der beiden Wandungen dervier Endknotenpunfete je eine weitere Stelle zur Aufnahmevon je einem Drittel der Auflagerkraft ausgebildet worden.Unter jedem dieser Punkte wurde eine Glyzerinpresse von3601 Tragfähigkeit auf Holzstapeln aus scharfkantigen Eichenhölzernaufgestellt (Text-Abb. 75). Der Auflagerdruckwurde also an jedem Überbaulager von drei Pressen aufgenommen.Damit das Anheben und Absenken des Überbaues vollständiggleichmäßig vor sich ging und damit alle Pressenden gleichen Druck erhielten, wurden alle sechs Pressenjedes Überbauendes an eine gemeinschaftliche Pumpe angeschlossen,die von acht Mann bedient wurde. Aue derAbb. 3 Bl. 53 sind das auf einem Stapel aus australischenHarthölzern liegende bewegliche Auflager und die beidenPressen unter dem Endknotenpunkt zu ersehen. Die Abb. 2Bl. 53 gibt diese Pressen in größerem Maßstabe wieder. Hierist auch die zur Pumpe von den Pressen führende Kupferleitungdeutlich zu erkennen. Abb. 1 Bl. 53 läßt die Presseunter dem End^uerträger erkennen. Die Holzstapel warenin den obersten Lagen aus 9 cm starken Bohlen, sonst aus18 cm hohen Balken gebildet. Text-Abb. 75 stellt den Zustandder Stapel vor dem Absenken und Abb. 3 Bl. 53 denZustand während des Absenkens dar. Die Stapel unter denLagern hatten im Grundriß eine Ausdehnung von 1,8 »1,8 m,unter den Endknotenpunkten von 1,2-1,6 m und unter denEndquerträgern von 0,8-1,4 m. Das australische Hartholzhatte unter dem Einfluß der senkrechten Lasten und einesWinddruckes von 50 kg/qm eine Druekbeanspruchung senkrechtzur Faserrichtung von 60tg/qcm, und das Eichenholzeine Beanspruchung von 48 kg/qcm aufzunehmen. Diesehohen Beanspruchungen sind oho© nennenswerte oder garängstliche Formänderimgen ausgehalten worden.Die Pressen (Abb. 1 Bl. 53) bestanden aus vier Teilen:dem Druckzylinder, dem Kolben, dem Sicherheitsring undeinem auf dem Kolben kugelig gelagerten Teller. Die Dichtungzwischen Zylinder und Kolben wurde durch eine Ledermanschettehergestellt, die einen größten Druck von 570 Atm.aushalten mußte. Die Kolben waren an ihrem unteren Ende6 cra hoch glatt, im übrigen Teile mit Gewinde für denSicherheitsring gestaltet. Die höchste zulässige Stellung derKolben wurde dann erreicht, sobald das untere Ende desGewindes den Druckzylinder verlassen wollte. In dieserStellung ragte der Gewindeteil des Kolbens 15,5 cm über denSicherheitsring hervor. Diese 15)5 cm standen also jedesmalfür das Absenken zur Verfügung. Hiervon wurden 4 cm fürdas Zusammenpressen der Stapel unter den Pressen und fürdie Ausdehnung der Stapel unter den Lagern verbraucht und2 cm waren nötig, um die Pressen für das Umbauen derStapel anheben zu können. Die Brücke konnte also jedesmalnur 9 cm gesenkt werden. Bei jedem Senken spielten sichfolgende Vorgänge ab: Die Kolben wurden so weit gehoben,daß ihr Öewindeteil 11 cm über den Sicherheitsring hervorragte.In dieser Stellung wurden sie durch Vermittlungvon dünnen Flacheisen zur Anlage an den Überbau gebracht.Alsdann wurden die Pressen von der Pumpe aus so weit undsolange unter Druck gesetzt, bis die Balkenlage unter denLagern frei wurde. Bestand diese Balkenlage aus 18 cmhohen Hölzern, so wurde sie entfernt und durch eine Bohlenlagevon 9 om Stärke ersetzt. Bestand sie aus 9 cm starkenBohlen, so wurden diese einfach herausgenommen. Nun wurdeder Druck aus den Pressen abgelassen. Der Überbau senktesich mit den zu einem Ganzen zusammengeschlossenen Lagerteilen(vgl. Seite 93 d. Z.) und setzte sich auf die umgebautenHolzstapel auf. Die Pressen wurden dann samt ihren Unterlagsplattendurch Kettenzüge von dem Überbau aus so weitangehoben, daß die oberste Balkenlage ihrer Stapel entferntwerden konnte. Die Pressen wurden schließlich um 9 cmgesenkt. Das <strong>Sp</strong>iel begann"^ '^^ '''"'""^''' nun von neuem. Beim Abhebendes Überbaues von denStapeln unter den Lagernwurden die Sicherheitsringestets nachgedreht und beimSenken wurden sie so geführt,daß zwischen ihnen und denZylindern nur ein geringer<strong>Sp</strong>ielraum von 3 — 4 mm blieb.Wie notwendig die Beachtungdieser Vorsichtsmaßregel ist,zeigte sich bei einem Anheben.Als der Druck in den Pressenseinen größten Wert erreichthatte, platzte plötzlich eineLedermanschette. Durch denAbb. 73. Schi^gestcHtQ Presse großen Verlust an Glyzerinzum seitlichen Versehiebea desÜberbaues. ging der Druck fast plötzlichin allen Pressen auf 0 herunter.Wären die Sicherheitsringe nicht angezogen gewesen, so hätteder Überbau einen sehr heftigen Stoß erhalten. Dies Ereignisbrachte den Absenkungsarbeiten einen dreitägigen Aufenthalt.Nachdem die beschädigte Presse von der Pumpe abgekuppeltwar und neben ihr zwei von Hand bediente Pressen eingebautwaren, wurde der Überbau so weit gehoben, daß diebeschädigte Presse ausgebaut und ausgebessert werden konnte.Die Überbauenden wurden immer abwechselnd um zweimal9 cm gesenkt. Dabei wurden beim Senken der festen Lagerdie Pressen an den beweglichen Lagern^ unter einen Druckvon 300 Atm. gesetzt und hier die Sicherheitsringe fest angedreht,um die etwa auftretenden Längsträfte hier aufnehmenzu können und die Kolben der Pressen mit dengelüfteten Bingen auf der in Senkung begriffenen Seite vonihnen zu entlasten. Die Absenkungsarbeiten dauerten eiu'schließlich des erwähnten dreitägigen Aufenthaltes vom 14. bis21. März. Während des Absenkens wanderte der Überbau, wohlinfolge des sehr heftigen Windes, der während der ganzenZeit des Absenkens herrschte, und infolge anderer Ursachen,die in geringen Abweichungen der Stellung der Pressen vonder Senkrechten und in geringen Höhenunterschieden der verschiedenenHolzstapel zu suchen waren, 8 cm stromab. Umdieses Maß wurde der Überbau, bevor die letzte Lage Über denLagersteinen entfernt wurde, durch ein sehr einfaches Verfahrenwieder stromauf geschoben. Die Unterlagsplatten der Presseni^KRTfe^ftSÄWÄ*«^

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