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05. Zeitschrift für Bauwesen LXII. 1912, H. VII-IX= Sp. 333-520

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495 Leiner, Zur Erforschung der Oeschiebe- uüd Sinkstoffbewegungen. 496Was vorher allgemein gefolgert "war, lehrt diese Gleichunggen aller:Selbst für gleichbleibendes Geschiebe ist — ein ver-0änderlicher Wert, woraus sieb die Unmöglichkeit ergibt,unter Umgehung der zahlenmäßigen Ermittlung des Schleppkraftwertesunmittelbar aus der mittleren Geschwindigkeitauf die Standfähigkeit dieser Gesohiebeart schließen zuwollen. Dieses war bei Benutzung der Sohlengeschwindigkeitmöglich.Anderseits bietet die Benutzung der mittleren Geschwindigkeitden Vorteil, daß sowohl sie als auch der Bei wert cleichter zu ermitteln ist als die tatsächlich wirksame SohlengeschwindigkeitVa.„Es gibt Beispiele, daß bei Deichbrüehen oder Überschwemmungensich über bloßliegendo Saiidflächen ein außerordentlichstarker Strom ergoß, ohne den geringsten Schadenanzurichten.'*«) Gleichung 22 gibt die Erklärung für derartigeVorgänge.Es kommt bei der Geschiebebewegung nicht nur aufdas Stoßvermögen des Wassers an, sondern eben sosehrdarauf, wieviel Stoßfläche der Untergnind dem Wasaer darbietet.Vorangegangene starke Schwächung des StoUverraögensoder geschützte Lage derartiger Sandstellen können natürlichebenfalls miteinwirken. Die Sohlengeschwindigkeit wirdin den obigen Fällen sicher ebenfalls groß gewesen sein;wenn sie trotzdem nicht die Sohle anzugreifen vermochte,so läßt sich dieses durch die hohe LageningszitTer A bzw.den hohen Schleppgeschwindigkeitswert GI des glatt ge^lagerten,.scharfen, mit einer Wetterkruste erhärteten Sandeserklären.Mögen nun einige der bekanntesten Geschiebebewegungstheoriennoch im einzelnen betrachtet werden.Sternberg'^) lieferte imter anderem folgende bemerkenswerteRechnung: Ein ellipsoidisch gestalteter Geschiebekörpervom Inhalt V und dem Einheitsgewicht /o, dessen kleineAchse 6, und dessen große Achse a=2h ist, ruhe miteinem Eeibungsbeiwert /* auf einer Geschiebeunterlage undbiete der Sohlengeschwindigkeit v einen Stoßquerschnitt F.Demnach Jat der WasserstoßeFy3^'worin fi ein Beiwert, y das Eiuheitsgewjcht des Wassersist. Der Widerstand des Körpers gegen Verschieben istdagegenW=f.V.{y,~Y).Der Grenzaustand des Gleichgewichtes beim Beginn der Bewegungerfordert P = W-^ alsoeF-y---^f-V-iyo^y)F = a-b-oder, da7t imd-T^^ -f« • 6^. ;T ist,6) Haadb. d. Ing.-Wissenseh. 1905, Teil 111, Bd, 1, Seite 345(Jasmund),7) Ausbildung des Ijängsgefalles am Oberrhein, Zeitschr. fürBauw. 1875, Seite 483. Auch im Auszöge; Handb.der Ing--Wissenschaften.Teil III, Band 1, Seite 344 (1903).unter beispielsweiser Annahme der Wertee = 0,8f^\yo = 2200 kgy = 1000 kg1 /|-7i:-a6H22 (2200 —1000)-9,81V 0,8.« brv 1000jj = 4,43-Vft.Bei dieser Sohlengeschwindigkeit würde der Geschiebekörpersich zu bewegen beginnen. Die Ableitung nimmtalso als Grundlage die in ihrer Größe schwer feststellbareSohlengeschwindigkeit und mißt als AngrifFskraft des GleichgewichtszustandesEinzelsehleppkräfte an freiliegenden Kieseln,Da die Du Boyssche Gleichung im Gegensatz dazu diemittlere Schleppkraft aneinander gelagerter Kiesel ausdrückt,so folgt:Der Sternbergschen Theorie entsprechen lür bestimmteGeschiebearten etwas kleinere Grenzwerte So und o^ als demDa Boysschen Gesetz,Verbreiteter als diese für die theoretische Entwicklungeines Längen Schnittes sehr lehrreiche Sternbergsehe Theorieist in der Praxis das empirische Verfahren, für bestimmtenatürliche Geschiebearten Geschwindigkeitsgrenzwerte festzustellen.Die theoretisch geforderte Berücksichtigung desEinheitsgewichtes unterbleibt dabei in der Regel.Erfolgte die Feststellung der Grenzwerte, bei denendas Geschiebe von der Strömnng fortgeführt wird, unterAufrühren desselben, so bestimmt man offenbar nicht Bewegungsgrenz werte der Sohlengeschwindigkeit (sj), sonderndie etwas geringeren Treibge&chwindigkeitggrenxwerte. DasVerfahren ist unsicher, da die Geschiebe, sobald sie denstärkeren Treibkräften entronnen sind, wenige Meter stromabwärtsliegen bleiben können.Beobachtet man den Beginn der Wanderung ohne Aufrühren,80 erhält man die der Theorie annähernd entsprechendenRuhegrenzwerte s\.Beide Verfahren lassen sich, wie wir gesehen haben,angenähert in Einklang mit der Theorie, insbesondere auchmit der Du Boysschen Gleichung bringen. Die Vernachlässigungdes Einheitsgewichfes hat meistens wenig Einfluß,doch wird die Rechnung durch die Benutzung der Sohlendvgesohwindigkeit sehr ungenau, da der Wert-JT an der Sohlestark wechselt.Franzius*) bezieht infolgedessen, trotzdem er sich derUnsicherheit der Angaben voll bewußt ist, seine Beobachtungenlieber auf mittlere Geschwindigkeit.Diese Angaben müssen nach den vorangegangenen Untersuchungenleider noch weniger befriedigende Ergebnisseliefern. Dasselbe gilt noch mehr von allen Beziehungen aufOberflächengesehwiüdigkeit u. dgl.Zu. erwähnen ist noch, daß y meistens 1 t/cbm gesetztwerden kann. Gerade im Zustande der Geschiebebewegungsteigt allerdings auch der Gehalt an Sinketoffen sehr erheblich,und alles Geschiebe, das durch die Treibkraft dauerndschwebend erhalten wird, erhöht das Einbeitsgewicht: Er-^fahrungawerte' wärgn daher sehr erwünscht8) Handbuch der Baukunde, Wagserbau» Seite 162 (1890).

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