443 Umgestaltung der Bahnhofsaulägen in Darmstadt. 444Brittei des ganzen Landes bewässert. Diesem Umständemuß dadurch begegnet werden, daß der Wasserspiegel inden Bewässerungskanälen streckenweise gehoben wird. Hierzuwerden die in der Längsrichtung der Kanäle stehen gebliebenenZwischendämme (s. Text-Abb. 24) benutzt. DieseDämme werden so weit erhöbt, als die Hebung des Wasserspiegelszur Beherrschung des benachbarten Landes erfordert.Der zur Äufhöhung nötige Boden wird in der Sohle desKanals oberhalb der Längsdämme entnommen. Wird dannnach solcher Vorbereitung das Wasser in den Kanal geleitet,so hebt es sich zwischen den Dämmen wie in Kanalhaltungenund stellt sich nahezu wagerecht, aber in der gefordertenHöhe von 25 cm über dem Gelände ein.Sind alle Bewässerungskanäle dritter Ordnung in dieserWeise geregelt, so sind die Kanäle zweiter Ordmmg nachihrer Wasserführung und Wasserhöhe au prüfen. Hier ist dieReglung einfacher, denn sie kann durch die Einlaßschleusendritter Ordnung erfolgen. Diese Schleusen sind je nachdem Bedürfnis zu erweitern oder zu verengen. Demnächstist es nötig, die Einlaßschleusen zweiter Ordnung zu regeln,indem man die Wasserspiegelhöhe der Kanäle zweiter Ordnungin Einklang bringt mit der Wasserspiegelhöhe des vorbeiführendenKanals erster Ordnung.Die planmäßige Bewässerung der Konia-Ebene wird imJahre <strong>1912</strong> erfolgen. Sie wird sich aber nicht mit einemMale auf das ganze Bewässerungsgebiet erstrecken. Denn dasBedürfnis für die Bewässerung hängt von der Benutzungdes Landes, von der Verteilung und Größe der Ortschaften,der Zahl und der Geschicklichkeit der liandbevölkerungab. Sie wird sich daher zunächst auf diejenigen Flächenbeschränken, die infolge genügender Besiedlung schon jetztregelmäßig bestellt werden können. Diese Flächen sind umfangreichgenug; denn schon jetzt sind Ortschaften in reicherZahl im Bewässerungsgebiet vorhanden, und es ist sicherzu erwarten, daß bei der Wertschätzung bewässerbarerLändereien der Zuzug fremder Landbewohner, die Bildungneuer Ansiedlungen rasch zunehmen wird. Neue bequemeWege und Straßen sind in dem Bewässerungsgebiet vielenortsangelegt worden. In bezug auf die Bestellung desLandes wird die Bewässerung voraussichtlich keine Änderunghervorrufen. Man wird nach wie vor Gemüse und Getreide,besonders Gerste bauen. Für Tropenkultureu, Baumwolleu. dgl. ist das Klima nicht geeignet. Aber statt dereinfachen Ernten in einem Jahre und der langen Braohzeitwerden künftig unter Umständen zwei Ernten gewonnenwerden können, und es werden bei Innehaltung einer geeignetenFruchtfolge die Erträge von der Flächeneinheit dieerwünschte Steigerung erfahren.Die oberste Leitung aller Arbeiten unterstand dem technischenDirektor der Gesellschaft für die Bewässerung derKonia-Ebene, Geheimen Baurat Dr.-Ing, 0. Biese in Frankfurta. M, Die örtliche Leitung war dem BaudirektorH. Waldorp in Konia übertragen und nach dessen Ertrankungdem Begierungsbaumeister E. Weidner. Als technischerBeirat war der Berichterstatter tätig.Gerhardt.Umgestaltung der BahnhoMnlagen In Darmstadt.(Mit Abbildungen aufDie Stadt Darrastadt hatte bislang zwei Hauptbahnhöfe,den Durchgangsbahnhof der Main-Neckar-Eisenbahn für dieHauptlinie Frankfurt — Heidelberg und den Kopfbahnhof derHessischen Ludwigsbahn für die Main-Eheinbahn Mainz—Darmstadt—Aechaffenbxirg, für die Riedbahn Darmstadt—Worms und für die Odenwaldbahn Darmatadt—Groß-Zimmemund Wiebelsbach—Heubach.Der bisherige Main-Neckarbahnhof, der in seiner Gestaltung,insbesondere im Personenbahnhof, im wesentlichendasselbe Bild zeigte wie bei seiner Entstehung vor mehr alssechzig Jahren, konnte den Anforderungen des dermaligenVerkehrs, den Anforderungen für die Sicherheit des Betriebessowie den Ansprüchen des reisenden Publikums in keinerWeise mehr gerecht werden. Die Gleisanlagen waren unzureichend.Für den großen Verkehr standen lediglich zweiGleise zur Verfügung, die beiden Bahnsteige waren äußerstschmal und kurz, der zweite nur durch Überschreiten desersten Hauptbahnsteigea zugänglich. Unmittelbar am süd*liehen Ende der Bahnateiganlagen kreuzte die Rheinstnißenebst der Dampfstraßenbahn von Darmstadt nach Griesheimden Bahnkörper mit seinen sieben Gleisen. Am Südendedes Güterbahnhofes bestanden vier weitere Planübergänge..Das Empfangsgebäude befand sich seiner Grundfläche nachebenfalls noch in seiner ursprünglichen Gestaltung und warBlatt 51 und 52 im Atlas.')(Alle Rechte Vorbehalleo.)durch den Mangel an Vorraum außerordentlich beengt. Auchder Bahnhof der Hessischen Ludwigsbahn konnte dem stetiggewachsenen Verkehr und dessen gesteigerten Ansprüchennicht mehr genügen. Eine durchgreifende Änderung zurBeseitigung der Mängel war dringend geboten.Geschichtliches über die Entwurfbearbeitung.Im März des Jahres 1898 erhielt die Eisenbahndirektion Mainzden Auftrag, einen Entwurf für die Umgestaltung der Bahnhöfein Darmstadt unter der Voraussetzung der Vereinigungder beiden Personenbahnhöfe imd des Dienstes in diesen demHerrn Minister der öffentlichen Arbeiten in Berlin vorzulegen.Nachdem die Angelegenheit durch verschiedene Vorent^ürfeeingehend geprüft war, wurde im Jahre 1901 bei Gelegenheitdes Abschlusses des Staatsvertrages zwischen Preußen,Baden und Hessen Über die-Vereinfacliung der Verwaltungder Main-Neokarbahn auf Grund des Entwurfes I der EisenbahnVerwaltung ein festes Abkommen über die alsbaldigeInangriffnahme der Umgestaltung der Bahnhofs- und Werkstättenanlagenin Darmstadt unter Beseitigung der altenHauptwerkstätte der Main-Neckarbahn und erheblicher Vergrößerungder Hauptwerkstätte der Königlich Preußischenund Großherzoglich Hessischen Staatseisenbahn getroffen.Dieser erste Entwurf, dessen Kostenanschlag für denBahnhofsumbau mit 9 200 000 Mark und für die Erbauung
U5 Umgestaltung der Bahnhofsanlagen in Darmstadt, 446Abb. 1. Überführung der Breiten Allee.der HauptwerkstäUe mit 2 930 000 Mark abschloß, sah eineVereinigung der beiden Personenbahnhöfe am bisherigen Platzund Belassung des Verkehrs an Ort und Stelle vor, wobeidas Bmpfangsgebäude der Main-Neckarbalin für die Abfertigungdes Personenverkehrs völlig aufgegeben und dieser mitdem Personenverkehr der Hessischen Ludwigsbahn in demerweiterton Empfangsgebäude der Hessischen Ludwigabahnuntergebracht werden sollte. Von einer weiteren Benutzungdes Grüterbahnhofa der Main-Neckarbahn sollte abgesehen undder gesamte Eilgut- und Stückgutverkehr im Güterbahnhofder Hessischen Ludwig^sbahn, der für den Wagenladungsverkehrim nördlichen Teil der Gemarkung Darmstadt, nebender Main-Neckarbahn, eine angemessene Erweiterung zu erhaltenhatte, vereinigt werden. Unter Beibehaltung der Höhenlageder Main-Neckarbahn sollten die Übergänge in Sohienenhöhean der Bheinstraße durch eine 6 m Lohe Überführungmittels einer Schleife von seitlieh ansteigenden Rampen undweiter südlich an der Stadtallee durch eine Unterführungmit Rampen in bisheriger Bichtung ersetzt werden. Gleichzeitigsollten durch Verlegung der Aschaffenburger Linieneben die Verbindungsbahn nach Kranichstein und Errichtungeiner Überführung an der Kreuzungsstelle der FrankfurterStraße und der Verbindungsbahn die Planübergänge in derFrankfurter Straße beseitigt werden. Gegen diesen Entwurferhob sich in der Stadt Darmstadt ein außerordentlich starkerWiderstand, der insbesondere die Rampen, mit der die Ehein-Btraße überführt werden sollte, ferner die Zufuhrstraße zudem Güterbahnhof an der Pallaswlesenstraßo und schließlichdie durch den Entwurf angeblich eintretende Verkehrsunterbindungzwischen der Stadt und dem westlichen Stadtteilbetraf.Inzwischen war von der Direktion Mainz die Frageweiter untersucht worden, inwieweit ihr erster Entwurf beiBelassung der Main-Neckarbahn in ihrer jetzigen Höhenlage,hiernach auch bei Belassung der vorgesehenen Bheinstraßenrampen,in seinen nördlich der Rheinstraße gelegenen Teilen— namentlich auch unter Hinauslegung der Odenwaldbahn —für die Stadt günstiger gestaltet werden könne. Jfür die<strong>Zeitschrift</strong> t. <strong>Bauwesen</strong>. Jahrg- L£1I.Nordseite war daher ein neuer zweiter Entwurf mit Zusammenziehungsämtlicher Hauptgleise — nämlich Vereinigung derLinien Worms, Mainz, Aschaffenburg und Odenwaldbahn naheder Verbindungsbahn, dann gleichlaufende Einführung dichtneben der Main-Neckarbahn — und mit Zusammenlegung desEilgut-, Stückgut- und WagenladungsVerkehrs im HessischenLudwigsbahnhof aufgestellt. Auch dieser Entwurf wurdestädtischerseits trotz seiner unleugbaren Vorteile abgelehnt,da er nicht so zugkräftig war, um den allgemein in derStadt bestehenden Widerstand gegen eine Eampenanlage undUmlegung der. Eheinstraße zu überwinden.Zur Prüfung der Bahnhofsfrage hatte unterdessen dieStadt drei Sachverständige, nämlich die Herren GeheimenBaurat Professor Koch-Darmstadt, Geheimen Ofaerbaurat ProfessorBaumeister-Karlsruhe und Ingenieur Öloim-Hamburg,gewonnen und sie mit der Begutachtung des Entwurfsder Eisenbahn Verwaltung betraut. Daraufhin stellten dieSachverständigen der Stadt einen vollständigen Gegenentwurfauf, der auf der Nordseite wegen Verlegung der Odenwaldbahnvon ähnlichen Gesichtspunkten ausging, wie sie sichim zweiten Entwurf der Eisenbahnverwaltung als technischdurchführbar erwiesen hatten, im übrigen aber eine Tieferlegungder Main-Neckarbahn um 4,5 m unter Beibehaltungder Höhenlage der Übrigen Bahnlinien vorsah, um eine geradlinigeund fast rampenlose Überführung im Zuge der Rheinstraßezu ermöglichen. Es war jedoch nicht zu verkennen,daß dieser von den Sachverständigen mit Rücksicht nurauf die bestehenden Straßenverhältnisse aufgestellte Entwiu:f,vom Standpunkte der Interessen des Eisenbahnverkehrs ausbetrachtet, insbesondere auch betrieblich, an erheblichenMängeln litt. Nachdem die Angelegenheit eisenbahnseitigweiter eingehend geprüft und festgestellt war, daß es wohlmöglich sei, den Wünschen der Stadt entsprechend durchdie Tieferlegung der Main-Neckarbahn eine schienenfreieÜberführung der Rhoinstraße an der jetzigen Kreuzungsstelieauszuführen, ohne daß die Interessen der Bisenbahn Verwaltungwesentlich beeinträchtigt werden, wurde von der Eisenbahnein dritter Entwurf ausgearbeitet, der an der Rheinstraße29
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