419 Mahlke, Chinüsischo DachformeD. 420Abb. 28.7\Abb. 29.Abb. 30, Abb. 31.Abb. 33. Abb. 34.untersten Dachpfetten a — a (Text-Abb. 31) liegen Dämlich ingleicher Höhe; auf diese ist der Oratsparren 5 c so aufgehämmt,daß er von h nach c das KeignngsVerhältnis desDachgrates hat. Vom Beginn der Dachschweifung bei e anist auf die Pfetten a~a ein Sattelholz e f aufgelegt, das,•wie in der Ansicht (Text-Abb. 32) angedeutet ist, von enach f zu steigt (vgl. auch Text-Abb, 28). Ein <strong>Sp</strong>arren g h(Text-Abb, 34) hat daher eine steilere Neigung als z. B. ein<strong>Sp</strong>arren i k^ weil Punkt k höher als h liegt, so daß sichmittels des Aufschieblings e f die Form der Ausschweifungder Traufe leicht und beliebig herstellen läßt."Offenbar beruht Hildebrands Darstellung der <strong>Sp</strong>arrenkonstruktionwie sie Text-Abb. 31 zeigt, auf einem Irrtum;die <strong>Sp</strong>arren i k und g h dürfen im Grundriß nicht parallelsein, da u. TJ, das <strong>Sp</strong>arrenende bei k in "Wirklichkeit höherzu liegen käme als das Gratende selbst und außerdem die<strong>Sp</strong>arren zwischen f und b wohl angeschiftet, nicht aber auchaufgelagert werden können. Demselben "Werke ist die Text-Abb. 33 entnommen, welche den Grundriß einer aufgekremptenGratecke in einwandfreier Weise darstellt; hier ist jeder <strong>Sp</strong>arrenan zwei Punliten befestigt; das obere Ende ist am Gratsparrenangeschiftet; in der Nähe seiner Mitte ruht ein jeder <strong>Sp</strong>arrenauf der Dachpfette a—a oder auf dem Äufschiebling. Nurso ist es möglich, für die Dachtraufe eine gleichmäßig verlaufendeKurve zu erhalten, die von der allgemeinen Traufealimählich sich erhebt und schließlich am Qratende ihrenhöchsten Punkt erreicht. Dieses Gratende ist fast immerdurch einen Tierkopf verziert. Dazu kommt oft noch einanderer Zierrat: kleine Glöeltchon, deren Klöpfel mit Querstrahlen(Text-Abb. 30) versehen sind, die ieiso gegen denGloekenrand sclilagen, wenn der Wind gegen das aus derGlocke herausragende blätterförmig verbreiterte Klöpfelendefährt (7gl. auch Abb. 2 und 4 Bi, 46).Man sieht, die Bildung der Grate ist nicht einfach; siesetzt zunächst eine gute genaue Zimmerkonstruktion voraus;aber auch die Eindeckung der geschwungenen Dachflächen,besonders in der Nähe des Gratkammes fordert eine sorgfältigeArbeit, die selbst unsern geübtesten Bauhandwerkern zunächstMühe machen würde. Man verwendet die Grate deshalbnur da, wo sie wirklich nötig sind, d. h. über vieleckigengleichseitigen Grundrißformen vornehmlich des Quadrats, desSechsecks und des Achtecks (vgl. Beispiele Text-Abb- 2G,Abb. 1 u. 2 Bl. 4G und Abb. 4 Bl. 47), oder über rechteckigemmassiven Kern, dem dann in der Regel ein offener verandenartigerUmgang vorgelagert ist (vgl. Text-Abb. 9 bis 11 u. 35).Die Haui)tbedinguiig für die Verwendung der Grate ist undbleibt aber der erhebliche "Vorsprung des Daches auch über dieäußersten Unterstützungen hinaus, eine Voraussetzung, diebisher noch nicht von uns Europäern in der rechten Weisegewürdigt worden ist, die aber wesentlich zur Schönheit desDaches und des ganzen Gebäudes beiträgt. Wird diese Forderungnicht beachtet, d. h. wird die Traufe ohne weitausladendesUauptgesims unmittelbar unterstützt, dann verzichtetder Chinese auf jeden Fall auf die Gratbildung und wählt eineinfaches Satteldach, Die Äufkrempung der Ecken kann nurda stattfinden, wo wirklich die Möglichkeit dazu vorhandenist, d. h, an weitausladenden Dächern. Selbstverständlich sindauch Walmdächer mit aufgebogenen Graten herstellbar, wennsich die Traufe ohne Gesims unmittelbar über dem Kern desHauses oder seinen äußersten Unterstützungen befindet. Daswirkt aber so plump, so häßlich, daß ein Volk mit mehrtauaendjährigerKultur für solche Barbarei nicht zu haben ist. Mandenke sich nur unter die äußersten Gratenden aller der angeführtenBeispiele Stützen gestellt und wird sofort erkennen,Abb. 35. Confuciastempel in Kufa.
Gerhardt, Die Bewässerung der Konia-Ebene. -^2wie unschön ein solcher Aufbau wirken muß, wenn die Hauptbedingungfür das Vorkommen dieser Grate, die weite Ausladungdes Daehes, unerfüllt bleibt. Ein Beispiel für diesemißverstandene Gratauf krempung findet sich auf Seite 57 desvon F. W. Leuschner verfaßten "Weriies „Aus dem Leben undder Arbeit eines China-Missionars." Ein dicker gemauerterEckpfeiler springt um das Maß des Dachüberstandes gegendie roine Flucht des zweigeschoßigen Wohnhauses vor, umdas aufgebogene Gratendo zu unterstützen; eine kostspieligeStoffvergeudung, die leicht hätte vermieden werden Itönnen,wenn man die elegantere Formenspraohe chinesischer Architekturbesser hätte studieren und auf ihre hervorstechendenEigentümlichkeiten mehr hätte achten können, als dies technischungeschulten Missionaren möglich ist. Diese Grataufkrempungist aber auch deshalb nichts weniger als chinesisch,weil zu der Aufkrempung ein Grund nicht vorliegt;der Ilolmaufsatz fehlt; ein Abrutschen des nicht vorhandenenGratholmes kann also auch nicht stattfinden, die Grataufkrempungkann unterbleiben und die Traufe in derselbenEbene rechtwinklig herumgeführt werden, wie auf euroi^äischenBauten und wie wir es sehen auf der linken Seite derAbb. 4 Bl 47.(Schluß folgt.)Abb. 1, Koüia von der Nordseite.1. Kenia, das alte Iconium. In der Mitte vonKleinasien, an dem Schnittpunkt uralter Handelsstraßen,liegt Konia, das alte Iconium (vgl. die Übersichtskarte Abb. 1B149). Es ist jetzt eine Stadt von 60000 Einwohnern, dieHauptstadt eines Wilajets, Sitz des Wali und des BöjükTschelibi, des Oberhauptes der Mewlana-Derwische, welcherseit Jahrhunderten das Vorrecht besitzt, den Sultan bei derThronbesteigung mit dem Schw^ert zu umgürten. Die Geschichteder Stadt reicht weit zurück. Die Zehntausend undAlexander der Große hatten hier gerastet, Cicero weilte hierals Konsul von Cilicion, und Paulus und Barnabas predigtenhier nach Ausweis der Apostelgeschichte 13, 51. UnterTrajan und Hadrian stand die römische Kolonie Iconium inhoher Blüte; aber eine geschiehtlicho Bedeutung gewann dieStadt erst durch die Scldschuken. Suleiman (f 1086) machteIconium zur Hauptstadt eines Keiches, das den größten Teilvon Kleinasicn umfaßte. Dies Reich erlitt heftige Erschütterungenzur Zeit der ersten Kreuzzilge. Im dritten siegteFiiedrich Barbarossa unter den Mauern der Sladt nach einemharten Kampfe vom 18. bis 26. Mai 1190. Es folgte eineZeit innerer Wirren, dann aber die höchste Blüte der Stadtunter Ala-eddin Kai Khobad L von 1219 bis 1236. Erführte byzantinische Kultur naeh Konia, baute die Stadtprächtig aus mit Moscheen, Bädern, einem Palast und Grabmälernund befestigte sie durch 108 malerisch angelegteund verzierte Türme. Handelsbeziehungen wurden mit Venedigund Genua angeknüpft. Aber schon unter seinem Sohn,der den Vater ermorden ließ, begann der Niedergang. 1307wurde der letzte Fürst aus dem Hause der Seldsohuken erwürgt.Die Osmanon traten an ihre Stelle. 146G wurdeKonia von Muhamed II. erobert, und 1832 siegte IbrahimPascha von Ägypten über den türkischen Großvezier. JetztDie Bewässerung der Koiiia-Ebene.(Mit Abbilduügen auf Blatt 49 und 50 im Atlas.)(AUe ßechte votbeliatten.)ist der alte Glanz von Konia verschwunden. Die Mauernund Türme der Stadt, welche Moltke noch 1838 sah, sindnicht mehr. Nur schwache <strong>Sp</strong>uren sind von den altenHerrlichkeiten geblieben.In geographischer Hinsicht liegt Konia am Südrandeeiner ausgedehnten Salzwüste, die wahrscheinlich ein ausgetrockneterMeeresgrund ist, und die das kulturfühige Landvon Konia beschränkt. Im Südwesten ist die Grenze durchhohe Gebirgszüge festgelegt, die in zwei spitzen Kegelnbis nahe an Konia herantreten. Dies Gebirge setzt eich insüdöstlicher Richtung fort, macht in der Nähe von Karaman,einem Bahnhof der Bagdadbahn, eine Wendung naciiOsten und nähert sich dann dem TauruB, dessen Durchbrechunggegenwärtig eine der schwierigsten und bemerkenswertestenAufgaben für die Ingenieure der Bagdadbahn ist.Die Bahn führt jetzt über Eregli bis ülukischla. Sie wirdspäter in der Nähe der eilicischen Pforte die Ebene vonAdana erreichen.2. Alte Bewässerungen. Das Klima von Konia istim Sommer warm und trocken, aber sehr kalt im Winter.Das Thermometer fällt dann mitunter bis — 20° C. DioRegenhöhe beträgt jährlich etwa 400 mm. Niederschlägetreten nur in den Monaten November bis Juni auf. Die MonateJuli bis Oktober sind gewöhnlich regenlos. Die Schnee-Abb. 2. Vorstadt YOU Konia.
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