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Akzess-Arbeit Altes Testament bei Prof. Dr. Th. Krüger Theologische ...

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spielsweise in Gen 1,26: Der Mensch wird gleich <strong>bei</strong> seiner Erschaffung zur Herrschaft<br />

über die Tiere bestimmt.<br />

Es kann also gesagt werden, dass auch <strong>bei</strong> diesem Verb nicht das Anwenden von Gewalt<br />

oder das böswillige Beherrschen im Zentrum steht, sondern das ‚Lebensfähig-Machen‘,<br />

das ‚Am-Leben-Erhalten‘.<br />

1.3. Die Mensch-Tier-Beziehung im priesterschriftlichen Schöpfungsbericht<br />

Der Gesichtspunkt „Leben“ ist für diesen Text sehr zentral. In der Tatsache, dass alle Lebewesen<br />

und ihre Umwelt von Gott zum Leben geschaffen wurden und in alle Folgezeit<br />

reichen Fortbestand bringen werden, zeigt sich ein Aspekt dieses ‚Lebens’. Weiter zeigt<br />

sich dieses ‚Leben’ aber auch darin, dass Gott die Welt in verschiedene Lebensräume zerlegt<br />

und jeweils die Lebewesen, welche ihrerseits differenziert gruppiert sind, den passenden<br />

Lebensräumen zuordnet. Doch sieht P 30 in diesem Bereich der natürlichen Welt und<br />

Umwelt von vornherein ein Problem: Das Verhältnis von Tieren und Menschen. Bei der<br />

Bestimmung der Menschen in den Versen 26ff wird dieses problematische Verhältnis deutlich<br />

aufgerollt. 31<br />

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass es in diesem Text grundsätzlich um die Präsentation<br />

von Grundordnungen geht, welche das Handeln Gottes in der für den Menschen<br />

erfahrbaren Welt zeigt. Die funktionierende Beziehung zwischen Menschen und Tieren<br />

wird in diesem Schöpfungsbericht nicht als naturgegebene Selbstverständlichkeit gezeichnet.<br />

Mensch und Tier werden auch nicht zur Selbstregulation des Verhältnisses sich selbst<br />

überlassen. Die Gestaltung dieses Verhältnisses sieht P von Gott im Schöpfungsgeschehen<br />

gesetzt. Die lebensdienliche Ordnung dieser Beziehung spielt für den Menschen eine wesentliche<br />

Rolle. 32<br />

1.3.1. Mitgeschöpflichkeit<br />

Im Zusammenhang dieser <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong> ist die Beobachtung wichtig, dass sowohl vom Menschen<br />

wie vom Tier ausgesagt wird, dass sie „geschaffen“ wurden. 33 Dies zeigt, dass Menschen<br />

wie Tiere unter den gleichen Voraussetzungen – bzw. eben voraussetzungslos – von Gott<br />

gewollt und so auch geschaffen wurden. Der Sachverhalt, dass Mensch und Tier arb –<br />

‚geschaffen‘ – wurden, hatte eine breite Wirkungsgeschichte. So möchte ich im Folgenden<br />

30<br />

P steht für Priesterschrift, die Autorschaft dieses Berichtes.<br />

31<br />

S. u. A.1.3.3. Gen 1,26ff Herrschaft des Menschen, S. 18.<br />

32<br />

Vgl. STECK, S. 78.<br />

33<br />

S.o. B.1.2.1. arb, S. 9.<br />

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