Akzess-Arbeit Altes Testament bei Prof. Dr. Th. Krüger Theologische ...
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Gottheiten der Nachbarvölker und deren Tierbildverehrung abzugrenzen, blieben zahlreiche<br />
Tiere in der Jhwh-Religion nahe <strong>bei</strong> der göttlichen Sphäre. So spielten z.B. Stier- und<br />
Löwenbilder in der Inneneinrichtung des Jerusalemer Tempels eine wichtige Rolle. 128<br />
3. Andere biblische Texte<br />
3.1. Andere atl. Texte<br />
In meiner <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong> habe ich mich auf die Untersuchung einiger weniger Texte beschränkt. Im<br />
Alten <strong>Testament</strong> sind jedoch noch ganz andere Texte, welche über den Umgang des Menschen<br />
mit dem Tier berichten, zu finden. So können die Bileam-Geschichte 129 oder die<br />
Episode, in welcher Elia von den Raben gefüttert wird 130 , als Texte gelesen werden, welche<br />
einen Zugang des Menschen zum Tier zeigen, der für uns heutige, mitteleuropäische<br />
Menschen kaum mehr vorstellbar ist: Nämlich der Zugang, dass in den Tieren eine göttliche<br />
Macht zu erkennen ist. 131 Auch die biblischen Bilder, die mit Hilfe des Tieres für den<br />
Menschen relevante Gegebenheiten plastisch und dramatisch illustrieren, können an dieser<br />
Stelle erwähnt werden: So sind <strong>bei</strong>spielsweise die Rede des Nathan in 2Sam 12, die Bezeichnung<br />
des einzelnen Feindes als Hund in Ps 22,17, die Darstellung der Invasionswelle<br />
als Heuschreckenwolke in Jes 33,4 oder Jes 11,6-9, die bevorstehende Wiederherstellung<br />
des ursprünglichen Friedensstandes in der Zeit der Vollendung zu nennen.<br />
Die Bilder, welche in diesen Texten vom Tier gezeigt werden, weisen nicht per se auf eine<br />
‚Tierethik‘ hin. Doch zeigen sie, dass die alttestamentlichen Texte die <strong>Th</strong>ematik des Tieres<br />
auf verschiedenen Ebenen behandeln.<br />
3.2. Ausblick ins NT<br />
Die neutestamentlichen Texte sind im Bezug auf die Mensch-Tier-Beziehung nicht sehr<br />
aussagekräftig. Zwar können einige Textstellen gefunden werden, in denen Tiere vorkommen,<br />
doch sagen sie wenig über das dahinterstehende Verhältnis aus. Dennoch möchte ich<br />
hier einige Textstellen anführen, welche mir für den Ausblick ins Neue <strong>Testament</strong> zentral<br />
erscheinen:<br />
In Matth 6,25-29 werden die Vögel als Vergleichspunkt zum Menschen erwähnt: Während<br />
der Mensch sich um seine Nahrung sorgt, haben sie die Gelassenheit, darauf zu vertrauen,<br />
128<br />
Vgl. KEEL/SCHRÖER, S. 64.<br />
129<br />
Num 22.<br />
130<br />
1Kön 17.<br />
131<br />
S.u. E.2. Religionswissenschaftliche Betrachtung, S. 75f.<br />
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