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Akzess-Arbeit Altes Testament bei Prof. Dr. Th. Krüger Theologische ...

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welchem Sinn diese Darstellung für uns heute relevant ist. Einerseits handelt es sich hier<br />

um eine wissenschaftliche <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>, welche die biblischen Texte aus historischem Interesse<br />

beleuchten will. Andererseits geht es mir aber auch darum zu überlegen, ob für die heutige<br />

Zeit diese Texte nutzbar gemacht werden können. Lese ich diese Texte ausschliesslich aus<br />

historischem Interesse, so muss ich zum Schluss kommen, dass ich nicht nach möglichen<br />

Impulsen für eine heutige Tierethik fragen darf. Wenn ich jedoch forderte, dass sich die<br />

heutige Gesellschaft wieder nach den Intentionen der alttestamentlichen Texte richten soll,<br />

so argumentiere ich flach und biblizistisch. Welche Reflexionsschritte müssten denn unternommen<br />

werden, damit die Texte von damals heute relevant bleiben können?<br />

Grundsätzlich ist hier zu sagen, dass unsere Gesellschaft – ob sie es will oder nicht –<br />

christlich geprägt ist, dass also auch die untersuchten alttestamentlichen Texte in unserer<br />

Gesellschaft Eingang gefunden haben. In neuster Zeit ist der bewusste Umgang mit den<br />

Texten massiv zurückgegangen – dennoch wage ich zu behaupten, dass die biblischen Texte<br />

gesellschaftsbildend sind. In diesem Sinn möchte ich die biblischen Texte als nach wie<br />

vor relevante Texte gelesen wissen. Wenn ich nun aber davon spreche, dass unsere Gesellschaft<br />

christlich geprägt ist, so muss ich auch berücksichtigen, dass ich in der vorliegenden<br />

<strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong> alttestamentliche Texte – darunter auch Gesetzestexte – untersucht habe. Christus<br />

jedoch löste bekannterweise die Gesetze auf. Also ist es schwierig zu sagen, dass alle untersuchten<br />

Texte heute noch volle Gültigkeit besitzen. Wenn jedoch hinter die Texte zurückgegangen<br />

wird und nicht die Texte als solche, sondern ihr Hintergrund, dass nämlich<br />

der Mensch Verantwortung für die Tiere zu tragen hat, als zeit- und kulturunabhängiges<br />

Grundbedürfnis angesehen und umgesetzt wird, so könnte viel Leid aus der Welt geschaffen<br />

werden.<br />

5. Persönliches Schlusswort<br />

Den hinter mir liegenden <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>sprozess überblickend, kann ich zusammenfassend sagen,<br />

dass die Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Texten für mich persönlich sehr<br />

bereichernd war. Meine ursprüngliche Idee, eine ‚Tierethik’ im Sinne einer Abstraktion der<br />

Moral und deren Konkretisierung in den Handlungen hinter den einzelnen Passagen ausmachen<br />

zu können, gestaltete sich jedoch schwieriger als anfänglich angenommen. Die<br />

einzelnen Texte zeigen wenig von den Begründungen, Grundhaltungen und alltäglichen<br />

Umgangsformen der Menschen mit den Tieren – und sie zeigen noch weniger von einer<br />

Reflexion der Moral. Ich hoffe mit meinen Überlegungen zu den Begründungsmöglichkei-<br />

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