die Schwankwirtschaften gehören), die alssolche in <strong>der</strong> amtlichen Statistik seit mehrerenJahren getrennt ausgewiesen wer<strong>den</strong>.<strong>Zur</strong> Entwicklung <strong>der</strong> speisenorientiertenBetriebeDie Zahl <strong>der</strong> speisenorientierten Betriebelag im Jahr 2011 <strong>den</strong> Erwartungen entsprechendin <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> kreisfreien GroßstädtenMünchen (2.553) und Nürnberg (1.014) amhöchsten. Die zahlenmäßig wenigsten Betriebedieser Art entfielen im selben Jahr auf diekreisfreien Städte Amberg (73) und Schwabach(75).Hinsichtlich <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Betriebeseit 2006 ist festzustellen, dass es nur wenigeLandkreise gibt, die sich erfolgreich dem‚Wirtshaussterben‘ entgegenstellen, in <strong>den</strong>enalso die Zahl <strong>der</strong> Betriebe in dieser Kategoriegesteigert wer<strong>den</strong> konnte (vgl. Abb. 4.7). Positivzu nennen ist hier <strong>der</strong> Landkreis Cham miteiner Intensität <strong>der</strong> Zunahme zwischen 10 und15 Prozent. Beson<strong>der</strong>s gut entwickelte sich dieSituation auch in <strong>den</strong> Landkreisen Forchheimund Straubing-Bogen (ohne kreisfreie Stadt)mit einer Intensität <strong>der</strong> Zunahme von mehr als15 Prozent.<strong>Für</strong> die meisten ist jedoch zu konstatieren, dasssich die Anzahl <strong>der</strong> speisenorientierten Betriebezwischen 2006 und 2011 mehr o<strong>der</strong> wenigerstark verringert hat. In <strong>den</strong> LandkreisenEichstätt und Tirschenreuth ist die Intensitätdes Rückgangs beson<strong>der</strong>s stark ausgeprägt,hier wer<strong>den</strong> Werte unterhalb <strong>der</strong> -15 ProzentMarke erreicht. Etwas weniger stark rückläufig,aber <strong>den</strong>noch von einem Rückgang zwischen-10 und -15 Prozent betroffen, entwickeltensich die kreisfreie Stadt Schweinfurt sowie dieLandkreise Würzburg (ohne kreisfreie Stadt),Coburg (ohne kreisfreie Stadt), Bayreuth (ohnekreisfreie Stadt), Neu-Ulm, Dillingen, Aichach,Ostallgäu, Traunstein, Dingolfing-Landau sowiedie Nachbarlandkreise Regen und Freyung-Grafenau.Bemerkenswert ist hierbei, dassdie Landkreise Dingolfing-Landau und Regenan Landkreise grenzen, in <strong>den</strong> sich die Situationim gleichen Zeitraum durchaus positiv entwickelte.Interessant in diesem Kontext ist hier die übergeordneteFrage, ob und ggf. inwieweit sichdie Entwicklung in <strong>den</strong> Städten von <strong>der</strong> Entwicklungin <strong>den</strong> Landkreisen unterscheidet.Hier ergibt sich wie<strong>der</strong>um ein differenziertesBild. Um Vergleichbarkeit gewährleisten zukönnen, wur<strong>den</strong> in die Betrachtung nur diejenigenkreisfreien Städte einbezogen, die voneinem Landkreis komplett umschlossen sind,also nicht an mehrere Landkreise angrenzen.Es ergibt sich folgendes Ergebnis: Mit Bayreuth,Coburg, Kaufbeuren, Kempten und Würzburghaben sich fünf kreisfreie Städte im Vergleichszeitraumpositiver als <strong>der</strong> sie jeweils umschließendeLandkreis entwickelt. In vier weiterenStädten (Bamberg, Memmingen, Passau, Regensburg)ließen sich keine Unterschiedeausfindig machen. An<strong>der</strong>erseits ist die Intensi-32 | Genuss mit Geschichte?
tät des Rückgangs in acht kreisfreien Städten(Amberg, Ansbach, Hof, Landshut, Rosenheim,Schweinfurt, Straubing, Wei<strong>den</strong> i.d. Oberpfalz)intensiver ausgeprägt als im Landkreis, <strong>der</strong> dieseStädte jeweils umschließt.Ein räumlich regelhaftes Muster ist angesichtsdieser Ergebnisse nicht erkennbar. Auf keinenFall kann die Annahme gestützt wer<strong>den</strong>, dass<strong>der</strong> ländliche Raum, <strong>der</strong> weitab von größerenstädtischen Zentren liegt, vom Rückgang speisenorientierterGaststätten stärker als <strong>der</strong> urbaneRaum betroffen ist.<strong>Zur</strong> Entwicklung <strong>der</strong> getränkeorientiertenBetriebeGenerell ist zunächst einmal zu konstatieren,dass die Zahl <strong>der</strong> getränkeorientierten Betriebein Bayern, zu <strong>den</strong>en als Unterkategorie dieSchankwirtschaften gemäß amtlicher Statistikgehören, bei weitem geringer ist als die Zahl<strong>der</strong> speisenorientierten Gaststätten. Die genaueRelation lässt sich aus Abb. 4.5 entnehmenWas die Entwicklung <strong>der</strong> getränkeorientiertenBetriebe in <strong>den</strong> Landkreisen und kreisfreienStädten Bayerns im Vergleich <strong>der</strong> Jahre 2006und 2011 angeht, gestaltet sich die Situationweitaus dramatischer als bei <strong>den</strong> speisenorientiertenWirtshäusern (siehe Abb. 4.8).Zunächst einmal kann festgestellt wer<strong>den</strong>,dass, wie nicht an<strong>der</strong>s zu erwarten war, dieZahl <strong>der</strong> getränkeorientierten Betriebe im Jahr2011 in <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> kreisfreien Städten München(291) und Nürnberg (161) am höchstenlag. Die wenigsten getränkeorientierten Betriebewaren im selben Jahr in <strong>den</strong> kreisfreienStädten Coburg (16), Memmingen (16) sowieSchwabach (13) zu fin<strong>den</strong>.Sieht man sich die Entwicklung <strong>der</strong> getränkeorientiertenBetriebe zwischen 2006 und 2011an, ist festzustellen, dass sich nur eine sehr geringeZahl an Landkreisen positiv vom allgemeinenrückläufigen Trend abhebt. Interessantist hierbei, dass die Landkreise mit <strong>den</strong> höchstenZuwachsraten allesamt im Münchner Umland(jedoch nicht in <strong>der</strong> Stadt München)verortet sind. So konnten die Landkreise <strong>Für</strong>stenfeldbruck,Starnberg und Ebersberg im Vergleichszeitraumjeweils zwischen 15 und 20Prozent zulegen; im Landkreis München sowiein <strong>der</strong> kreisfreien Stadt Rosenheim ist die Zahl<strong>der</strong> getränkeorientierten Betriebe zwischen2006 und 2011 prozentual gesehen noch stärkerangestiegen.Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite wird deutlich, dass dieZahl <strong>der</strong> Landkreise und kreisfreien Städte, diein <strong>den</strong> wenigen Jahren zwischen 2006 und2011 Verluste unterhalb <strong>der</strong> -30 Prozent Markeeinfahren, hoch ist. Rückgänge zwischen - 30und - 40 Prozent entfielen auf die LandkreiseBad Kissingen, Neustadt a.d. Waldnaab, Regensburg(nicht die kreisfreie Stadt), Augsburg<strong>Wirtshauskultur</strong> im Wandel | 33
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Hümmer, Ph. (1980): Der Verlust de
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