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Zur Studie - Für den Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur

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stirbt <strong>der</strong> Ort!“ In <strong>der</strong> Tat scheint <strong>der</strong> Rückgang<strong>der</strong> <strong>Wirtshauskultur</strong> mit enormen Folgen für<strong>den</strong> ländlichen Raum verbun<strong>den</strong> zu sein, <strong>der</strong>jenseits <strong>der</strong> Speckgürtel großstädtischer Zentrenseit Jahren ohnehin einem beträchtlichenFunktionsverlust ausgesetzt ist. Das Wirtshausals soziale Institution bricht weg, als Ort <strong>der</strong>Geselligkeit und Unterhaltung, als Treffpunktfür Jung und Alt, als Austausch- und Informationsbörse,als Bühne für Feste und das örtlicheGeschehen sowie durchaus auch als Einrichtungmit sozialer Kontrollfunktion.Mit dem Wirtshaus schließt aber auch somancher Lieferant, nicht zuletzt kleine undmittelständische Brauereien, die mit <strong>der</strong> Konkurrenzbilliger Getränkemärkte ohnehin zukämpfen haben und <strong>den</strong>en das Wirtshaussterbenschließlich <strong>den</strong> Garaus macht. Ein Rattenschwanznegativer Wirkungen und Folgen, wobeisich die Wirtshäuser in guter Gesellschaftbefin<strong>den</strong>, <strong>den</strong>n selbst die Kirchen auf demLand kämpfen mit schrumpfen<strong>den</strong> Besucherzahlen,von <strong>den</strong> Kirchen in <strong>den</strong> Städten ganzzu schweigen.Trotz rückläufiger Zahlen: Verhungern o<strong>der</strong>verdursten muss in Bayern niemand! 2011 gabes nach Ausweis <strong>der</strong> amtlichen Statistik in 764<strong>der</strong> insgesamt 2.056 <strong>bayerischen</strong> Gemein<strong>den</strong>keinen getränkeorientierten Gastronomiebetriebmehr, was 37,2% aller Gemein<strong>den</strong> entspricht.2006 war dieser Wert noch bei 30,2%gelegen, was <strong>den</strong> beschriebenen Rückgangsichtbar wer<strong>den</strong> lässt. Doch neben <strong>den</strong> getränkeorientiertenFormen des <strong>bayerischen</strong>Gastgewerbes gibt es die Kategorie <strong>der</strong> speisenorientiertenBetriebe. Hier stellt sich dieSituation insofern günstiger dar, als es 2011 in257 <strong>der</strong> insgesamt 2.056 <strong>bayerischen</strong> Gemein<strong>den</strong>keinen solchen Betrieb gab, was 12,5% allerGemein<strong>den</strong> entspricht. Diese Zahl hat sichgegenüber 2006 nur unwesentlich verän<strong>der</strong>t.2006 waren es 253 Gemein<strong>den</strong> ohne speisenorientiertenBetrieb und das entspricht einemkaum verän<strong>der</strong>ten Prozentsatz von 12,3% allerGemein<strong>den</strong>.Führt man nun beide Kategorien zusammen,wie das in <strong>der</strong> Karte in Abb. 7.1 in einer Synthesegetan wird und stellt die Frage, welcheGemein<strong>den</strong> in Bayern we<strong>der</strong> über einen getränke-noch über einen speisenorientiertenWirtshausbetrieb verfügen, fällt das Ergebnisdoch etwas überraschend aus, relativiert injedem Fall beträchtlich das allzu reißerischeSchlagwort vom ‚Wirthaussterben’ in Bayern.Im Jahr 2006 gab es in 116 gleich 5,6% <strong>der</strong> insgesamt2.056 <strong>bayerischen</strong> Gemein<strong>den</strong> we<strong>der</strong>ein getränke- noch ein speisenorientiertes gastronomischesAngebot in einem entsprechen<strong>den</strong>Wirtshaus. Bis 2011 ist dieser Wert zwar auf137 Gemein<strong>den</strong> gleich 6,7% aller <strong>bayerischen</strong>Gemein<strong>den</strong> leicht angestiegen – bewegt sichaber sowohl in absoluten Zahlenwerten alsauch im Verlauf des zeitlichen Wandels in engenGrenzen.<strong>Wirtshauskultur</strong> im Wandel | 75

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