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Zur Studie - Für den Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur

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jeweiligen Wirtshaus, so dass auch an<strong>der</strong>e Bereiche<strong>der</strong> dörflichen Wirtschaft von <strong>der</strong> Abwärtsentwicklungerfasst wur<strong>den</strong> (vgl. ebd.: 2;S: 1).Ein weiteres früheres Dorfwirtshaus wurdekomplett umfunktioniert und 1983 in ein Alten-und Pflegeheim umgewandelt, was demdemographischen Wandel geschuldet ist (vgl.P: 1; Alten- und Pflegeheim Mielewski).Die früher engen Beziehungen zwischen Wirtenund Vereinen sind heute nur noch schwachausgeprägt. Gemäß <strong>der</strong> Darstellung eines Vereinsmitgliedswird einer <strong>der</strong> letzten traditionellfränkisch ausgerichteten Betriebe zwar nachwie vor regelmäßig vom örtlichen Schützenvereinbesucht (vgl. H: 15), doch <strong>der</strong> oben bereitszitierte Seniorchef gibt zu erkennen, dassdie ökonomische Basis des Lokals nicht mehrvon Einheimischen, son<strong>der</strong>n fast ausschließlichvon Besuchern und Gästen von außerhalbdes Ortes getragen wird (vgl. B: 1). Die guteAnbindung des Speiselokals an <strong>den</strong> ÖPNV istdafür aus seiner Sicht eine wichtige Rahmenbedingung.Nach wie vor stellt die Feier <strong>der</strong> traditionellenKirchweih für die Gemeinde trotz rückläufigerBesucherzahlen (vgl. M: 6) eines <strong>der</strong> kulturellenHighlights im Jahresablauf dar. Im Unterschiedzu früher sind die Wirte heute jedochkaum noch eingebun<strong>den</strong>. Die Festlichkeitenwer<strong>den</strong> in Zelten abgehalten, lediglich <strong>der</strong> Verzehr<strong>der</strong> traditionellen Vogelsuppe erfolgt ineiner Gaststätte – interessanterweise in dembereits erwähnten italienischen Restaurant(vgl. H: 16). Einige <strong>der</strong> befragten Schlüsselpersonenvertreten die Auffassung, dass diesesRestaurant zumindest teilweise die früherenFunktionen eines traditionellen Wirtshausesübernommen hat (vgl. H: 14; S: 5). Das lässtsich auch daran festmachen, dass es in regelmäßigenAbstän<strong>den</strong> von Kartenfreun<strong>den</strong> undStammtisch-Mitglie<strong>der</strong>n frequentiert wird, dieihrerseits jedoch immer weniger wer<strong>den</strong> (vgl.M: 4).Insgesamt kann für Vorra ein immenser Rückgang<strong>der</strong> <strong>Wirtshauskultur</strong> konstatiert wer<strong>den</strong>.Das lässt sich auch an <strong>der</strong> rückläufigen Zahl<strong>der</strong> Stammtisch-Mitglie<strong>der</strong> von früher etwa 90auf heute 10 Personen festmachen, meint einer<strong>der</strong> Befragten (vgl. P: 1f). Dennoch äußernan<strong>der</strong>e Gesprächspartner <strong>den</strong> Wunsch nach einemtraditionell fränkischen Wirtshaus im Ort(vgl. M: 6; H: 8f), weil damit ihrer Ansicht nachdie Lebensqualität im Ort wie<strong>der</strong> auf das frühereNiveau ansteigen würde. Obwohl ein Caféim Zentrum <strong>der</strong> Gemeinde gebaut wurde (vgl.P: 1), im OT Alfalter ein Feuerwehrhaus in einDorfgemeinschaftshaus umgewandelt wurde<strong>Wirtshauskultur</strong> im Wandel | 41

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