9 1018 24205 204290 28466,2 56,5308Unterfranken82,7 79,0214Oberfranken5 680,5 70,0210205 20416 16210 21076,6 66,8226OberpfalzMittelfranken20 1729 4270,6 67,1258238 241311 298Nie<strong>der</strong>bayern19 2259,7 54,1340Schwaben481 47865,2 58,8500OberbayernAbb. 7.1 |Ausstattung <strong>der</strong>Gemein<strong>den</strong> in <strong>den</strong> RegierungsbezirkenBayernsmit getränkeorientiertenund/o<strong>der</strong> speisenorientiertenGastronomiebetriebenim Vergleich <strong>der</strong>Jahre 2006 und 2011Quelle: Bayer. Landesamt fürStatistik und Datenverarbeitung, 2013Prozentualer Rückgang angetränkeorientiertenWirtshäusern (bezogenauf Gemein<strong>den</strong>):Jahr200665,2 58,8 Jahr2011Anzahl Gemein<strong>den</strong>100400Jahr2006200300Jahr2011Gemein<strong>den</strong>ohne WirtshäuserGemein<strong>den</strong> mitWirtshäusern(getränke- und/o<strong>der</strong>speisenorientiert)0 25 50kmKartographie: S. Bauer, 201376 | Genuss mit Geschichte?
Eigentlich sind das positive Aspekte in einemFeld, das gern mit negativen Begriffen undSchlagzeilen behaftet ist und wird. Dennochist auffällig, dass sowohl bei vielen <strong>der</strong> praktizieren<strong>den</strong>als auch <strong>der</strong> ehemaligen Wirtinnenund Wirten eine gewisse reservierte, um nichtzu sagen negative Grundhaltung hinsichtlich<strong>der</strong> geschil<strong>der</strong>ten sozio-ökonomischen Entwicklungenund <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ungen, diesich während <strong>der</strong> vergangenen Jahre und Jahrzehnteergeben haben, auszumachen ist. Doch– und das zeigen die Ergebnisse von Bürgerbefragungensehr deutlich – die Wirtinnen undWirte selbst sind aufgefor<strong>der</strong>t, mit Kreativitätund Innovationsgeist eine adäquate Antwortauf die zahlreichen Herausfor<strong>der</strong>ungen undSchwierigkeiten zu fin<strong>den</strong> und viele tun es jaauch.Mit Sicherheit stellen Entwicklungen, wie siein vorliegen<strong>der</strong> <strong>Studie</strong> beschrieben wur<strong>den</strong>,Wirtinnen und Wirte vor große Herausfor<strong>der</strong>ungen,doch es ergeben sich daraus auchviele Möglichkeiten, die es zu nutzen gilt. GeradeWirtshäuser im ländlichen Raum, die sichoftmals weitab von Orten höherer Zentralitätbefin<strong>den</strong>, haben die Chance, über Internet undsoziale Netzwerke neuen Bekanntheitsgrad zuerlangen. In diesem Kontext gewinnt <strong>der</strong> Aspekt<strong>der</strong> Mobilität eine neue Bedeutung, da esheutzutage vielen Menschen möglich ist, auchOrte mit geringerer Zentralität aufzusuchenund dort zu konsumieren.Hinzu kommt, dass ein Wirtshaus ein hochemotionaler Ort sein kann. Viele <strong>der</strong> befragtenExperten meinen, dass die neuen sozialenMedien diese Emotionalität nicht ersetzenkönnen, da die entsprechen<strong>den</strong> Interaktionenauf einer persönlichen Ebene erfolgen, die imWirtshaus gefun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> kann. Dieser Aspektist insofern sehr wichtig, als Emotionenim Zusammenleben <strong>der</strong> Menschen generelleine grundlegende Rolle zugeschrieben wird.Deshalb sollten sich Wirtinnen und Wirte aufdie neuen Formen <strong>der</strong> Kommunikation bessereinstellen. Hier sind wie<strong>der</strong>um neue Konzepte,gute Ideen und innovative Ansätze gefragt.Und diese gibt es. Die Autoren <strong>der</strong> vorliegen<strong>den</strong><strong>Studie</strong> waren hin und wie<strong>der</strong> erstaunt,dass sie in Orten, in <strong>den</strong>en sie aufgrund ungünstigerRahmenbedingungen o<strong>der</strong> dezentralerLage kein Wirtshaus erwarteten, auf Betriebestießen, die sich putzmunter und mitbeachtlichem Erfolg dem Wirtshaussterbenentgegenstemmten. Hoffnung machte dabeieine unerwartete Beobachtung: Vor allem jugendlicheGesprächspartner waren von <strong>der</strong>Thematik des Wirtshaussterbens emotionalin beson<strong>der</strong>er Weise ergriffen und schil<strong>der</strong>tenmit durchaus leuchten<strong>den</strong> Augen eine Reihepersönlicher Erfahrungen, in <strong>den</strong>en das Bedauernüber <strong>den</strong> Verlust <strong>der</strong> Wirtshäuser deutlichzum Ausdruck kam.<strong>Wirtshauskultur</strong> im Wandel | 77
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gisch verbrämt und in ihrer sozial
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wie noch zu zeigen sein wird, was g
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hört zu, gibt Rat ohne zu bevormun
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Alle eintreffenden Hinweise wurden
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Wie eingangs bereits erwähnt könn
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4 | Ausmaß und Erscheinungsformen
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Konsequenz ist, dass sich auch die
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- Seite 60 und 61: Wirtschaftliche Situationder region
- Seite 62 und 63: geringe Jahresumsätze verzeichnen.
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