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Zur Studie - Für den Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur

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Hohe Anfor<strong>der</strong>ungen an die Kompetenzeines Wirts. An die erfolgreiche Ausübungdes Berufes wird ein hohes Maß an Expertisegeknüpft: Planungsgeschick, langjährige Erfahrungim Metier sowie eine bestimmte persönlicheEinstellung zu <strong>den</strong> Eigenheiten desBerufes Wirt sind die Aspekte, die hier genanntund mit hohen Anfor<strong>der</strong>ungen verknüpft gesehenwer<strong>den</strong> (vgl. W: 2f). Weiter geht aus <strong>den</strong>Interviews hervor, dass <strong>der</strong> Wirt in <strong>der</strong> Lagesein muss, eine enge Beziehung zu ganz unterschiedlichenGästen aufzubauen und einhohes Maß an Flexibilität (vgl. S: 5) und sozialerKompetenz (vgl. M: 7; W: 12) an <strong>den</strong> Tag zu legen.Die eigenen Wünsche sollten dabei stetshinter die des Kun<strong>den</strong> gestellt wer<strong>den</strong>, wieeine frühere Wirtin betont (vgl. L: 1). Dem Wirtobliegt darüber hinaus die „Steuerung“ <strong>der</strong>Gespräche im Wirtshaus und die Aufgabe, beiBedarf ggf. regulierend einzugreifen (vgl. W: 9).Generell haben sich die gesellschaftlichenAnsprüche an ein Wirtshaus in <strong>den</strong> vergangenenJahren erheblich verän<strong>der</strong>t. Gerade dieErfüllung des Anspruchs, <strong>den</strong> Wünschen <strong>der</strong>Kun<strong>den</strong> gerecht zu wer<strong>den</strong>, gestaltet sich inheutiger Zeit nicht einfach, wie ein ehemaligerSchankwirt betont: „[…] früher […] hat die Bedienungbestellt: Fünf Bier, drei Radler und zweiWasser. Heute geht es so: Fünf Weizen, hell, zweidunkel, zwei Helle, zwei Pils, drei Spezi ... so vielfältigist das. Teilweise hat man von <strong>der</strong> Brauereiher schon 30 verschie<strong>den</strong>e Biersorten – und dannpasst manchen Leut immer noch was nicht“ (W:2).Zu dem oben bereits behandelten allgemeinenAnstieg <strong>der</strong> Kosten in einem Wirtshauskommen hohe Qualitätsansprüche seitens<strong>der</strong> Kun<strong>den</strong> hinzu (vgl. S: 5). Preissteigerungensind dann oftmals unumgänglich. Diese habennach Ansicht zweier Schlüsselpersonen dazubeigetragen, dass ein Wirtshausbesuch an Attraktivitätverloren hat (vgl. S: 4; Wt: 1). Auchdie Komponenten „Konkurrenzsituation“ und„Planungsunsicherheit“ wer<strong>den</strong> von einem Insi<strong>der</strong>als weitere zentrale Herausfor<strong>der</strong>ungengenannt, vor <strong>den</strong>en heute ein Wirt steht. Hinzukommtdie Schwierigkeit geeignetes undflexibel einsetzbares Personal zu fin<strong>den</strong> (vgl.W: 18). Gerade vor diesem Hintergrund sindbetriebswirtschaftliche Kenntnisse von zentralerBedeutung – eine Voraussetzung, die nachAnsicht mancher Akteure nicht alle Wirte zufrie<strong>den</strong>stellen<strong>der</strong>füllen (vgl. M: 7; L: 5).Hohe Herausfor<strong>der</strong>ungen an die Familie desWirts. Neben <strong>den</strong> Herausfor<strong>der</strong>ungen an <strong>den</strong>Wirt selbst wer<strong>den</strong> auch an die Familie bzw.<strong>den</strong> Partner des Wirtes hohe Anfor<strong>der</strong>ungengestellt. Flexibilität und ein großzügiges Verständnisfür die hohen Belastungen des Wirtssind hier gefor<strong>der</strong>t (vgl. L: 1; H: 17f; W: 21; S: 1,2). Hat das persönliche Umfeld des Wirts damitSchwierigkeiten, können die beruflichen Belastungendurchaus das Privatleben des Wirtserheblich in Mitlei<strong>den</strong>schaft ziehen (vgl. W: 5).An<strong>der</strong>erseits kann eine Familie, die in unterstützen<strong>der</strong>Weise auf <strong>den</strong> Wirt einwirkt, als etwassehr Vorteilhaftes im Zusammenhang mit<strong>den</strong> vielseitigen Herausfor<strong>der</strong>ungen an <strong>den</strong> Be-68 | Genuss mit Geschichte?

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