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Zur Studie - Für den Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur

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das aus seiner Sicht eine wichtige Rolle im Hinblickauf das ‚Wirtshaussterben’ spielt, <strong>den</strong>n bei<strong>der</strong> Übergabe eines Betriebes an einen Nachfolgerwür<strong>den</strong> die Baulichkeiten vom Bauamtgenau geprüft wer<strong>den</strong>. Nicht selten ist, dassdann immens hohe Investitionskosten entstehen,die potenzielle neue Betreiber von einerÜbernahme abschrecken (vgl. SL: 1).Das Gesetz zum Rauchverbot. Im Hinblickauf das ‚Wirtshaussterben’ ist durchaus interessant,dass aus <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> ehemaligen undpraktizieren<strong>den</strong> Wirte starke Kritik am Gesetzzum Rauchverbot geäußert wird (vgl. Ba: 1; B:4; L: 5f; W: 12). Dabei wird zum einen die Form<strong>der</strong> Umsetzung des Verbots bemängelt (vgl. B:4). Zum an<strong>der</strong>en wird auf die ökonomischenKonsequenzen für <strong>den</strong> Wirt hingewiesen, da<strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Raucher unter <strong>den</strong> Stammgästenhoch ist (vgl. W: 12). Auch Aspekte <strong>der</strong> Geselligkeitwer<strong>den</strong> mit dem Rauchverbot in Verbindunggebracht. In diesem Zusammenhangwird das Gesetz für <strong>den</strong> allgemeinen Rückgang<strong>der</strong> Kommunikation in <strong>den</strong> Wirtshäusern verantwortlichgemacht, was ein ehemaliger Wirtmit <strong>der</strong> Äußerung „[…] auf einmal sitzt du alleineam Stammtisch, weil fünf rausgehen und rauchen“(ebd.: 12) plakativ zum Ausdruck bringt.Darüber hinaus wird Rauchen als Teil des typischenAmbientes in einem traditionellen Wirtshausgesehen (vgl. L: 5f). Dennoch findet dasRauchverbot im Wirtshaus unter <strong>den</strong> „Schlüsselpersonen“auch Befürworter. So bewertetein Interviewpartner das Gesetz positiv: DasRauchverbot würde <strong>den</strong> Besuch von Versammlungenim Wirtshaus heutzutage weitaus angenehmermachen. Zudem wird von ihm <strong>der</strong>Aspekt einer klaren Gesetzeslage, auf die sichdie Wirte stützen können, hervorgehoben (vgl.S: 5f).Brauereiverträge. Nicht nur gesetzliche Aspektewur<strong>den</strong> im Rahmen <strong>der</strong> Gespräche thematisiert.Auch Auflagen wie unvorteilhafteBrauereiverträge können sich in manchen Fällenungünstig auf <strong>den</strong> ökonomischen Erfolgeines Wirtshauses auswirken, wie ein Expertemit langjähriger praktischer Erfahrung im Gastronomiebereichbetont (vgl. Wt: 1).Alkoholkontrollen. Laut einem ehemaligenWirt haben verstärkte Alkoholkontrollen sowiedie Promillegrenze negativen Einfluss aufdie Zahl <strong>der</strong> Wirtshausbesuche, doch gleichzeitigbetont die gleiche Person die Existenzberechtigungdieses Gesetzes (vgl. W: 9). Einpraktizieren<strong>der</strong> Wirt führt dagegen an, dassdie Promillegrenze eigentlich keine negativenAuswirkungen auf die Wirtshausbesuchehaben dürfte, <strong>den</strong>n die ursprüngliche Funktioneines Dorfwirtshauses wäre ja, Plattformfür die Zusammenkunft <strong>der</strong> Ortsbewohner zusein, die das Wirtshaus auch zu Fuß erreichenkönnten (vgl. B: 3).Fazit. Aus Sicht <strong>der</strong> Befragten würde eine nichtunerhebliche Zahl an Auflagen und Gesetzendie Betreiber von Wirtshäusern vor große Herausfor<strong>der</strong>ungenstellen. Dies würde vor allemSchankwirtschaften betreffen, die ohnehin nur<strong>Wirtshauskultur</strong> im Wandel | 61

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